Zehn Neuzugänge sollen mithelfen Der HSV vor dem Start in die Champions-League

Hamburg (dpa). Der größte Kader, der höchste Etat - und ehrgeizige sportliche Ambitionen: Fünf Wochen vor der Premiere des "neuen" Hamburger SV auf Europas Fußball-Bühne hat Frank Pagelsdorf (Foto) am Montag mit der ersten Trainingsschicht die Vorbereitung auf eine Saison mit Superlativen eingeläutet. "Es wird ein ganz wichtiges Jahr für uns. Wir wollen uns weiterentwickeln und vor allem Erfahrung in internationalen Spielen sammeln", erklärte der 42 Jahre alte Coach.

Für sein viertes Schaffensjahr bei den Hanseaten hat sich Pagelsdorf die Maxime gesetzt, den Aufstieg unter die deutschen Spitzenclubs zu bestätigen. Die Champions-League-Qualifikation, mit der am 8./9. August der Ernst beginnt, kann ein wesentliches Sprungbrett sein. Dann würde das Geld endgültig sprudeln: Der Haushalt wurde auch dank neuer Fernsehverträge bereits von rund 75 auf die Rekordsumme von 118 Millionen Mark hochgeschraubt.

Mit zehn Neuerwerbungen, für die Ablösen von rund 13 Millionen Mark ausgegeben wurden, und dem derzeit auf 32 Spieler aufgestockten Aufgebot sehen sich die Hanseaten gewappnet für die in jedem Falle steigenden Belastungen. Aber der als Tiefstapler bekannte Pagelsdorf warnt: "Es wird auch ein ganz schweres Jahr für uns. Man kann nicht davon ausgehen, dass sich das Wunder so einfach wiederholt." Er peilt erneut einen internationalen Wettbewerb an.

Das Trio der EM-Fahrer fehlte noch beim Start: Torwart Hans-Jörg Butt, dessen vorzeitiger Wechsel zu Bayer Leverkusen sich zumindest vorerst erledigt hat, sowie die Dänen Thomas Gravesen und Stig Töfting bekamen bis zum 8. Juli Schonzeit. Schonen muss sich auch noch Spielmacher Rodolfo Cardoso nach einer Waden-Operation. Vor allem von den Top-Verpflichtungen Marcel Ketelaer, mit 5,5 Millionen Mark Ablöse teuerster Einkauf der Club-Geschichte, Sergej Barbarez, Ronald Maul, Marek Heinz und Töfting erhofft sich der HSV einen Zugewinn an Qualität. Barbarez ist als letzter Zugang zugleich 42. Neueinsteiger in der Ära Pagelsdorf beim HSV. "Es war gut und sinnvoll, das Aufgebot aufzustocken. Jeder hat die Konkurrenz im Nacken, das belebt das Geschäft. Wir haben alle Positionen doppelt besetzt, keiner kann sich ausruhen", so Team-Manager Bernd Wehmeyer.

(RPO Archiv)
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