Schalke solider als Borussia Dortmund Deutsches Aktieninstitut sähe gute Chancen für Schalke-Aktie

Gelsenkirchen/Berlin (dpa/lnw). Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) steht einem möglichen Börsengang des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 positiv gegenüber. "Die Schalke-Story ist weniger spektakulär, dafür aber solider als die von Borussia Dortmund", sagte DAI-Referent Burghard Pahnke der "Berliner Zeitung".

Während der BVB, der als erster deutscher Fußballverein Ende Oktober vergangenen Jahres an die Börse ging, einen Großteil des Emissionserlöses in neue Spieler investiere, versuche Schalke sich durch zusätzliche Aktivitäten aus der Abhängigkeit vom sportlichen Erfolg zu befreien, meint der Experte. Daher räumt Pahnke einer Schalker-Aktie größere Chancen ein. "Der Kurs der Schalke-Aktie wäre vermutlich weniger schwankungsanfällig als die BVB-Notierung."

Als generelles Problem bei Fußball-Aktien bezeichnete Pahnke die Tatsache, dass die Vereine auch nach dem Börsengang die Mehrheit am Unternehmen behielten. So könnten die Aktionäre keinen Einfluss auf die Rentabilität ihres Investments nehmen.

Trotz der grundsätzlich positiven Einschätzung des Experten ziehen die Schalker Verantwortlichen zurzeit keinen Börsengang in Betracht. Zwar haben sie mit der Gründung einer Aktiengesellschaft (AG) - mit zwei Gesellschaftern und einem bescheidenen Grundkapital von 105 000 Euro - formal die Voraussetzungen für den Gang an die Börse bereits geschaffen. Doch die Umsetzung wird laut Vize-Präsident Josef Schnusenberg noch auf sich warten lassen.

"Ein Börsengang, um sich Geld für Spielerkäufe zu beschaffen, macht keinen Sinn. Das ist nur sinnvoll, wenn ein florierendes Wirtschaftsunternehmen, wo auch Fußball gespielt wird, in eine AG eingebracht werden kann", erklärte der Schalker Finanzchef kürzlich gegenüber dem "Handelsblatt". Schnusenberg will wie andere deutsche Großclubs erst die weitere Kurs-Entwicklung des BVB-Papiers abwarten. "Wenn der erste Börsengang eines Fußballvereins in Deutschland ein Flop werden sollte, wäre das für uns alle eine Katastrophe."

(RPO Archiv)
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