Übersicht Das ist aus den WM-Helden von 1974 geworden
Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Gerd Müller und Co. - die Fußballer-Namen sind seit deren WM-Triumph längst Legende. Wir zeigen Ihnen, was aus den Helden geworden ist.
Paul Breitner glich im WM-Finale von 1974 für Deutschland per Foulelfmeter zum 1:1 aus. Auch 1982 gehörte "Paule" im WM-Finale gegen Italien zu den Torschützen (1:3). Seit 2009 ist er Chefscout des FC Bayern München. Weiterhin ist Breitner Gründungsmitglied der Kindersportstiftung des Abgeordneten Jörn Thießen.
Deutschlands einstiger Vorzeige-Fußballer Franz Beckenbauer ist immer noch überall dabei. Der "Kaiser" war gleich in mehreren Positionen aktiv. Als Weltmeister-Teamchef von 1990 wieder erfolgreich, danach Aufsichtsratchef und Präsident beim FC Bayern München, sowie in diversen Gremien bei der Uefa und Fifa. Mittlerweile Ehrenpräsident des FC Bayern. Beckenbauer holte zudem die WM 2006 nach Deutschland.
Top-Techniker Rainer Bonhof war lange als Trainer aktiv, oft an der Seite von Berti Vogts. Seit dem 10. Februar 2009 ist er neben Siegfried Söllner Vize-Präsident von Borussia Mönchengladbach.
Im WM-Finale durfte der Kölner Bernd Cullmann nicht ran, dem Fußball blieb er aber verbunden. Erst als Manager in Köln und Duisburg, bis heute als Spielerberater. Sohnemann Carsten spielte von 2008 bis 2010 beim FC, war aber nicht so erfolgreich wie sein Vater.
Dieter Herzog hatte sich schnell von der großen Bühne zurückgezogen. Im WM-Finale durfte er nicht spielen, später betrieb er einen Lottoladen in seiner Heimatstadt Oberhausen.
Der Kölner Heinz Flohe musste seine Karriere nach einem bösen Foulspiel beenden und war fortan gesundheitlich angeschlagen. Nach zwei Herz-Operationen arbeitete er als Trainer in unterklassigen Ligen. 2010 brach Flohe nach einem Schwächeanfall zusammen und lag anschließend im künstlichen Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Flohe starb im Jahr 2013 im Alter von 65 Jahren.
Der Frankfurter Jürgen Grabowski zählte zu den zuverlässigsten Stützen der WM-Elf von 1974. Nach dem Karriereende betrieb er eine Versicherungsagentur.
Jupp Heynckes zählt zu den Legenden von Borussia Mönchengladbach, mit Real Madrid gewann er die Champions League. Sein letztes Engagement bei der Borussia endete im Januar 2007 aber mit dem Rücktritt des Trainers. Anschließend übernahm er interimsweise den FC Bayern München, danach Bayer Leverkusen und von 2011 bis 2013 noch einmal die Bayern. Das Engagement beim Rekordmeister krönte er mit dem Gewinn des Triples.
Bernd Hölzenbein holte im Finale von 1974 den Elfmeter, der zum Ausgleich führte, heraus. Nach seiner aktiven Karriere gab er aber keine allzu glückliche Figur ab. "Holz" ist seit 2004 sportlicher Berater und Chefscout von Eintracht Frankfurt.
Mit dem Ball machte der "Bomber der Nation" was er wollte. Das Siegtor im WM-Finale schoss Gerd Müller persönlich. Danach ging es zunächst bergab, später vermittelte him Franz Beckenbauer eine Stelle beim FC Bayern als Trainer im Amateurbereich. Er war lange Zeit Co-Trainer der zweiten Mannschaft. Im Oktober 2015 gab der FC Bayern bekannt, dass Müller an Alzheimer leide und im Pflegeheim lebt.
Als Fußballer Weltmeister und hiernach als Manager des Rekordmeisters Bayern München ebenfalls sehr erfolgreich. Wurstfabrikant Uli Hoeneß sorgte in der vergangenen Zeit jedoch durch seine Steuerhinterziehung für Schlagzeilen. Im Jahr 2014 wurde Hoeneß für schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Seit Januar 2015 ist er im offenen Vollzug und arbeitet im Jugendbereich des FC Bayern
Horst Dieter Höttges landete nicht mehr im Rampenlicht. Der Bremer verfolgt aber weiterhin die Leistungen seines Heimatklubs SV Werder intensiv und arbeitet in Norddeutschland als Jugendtrainer.
Hans Josef Kapellmann galt als großes Talent, hatte beim FC Bayern aber immer noch größere Konkurrenz. Saß im Finale draußen, arbeitet heute als anerkannter Orthopäde in einem arabischen Staat.
Spaßvogel "Otto" Kleff verlor auch auf der Bank beim WM-Finale nicht seinen Humor. In Gladbach eine Legende, arbeitete er lange als Torwarttrainer (unter anderem beim KFC Uerdingen) und betreibt im Gladbacher Raum immer noch eine Fußballschule.
Berti Vogts, ehemals als "Terrier" in der Verteidigung, war viele Jahre als Nationalcoach tätig - zuletzt in Aserbaidschan. Davor unter anderem als Coach in Nigeria, Schottland und Leverkusen wenig erfolgreich. Die DFB-Elf führte er 1996 zum EM-Triumph.
Sepp Maier ist seiner Profession als Torwart treu geblieben und war als Torwarttrainer der Nationalmannschaft und des FC Bayern München tätig. Aus beiden Ämtern wurde die "Katze von Anzing“ von Jürgen Klinsmann entlassen, nachdem dieser zunächst Trainer der deutschen Nationalmannschaft und vorübergehend auch Coach der Bayern war.
Aus der Tiefe des Raums spielte Günter Netzer Zauberpässe, im WM-Finale aber saß er draußen. Kultstatus erreichte er nach seiner aktiven Laufbahn als Sidekick von ARD-Moderator Gerhard Delling, mit dem er 13 Jahre lang von Fußballspielen berichtete. Heute ist er als Geschäftsmann erfolgreich. Lebt in der Schweiz.
Herbert "Hacki" Wimmer galt als perfekter Wasserträger und hielt dem Mittelfeldstrategen Netzer den Rücken frei. Die Zeche zahlt er bis heute. Wimmer ließ sich an der Hüfte operieren und ist heute oft in seinem Geburtsland Belgien, wo er mal einen Tabakladen führte.
Wolfgang Overath erhielt im WM-Finale den Vorzug vor Netzer und war bis 1977 aktiv. Von Juni 2004 bis November 2011 war er Präsident des 1. FC Köln. Seit 2014 engagiert sich Overath für die Kampagne „Bewegung gegen Krebs“.
Georg "Katsche" Schwarzenbeck, der "Ausputzer des Kaisers", ließ es nach seiner Karriere ruhig angehen und führte bis zum 2. August 2008 einen Zeitschriftenladen in München. Heute beliefert er weiterhin den FC Bayern München mit Bürobedarf.