Doris Fitschen spielt Abschiedsturnier Damen: Inka Grings nicht im EM-Aufgebot

Erfurt (rpo). Ohne Inka Grings tritt die deutsche Damen-Nationalmannschaft bei der EM vom 23. Juni bis 7. Juli im eigenen Land an. Bundestrainerin Tina Theune-Meyer gab am Montag auf einer Pressekonferenz in Erfurt ihren Verzicht auf die Stürmerin vom FCR Duisburg bekannt.

Im 20er Aufgebot des Titelverteidigers stehen die drei US-Profis Maren Meinert, Bettina Wiegmann (beide Boston) und Doris Fitschen (Philadelphia), die nach der EM ihre Auswahl-Karriere beenden will. Die Mannschaftsführerin der DFB- Auswahl hat bisher 137 Länderspiele bestritten.

"Doris Fitschens Entschluss steht definitiv fest. Sie will nicht mehr mit Spielerinnen kicken, die noch gar nicht geboren waren, als sie mit dem Fußball angefangen hat", sagte Bundestrainerin Tina- Theune-Meyer am Montag bei einer Pressekonferenz in Erfurt. In der thüringischen Landeshauptstadt findet am 23. Juni (14.15 Uhr) das EM- Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schweden statt.

Bereits zwölf Tage vor dem endgültigen Nominierungsschluss am 22. Juni gab Theune-Meyer das 20-köpfige Aufgebot des Bronzemedaillen- Gewinners von Sydney bekannt, das auch die abschließenden Testspiele gegen Kanada am 14. Juni in Goch und am 17. Juni in Oberhausen bestreiten wird. Neben den US-Profis Maren Meinert, Bettina Wiegmann (beide Boston Breakers) und Doris Fitschen wurden allein sieben Spielerinnen vom deutschen Meister 1. FFC Frankfurt berücksichtigt.

Ein herber Verlust ist das Fehlen von Inka Grings, die nicht rechtzeitig fit geworden ist. Die 22-Jährige erzielte in 41 Länderspielen 23 Tore und war in der Saison 1999/2000 Bundesliga- Torschützenkönigin. In dieser Saison kam sie nach einer Vielzahl von Verletzungen in nur 13 Spielen zum Einsatz und traf dabei 15 Mal ins Schwarze. Allein am Sonntag gingen beim 7:1 über Absteiger Saarbrücken fünf Treffer auf ihr Konto.

Die Entscheidung gegen die Torjägerin, die sie in Abstimmung mit Vereinscoach Jürgen Krust gefällt habe, fiel Tina Theune-Meyer nicht leicht. "Es ist schade, denn Inka Grings ist eine Ausnahmespielerin. Mit ihr wäre die EM noch interessanter geworden", erklärte die Bundestrainerin. Inka Grings hatte sich bei den Olympischen Spielen verletzt, war im Winter am Außenmeniskus operiert worden und klagte zuletzt über heftige Beschwerden an der Patellasehne. Einen abschließenden Belastungstest in der Vorwoche musste die Duisburgerin abbrechen. Eine Nominierung auf Abruf habe sie laut Tina Theune-Meyer abgelehnt. Was für die EM bleibt, ist das lächelnde Gesicht von Inka Grings, das auf UEFA-Plakaten für den Frauenfußball werben soll.

Das EM-Aufgebot:

Tor: Nadine Angerer (FC Bayern München), Silke Rottenberg (FFC Brauweiler Puhlheim)

Abwehr: Doris Fitschen (Philadelphia Charge), Ariane Hingst, Madleen Wilder (beide 1. FFC Turbine Potsdam), Kerstin Stegemann (FFC Flaesheim-Hillen), Steffi Jones, Nia Künzer, Sandra Minnert, Tina Wunderlich (alle 1. FFC Frankfurt)

Mittelfeld: Maren Meinert, Bettina Wiegmann (beide Boston Breakers), Navina Omilade (FFC Brauweiler Pulheim), Sandra Smisek (FCR Duisburg), Petra Wimbersky (FC Bayern München), Renate Lingor, Pia Wunderlich (beide 1. FFC Frankfurt)

Angriff: Claudia Müller (WSV Wolfsburg-Wendschott), Martina Müller (SC 07 Bad Neuenahr), Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort