"Für uns zählt nur die Titelverteidigung" DFB-Frauen: Deftige 2:4-Schlappe gegen China

Ulm (rpo). Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen unterlag am Donnerstag in Ulm Vize-Weltmeister China mit 2:4 (1:2). Vor 3.600 Zuschauern im Donaustadion erzielten Lie Jie in der 19. Minute durch ein Eigentor sowie Birgit Prinz (64.) die deutschen Tore. Für China trafen Zhang Ouying (13.), Xie Caixia (45.), Lie Jie (52.) und Bai Jie (69.). Für die deutschen Fußballerinnen war es die vierte Niederlage im 10. Länderspiel gegen China.

Noch drei Stunden vor dem Anpfiff hatte Bundestrainerin Tina Theune-Meyer bei der Gruppenauslosung für die EM mehr Grund zur Freude gehabt. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trifft in der Gruppe A auf Ex-Europameister Schweden, Russland und England. "Damit können wir zufrieden sein. Vor allen Dingen bin ich froh, dass wir Italien nicht in der Gruppe haben. Allerdings ist Russland auch ein unangenehmer Gegner", sagte Theune-Meyer und betonte: "Für uns zählt im eigenen Land nur die Titelverteidigung."

Doch vor 3.600 Zuschauern im Ulmer Donaustadion erwies sich China als die technisch ausgereiftere und lauffreudigere Mannschaft. "Wir hatten das Spiel nie unter Kontrolle, und ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, dass wir gewinnen könnten", kommentierte Theune-Meyer.

Die besseren Chancen hatten dennoch zunächst die kämpferisch überzeugenden Gastgeberinnen, in deren Reihen allein sechs Spielerinnen des Pokalsiegers 1. FFC Frankfurt standen. Doch Prinz vergab als einzige Spitze allein in der ersten Halbzeit drei gute Möglichkeiten (7./16./34. Minute). Erst nach dem Wechsel erzielte die 23-Jährige in ihrem 78. Länderspiel ihren 35. Treffer. Die vagen Hoffnungen auf die Wende nach dem 2:3-Anschluss (64.) erstickten die Chinesinnen jedoch mit dem Treffer zum Endstand nur drei Minuten später im Keim. "Die Chinesinnen waren nicht einmal besser, sie haben nur ihre Chancen genutzt", resümierte Stürmerin Prinz.

Allerdings musste der amtierende Europameister knapp ein halbes Jahr nach dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille in Ulm auch auf die US-"Legionärinnen" Doris Fitschen, Maren Meinert und Bettina Wiegmann verzichten. Das Trio um Rekordnationalspielerin Fitschen steht bei der EM aber zur Verfügung. Das sei mit den Vereinen aus Philadelphia (Fitschen) und Boston (Wiegmann, Meinert) schriftlich vereinbart, bestätigte Theune-Meyer.

Auf die "Amerikanerinnen" kann die DFB-Trainerin auch in den beiden Testspielen gegen Kanada in Goch (14. Juni) und Oberhausen (17. Juni) zurückgreifen. Im Duell mit EM-Vorrundengegner Russland am 17. Mai in Gera werden Fitschen, Meinert und Wiegmann allerdings noch fehlen. Theune-Meyer: "Das gibt uns die Chance, die jungen Spielerinnen an größere Aufgaben heranzuführen."

Deutschland - China 2:4 (1:2)

Deutschland: Silke Rottenberg (FFC Brauweiler-Pulheim) - Jeanette Götte (FFC Flaesheim-Hillen), Sandra Minnert (1. FFC Frankfurt), Steffi Jones (1. FFC Frankfurt), Nia Künzer (1. FFC Frankfurt) ab 35. Petra Wimbersky (Bayern München) - Sandra Smisek (FCR Duisburg) ab 64. Claudia Müller (WSV Wolfsburg-Wendschott), Pia Wunderlich (1. FFC Frankfurt) ab 90. Stefanie Gottschlich (WSV Wolfsburg-Wendschott), Kerstin Stegemann (FFC Flaesheim-Hillen), Ariane Hingst (1. FFC Turbine Potsdam) ab 78. Isabell Bachor (FSV Frankfurt) - Renate Lingor (1. FFC Frankfurt) - Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)

Schiedsrichterin: Elke Fielenbach (Köln)

Zuschauer: 3.600 in Ulm

Tore: 0:1 Zhang Ouying (13.), 1:1 Li Jie (18./Eigentor), 1:2 Xie Caixia (45), 1:3 Li Jie (52.), 2:3 Birgit Prinz (64.), 2:4 Bai Jie (69.)

(RPO Archiv)
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