Kleve will Geschichte schreiben Noch ein Sieg bis zum Bundesligisten

Düsseldorf · Der 1. FC Kleve will gegen Rot-Weiss Essen Vereinsgeschichte schreiben und in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals einziehen. Dort wartet ein Bundesligist auf die Elf von Trainer Umut Akpinar.

Gegen Bocholt zog der 1. FC Kleve nach Elfmeterschießen ins Finale des Niederrheinpokals ein.

Gegen Bocholt zog der 1. FC Kleve nach Elfmeterschießen ins Finale des Niederrheinpokals ein.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es gibt diese Spiele im Leben eines Fußballers, die man nie vergessen wird. Als Amateurfußballer sind das besonders die Spiele im DFB-Pokal. Sich einmal gegen Profis aus der Bundesliga in einem Pflichtspiel messen – das ist der Traum. Für drei Amateurklubs aus Nordrhein-Westfalen könnte dieser Traum am Samstag wahr werden.

Jährlich werden am Tag der Amateure die letzten Teilnehmer der anstehenden Pokalsaison ermittelt. So auch am Niederrhein, wo der 1. FC Kleve auf Rot-Weiss Essen trifft. Die Partie findet an der altehrwürdigen Essener Hafenstraße statt. Für die Klever wäre es eine Sensation, sich gegen den klassenhöheren Regionalligisten durchzusetzen und somit die erste DFB-Pokal-Teilnahme der Geschichte klarzumachen.

Wegen der Corona-Krise und den Sicherheitsbestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen wird die Partie ohne Fans stattfinden. „Natürlich sind wir darüber nicht glücklich. So ein Endspiel hätte ein volles Stadion verdient gehabt“, sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses Niederrhein. „Aber wir wollten auf alle Fälle versuchen, den Pokal zu beenden. Ich mache drei Kreuze, wenn wir den Sieger des Pokals auf dem Platz entschieden haben.“

Ähnlich geht es den bereits qualifizierten Teams. Sie wissen dann final, gegen wen sie in der ersten Runde antreten müssen. Denn die Auslosung fand bereits am 26. Juli statt. Auch deshalb ist zumindest bereits für die Finalisten der Landespokale bis auf eine Ausnahme klar, gegen welchen Profiklub sie bei einem möglichen Triumph spielen werden.

So weit will Umut Akpinar aber noch gar nicht denken. Der Trainer der Klever denkt nur an das Spiel gegen den RWE (14.45 Uhr) . „Wir haben alle einfach eine enorme Vorfreude auf dieses Spiel“, sagt er. „Meine Jungs haben das bislang überragend gemacht. Nun geht es gegen RWE. Das ist eine Top-Mannschaft. Das ist ein Finale. Was will man mehr?“

Die Essener wollen definitiv mehr. Nicht nur der Einzug in den höchsten deutschen Pokalwettbewerb und das damit verbundene Spiel gegen Arminia Bielefeld soll her – RWE will in der kommenden Spielzeit in die 3. Liga aufsteigen. „Wir können bereits in der Frühphase dieser Saison einen Titel holen. Das wäre ein schönes Erfolgserlebnis vor dem Liga-Start“, sagt Essens neuer Trainer Christian Neidhart. „Das Spiel hat eine große Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf. Wir wollen mit einem positiven Gefühl starten.“

Während Essen unter Profibedingungen trainiert, gehen die Klever Spieler parallel noch anderen Berufen nach. Die Favoritenrolle ist also klar verteilt.

Ähnlich sieht das auch am Mittelrhein aus. Regionalligist Alemannia Aachen spielt gegen den fünftklassigen 1. FC Düren (16.45 Uhr) in Bonn. Es ist ein herausragendes Duell. Vor allem deshalb, weil für den Sieger dieser Partie der Gegner in der ersten DFB-Pokal-Runde mit dem FC Bayern München überaus verlockend ist.

Zudem wird die Partie live auf Sport1 übertragen, was zusätzliche Einnahmen garantiert. „Man kann das natürlich nicht komplett ausblenden. Ich glaube schon, dass die Spieler auch schon die Bayern im Kopf haben“, sagt Dürens Sportdirekor Dirk Ruhrig.

Im Westfalen-Pokalfinale stehen sich die beiden Oberligisten RSV Meinerzhagen und SV Schermbeck (17.45 Uhr) gegenüber. Der Kontrahent des Siegers steht noch nicht fest, weil es am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) in Kamen ein zweites Entscheidungsspiel im Westen gibt. Im DFB-Pokal geht es dann aber sicher gegen einen Zweitligisten. Der heißt entweder Greuther Fürth oder Bundesliga-Absteiger SC Paderborn.

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