Berlin als Tor nach Europa Augsburg träumt von weiterem Coup

Bremen (RPO). Das Halbfinale wird zum Endspiel um Europa: Wenn sich Titelverteidiger Werder Bremen und Zweitligist FC Augsburg am Dienstag (20.30 Uhr/ Live-Ticker) in der Vorschlussrunde des DFB-Pokals gegenüberstehen, geht es um mehr als eine Reise nach Berlin. Die künftigen Ziele könnten für den Gewinner auch Liverpool, Sevilla oder Turin heißen. "Auch deshalb hat die Partie für uns absolut Final-Charakter", sagt Werder-Sportdirektor Klaus Allofs.

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Foto: dpa/Christian Charisius

Bremen (RPO). Das Halbfinale wird zum Endspiel um Europa: Wenn sich Titelverteidiger Werder Bremen und Zweitligist FC Augsburg am Dienstag (20.30 Uhr/Live-Ticker) in der Vorschlussrunde des DFB-Pokals gegenüberstehen, geht es um mehr als eine Reise nach Berlin. Die künftigen Ziele könnten für den Gewinner auch Liverpool, Sevilla oder Turin heißen. "Auch deshalb hat die Partie für uns absolut Final-Charakter", sagt Werder-Sportdirektor Klaus Allofs.

Möglich macht diese auf den ersten Blick verwirrend anmutende Konstellation das derzeitige Tabellenbild der Bundesliga. Schalke 04 und Bayern München, die am Mittwoch (20.30 Uhr/live in der ARD und bei Sky) im zweiten Pokal-Halbfinale aufeinandertreffen, scheint die Qualifikation für die Champions League aufgrund ihres satten Vorsprungs auf Platz vier kaum noch zu nehmen. Daher würde nach derzeitigem Stand der gegebenenfalls unterlegene Pokalfinalist in die Europa League einziehen - Werder oder der FCA.

Dass der sechsmalige Pokalsieger aus Bremen als hoher Favorit in die Partie geht, steht außer Frage. Auf die leichte Schulter nehmen die Hanseaten den Gast aus Schwaben dennoch nicht. "Der Druck liegt bei uns. Leicht wird es bestimmt nicht. Für uns ist Augsburg fast schon ein Erstligist", sagt Allofs und hat "Respekt" vor dem Underdog, der derzeit die 2. Liga aufmischt und als Tabellenzweiter kräftig in Richtung Oberhaus schielt.

Aufstieg hat für Augsburg Priorität

"Das Pokal-Finale ist unser Traum. Aber für die Zukunft und die Entwicklung des Vereins wäre der Aufstieg noch wichtiger", meint Augsburgs Trainer Jos Luhukay, der Werder 2001 als Trainer des KFC Uerdingen schon einmal aus dem Wettbewerb kegelte: "Vielleicht klappt das ja wieder." Gemeinsam mit Geschäftsführer Andreas Rettig gilt der ehemalige Bundesliga-Coach als Vater des FCA-Aufschwungs. Auf dem Platz ist derweil Routinier Michael Thurk der Garant des Erfolges.

21 Tore hat der 33-Jährige in der laufenden Zweitligasaison bereits erzielt. Auch am Dienstag will er seine Treffsicherheit beweisen. "Wenn wir einen sehr guten Tag haben, können wir auch in Bremen gewinnen. Wir wollen unsere kleine Chance nutzen", sagt der Stürmer, der mit seinem Team auf dem Weg ins Halbfinale bereits die Erstligisten SC Freiburg und 1. FC Köln ausschaltete: "Werder gehört für mich allerdings zu den drei besten Mannschaften der Bundesliga."

Werders Stammpersonal rotiert zurück

Bremens Trainer Thomas Schaaf, der nach der Rotation beim 3:2-Sieg gegen den VfL Bochum wieder auf sein Stammpersonal setzen dürfte, warnt jedoch nicht nur vor Thurk. "Natürlich ist Thurk für Augsburg sehr wichtig. Aber das ist keine One-Man-Show", sagt der Coach, der für einen Erfolg die Bremer Schießbude schließen muss. In den vergangenen beiden Pflichtspielen gab es insgesamt sechs Gegentreffer.

"Wir müssen wieder sicherer stehen, damit wir keine böse Überraschung erleben", warnt Keeper Tim Wiese vor den Augsburgern, die bundesweit bisher weniger für den FCA als für ihre Puppenkiste bekannt waren. Folgerichtig wirbt Werder für die Partie mit Plakaten, von denen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer grüßen. Mindestens 2000 Fans wollen die Augsburger in den Norden begleiten - viele von ihnen kommen mit der Eisenbahn.

(SID/can)
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