Köppel Das System muss passen

Oliva (RP). Borussia feierte in den 70ern ihre größten Erfolge mit drei Spitzen. Eine davon war in der ersten Meistersaison 1969/1970 Horst Köppel, heute Cheftrainer. Mit Wimmer und Le Fevre als Außenstürmer wirbelte Köppel die Abwehrreihen durcheinander. In Weisweilers Mittelfeld spielten Herbert Laumen, Günter Netzer und Peter Dietrich in einer Diagonalen, dahinter machten Berti Vogts, Klaus-Sieloff, Luggi Müller und Hartwig Bleidick dicht.

 Horst Köppel: "Mir wird von Seiten des Präsidiums und von Sportdirektor Peter Pander bestätigt, dass ich das Vertrauen genieße. Das glaube ich."

Horst Köppel: "Mir wird von Seiten des Präsidiums und von Sportdirektor Peter Pander bestätigt, dass ich das Vertrauen genieße. Das glaube ich."

Foto: rpo, Falk Janning

Borussias Meister spielten also ein 4-3-3-System, indes mit Libero (Sieloff, streng genommen also 1-3-3-3). Im 4-3-3 mit Mittelfeld-Dreieck schaffte Gladbach 2001 auch den Wiederaufstieg. Horst Köppel würde auch heute gern mit drei Angreifern spielen, mit einem Stoßstürmer und zwei auf den Flügeln. Doch gibt dies der Kader trotz vieler vielseitiger Spieler nicht so recht her. "Ein System muss zu den vorhandenen Spielern passen", sagt der Trainer.

Diskussionen über Systeme mag Köppel nicht: "Das wird zu hoch gehängt." Weswegen er lieber von "einer Grundordnung" spricht. Und die sieht er derzeit am besten im Spiel mit zwei Spitzen, dem 4-4-2: mal mit einer Raute, mal mit zwei defensiven und zwei offensiven Spielern im Mittelfeld. Zwar funktionierte die Variante mit drei Angreifern beim 1:1 in Hannover gut, doch schon im nächsten Spiel gegen Frankfurt baute Köppel nach einem 0:2-Pausenrückstand um. In der 4-4-2-Formation siegte Gladbach noch 4:3.

Ist damit das frühere Meister-System zu den Akten gelegt? "Nein, das muss nicht sein. Doch ist das 4-4-2 unsere erste Option", sagt Köppel. Immerhin: Mit zwei Spitzen (Heiko Herrlich, Martin Dahlin, dahinter vier Mittelfeldakteure in einer Raute und eine Vierer-Abwehrkette) feierte Borussia in den 90ern eine Renaissance und wurde 1995 Pokalsieger.

(Rheinische Post)
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