<P>Frankfurt/Main (rpo). Gerhard Mayer-Vorfelder sorgt sich um die Entwicklung deutscher Talente und langfristig um die Stärke der Nationalelf. Deswegen macht sich DFB-Präsident dafür stark, den Ausländer-Anteil in den Profi-Clubs zu beschränken.

"Der Ausländer-Anteil in den Bundesligen liegt mittlerweile bei annähernd 60 Prozent, so dass deutsche Talente immer weniger Einsatzzeiten bekommen", sagte der DFB-Präsident in einem in Auszügen vom DFB am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem Deutschen Sportfernsehen (DSF).

Diese Entwicklung sei "natürlich auch für die Nationalmannschaft kontraproduktiv, weshalb es so auf Dauer eigentlich nicht weitergehen kann", meinte Mayer-Vorfelder. Das Problem sei die innerhalb der Europäischen Union (EU) gesetzlich verankerte und für alle europäischen Profi-Fußballer geltende freie Wahl des Arbeitsplatzes. Weil dieses Gesetz einer Ausländer-Beschränkung nicht nur in den Bundesligen, sondern auch in anderen Verbänden innerhalb der Europäischen Fußball-Union (UEFA) im Weg steht, will "MV" die Initiative ergreifen und internationale Mitstreiter zur Lösung des Problems gewinnen.

"Ich möchte mich mit Vertretern aus Spanien, England, Italien und Frankreich zusammensetzen und versuchen, ob wir nicht innerhalb der UEFA eine gemeinsame Linie für einen Vorstoß bei der EU finden können", sagte der DFB-Präsident. Mayer-Vorfelder sieht durchaus eine Chance für einen Sonderstatus des Sports bei der EU. "Wir haben es beim DFB ja in den Regional- und Oberligen vorgemacht. Dort muss eine bestimmte Anzahl an Spielern, die für die Nationalmannschaft spielberechtigt wären, auf dem Spielberichtsbogen geführt sein", meinte der DFB-Präsident, der sich "eine solche Regelung auch im Bundesliga-Bereich" vorstellen kann.