Achtelfinale im DFB-Pokal Hertha greift gegen den FC Bayern nach einem unerfüllten Traum

Berlin · Das Finale im eigenen Stadion ist in jeder Saison der große Traum von Hertha BSC. Im Achtelfinale müssen die Berliner ausgerechnet Rekordsieger Bayern München aus dem Weg räumen.

 Hertha-Trainer Pal Dardai.

Hertha-Trainer Pal Dardai.

Foto: dpa/Soeren Stache

Für die Fans ist es das Spiel des Jahres, für Kapitän Vedad Ibisevic "ein kleines Finale", für Trainer Pal Dardai die Chance für einen Hertha-Boom in Berlin. "Wenn wir mal den Pokal gewinnen, glaubt mir, dann wird der Klub interessanter, dann kommen sofort ein paar Tausend Leute mehr ins Stadion", sagte Dardai vor dem Achtelfinalspiel im DFB-Pokal am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) gegen Rekordmeister Bayern München der Berliner Zeitung.

Für ihren bislang unerfüllten Traum vom Pokalfinale im "Wohnzimmer" Olympiastadion müssen die Hertha-Profis ausgerechnet den Rekordsieger aus dem Weg räumen. Unmöglich scheint der Coup nicht. Seit September 2016 hat Hertha kein Pflichtspiel gegen Bayern mehr verloren, im vergangenen Oktober schickte der Hauptstadtklub das Team von Niko Kovac sogar mit einer 0:2-Pleite nach Hause. Generell haben die Münchner haben ihre Aura der Unbesiegbarkeit eingebüßt.

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"Man merkt schon, dass sie dieses Jahr Punkte verloren haben, die sie vorher nicht abgegeben haben", sagte Ibisevic: "Natürlich gibt es Mut, dass sie immer mal wieder Ausrutscher haben. Wir wissen also, was möglich ist." Der Stürmer ließ dennoch keine zu große Euphorie aufkommen: "Wir müssen hier nicht davon reden, dass wir der Favorit sind. Das ist ein Gegner, der eine Top-Mannschaft in Europa ist."

Auch für Trainer Dardai wäre eine Niederlage seines Teams das Normalste von der Welt. "Wenn die einen guten Tag haben, steht es schnell 0:3", stellte Dardai unumwunden fest. Der Niederlage des Meisters in Leverkusen (1:3) misst Dardai kaum Bedeutung bei: "Jetzt haben sie einmal verloren. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht sind."

Trotzdem wollen die Berliner mit aller Macht ihre Chance auf das Pokalfinale am 25. Mai wahren. "Zuletzt, in den vergangenen beiden Jahren, habe ich mir das Pokalfinale nicht mehr angetan. Es ist ein großartiges Event. Noch großartiger wäre aber, wenn wir mal dabei wären", sagte Manager Michael Preetz dem kicker. Seit 1985 findet das Endspiel in Berlin ohne Beteiligung der Hertha-Profis statt - eine unsagbar lange Durststrecke. Einzig die Amateure des Klubs hatten es 1993 ins Finale geschafft und dort gegen Leverkusen verloren.

Für den Showdown am Mittwoch prophezeite Dardai Verlängerung und Elfmeterschießen. Sollte es so kommen, wird Hertha bereit sein, sind sie sicher. So sicher, dass Dardai Strafstöße vom Trainingsplan nahm. "Wir üben das nicht mehr extra", sagte er. Gewinnen kann man eben nicht lernen.

(lt/sid)
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