DFB bestätigt Posten Lahm wird bei Zuschlag für Deutschland Organisationschef der EM 2024

Frankfurt am Main · Philipp Lahm wird Chef des EM-Organisationskomitees, sollte Deutschland den Zuschlag für das Turnier 2024 bekommen. Entsprechende Medienberichte hat der DFB nun bestätigt.

Philipp Lahm – Top-Außenverteidiger, Musterschüler, Weltmeister-Kapitän
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Das ist Philipp Lahm

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Der Weltmeisterkapitän für das "Sommermärchen 2.0": Philipp Lahm wird im Falle der Vergabe der EM 2024 nach Deutschland Chef des Organisationskomitees. Zudem werde Lahm dann zum Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gehören, teilte der Verband am Donnerstag mit.

“Es war von Beginn meiner Tätigkeit als Botschafter für die Euro 2024 an mein Wunsch, langfristig Verantwortung zu übernehmen”, sagte Philipp Lahm laut einer Mitteilung des DFB. “Die neue Aufgabe als Turnierchef bietet mir eine sehr interessante Möglichkeit dazu. Als Nationalspieler und zuletzt in meiner Rolle als Euro-Botschafter habe ich den DFB stets als sehr professionell kennengelernt. Deshalb freue ich mich, Teil dieses Teams zu werden. Gemeinsam mit dem Bewerbungsteam werde ich in den kommenden Wochen alles daran setzen, die Euro 2024 auch tatsächlich nach Deutschland zu holen.”

DFB-Präsident Reinhard Grindel lobte die bisherige Arbeit von Philipp Lahm als Botschafter für die EM in Deutschland. Damit habe er sich für die Aufgabe als OK-Chef empfohlen.

Der „Kicker“ hatte bereits am Mittwoch berichtet, dass Lahm OK-Chef für die EM werden soll. Die Berufung des 34-Jährigen war von langer Hand geplant - der zuletzt in Bedrängnis geratene DFB würde den ersehnten Sympathieträger für seine Führungsriege bekommen.

Der künftige Organisationschef bekäme schließlich auch einen Platz im DFB-Präsidium, zunächst allerdings als kooptiertes Mitglied ohne Stimmrecht. Im Zuge des Rücktritts von Mesut Özil waren die Rufe nach mehr sportlicher Kompetenz immer lauter geworden. Lahm fiel im Sommer auf, als er Bundestrainer Joachim Löw für dessen Führungsstil öffentlich kritisierte.

Die Beförderung des DFB-Ehrenspielführers steht und fällt mit der Entscheidung des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am 27. September. Einziger Konkurrent bei der Vergabe ist die Türkei. Auch wegen der Wirren um Özil ist die Entscheidung längst politisch aufgeladen. Wahlberechtigt sind 18 Funktionäre, DFB-Präsident Reinhard Grindel und sein türkischer Amtskollege Servet Yardimci dürfen keine Stimme abgeben.

Das "Gesicht" der deutschen EM-Bewerbung ist Lahm schon seit Ende 2017, als er zum Botschafter der Kampagne gemacht wurden. Als Chef der Turnierorganisation wäre er nun erster Ansprechpartner der UEFA und national Kopf eines Teams, das nach der Vergabe in Abstimmung mit der UEFA zusammengestellt würde.

"Bei der WM 2006 habe ich selbst erfahren, wie sehr ein Turnier im eigenen Land die Menschen begeistern kann", schrieb der frühere Bundesligaprofi, der die DFB-Elf 2014 in Brasilien zum WM-Titel geführt hatte, auf der Internetseite "United by football - Vereint im Herzen Europas".

Vor zwölf Jahren habe sich Deutschland als "gastfreundliches, modernes Land und guter Organisator präsentiert", schrieb Lahm, dem schon länger nachgesagt wird, eine große Karriere in der Fußballpolitik anzustreben: "Ich bin sicher, dass auch die EM 2024 ein Ereignis werden kann, das die Menschen in Deutschland und Europa begeistert und zusammenbringt. Daher werde ich mich voll dafür einsetzen, dass uns dies wieder gelingt."

Die Werbetrommel in Europa muss der DFB noch knapp sechs Wochen rühren. Yardimci hatte sich zuletzt in Stellung gebracht und versucht, Vorteile aus Özils Rücktritt zu ziehen. "Ich hoffe, das wirkt sich zu unseren Gunsten aus, denn Özil hat das alles nicht verdient", sagte er dem Magazin Inside World Football.

Sofern der DFB den Zuschlag erhält, würden die 51 Partien der 24 teilnehmenden Mannschaften in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart stattfinden. Ob Lahm wie einst Franz Beckenbauer bei der WM 2006 alle Spiele besucht, ist offen.

(dpa/sid/sef/rent)
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