Vereine stimmen Plan zu FVM will Fußballsaison im Amateurbereich im September fortsetzen

Köln · Die Corona-Krise stellt auch den Amateurfußball vor Herausforderungen. Von einer Verlängerung der Saison bis zum Abbruch scheint alles möglich. Der Fußballverband Mittelrhein (FVM) will die unterbrochene Spielzeit fortsetzen - ab September.

Corona-Krise: FVM will Fußballsaison im Amateurbereich im September fortsetzen
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Der Fußballverband Mittelrhein (FVM) will die derzeit wegen der Corona-Pandemie abgebrochene Saison ab dem 1. September fortsetzen und dafür zur Not komplett auf die kommende Spielzeit verzichten. Diesen Beschluss trafen Präsidium und Beirat vorbehaltlich einer Umfrage unter den 1100 Vereinen.

„Wir wollen, dass die Saison auf dem grünen Rasen beendet wird und nicht am grünen Tisch“, sagte FVM-Präsident Bernd Neuendorf. Im Falle eines Saisonabbruchs habe ein „großes Risiko“ rechtlicher Prozesse gedroht. So bliebe bezüglich Auf- und Abstiegen höchstens die Frage über den Aufsteiger in die Regionalliga West, falls diese die Saison wie geplant abbricht und im Herbst wieder beginnt.

Die Regelung soll ab der Mittelrheinliga für alle Herren-, Frauen- und Jugendligen gelten. In der Jugend sollen die Spieler bis zum Saisonende in ihrer Altersgruppe bleiben und erst dann in die nächsthöhere wechseln. Dem Fußball-Verband Mittelrhein gehören über 1100 Vereine aus neun Kreisen an, darunter Köln, Aachen, Bonn und der deutschlandweit anfangs am stärksten vom Coronavirus betroffene Kreis Heinsberg.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte zuvor ähnliche Pläne vorgestellt. Die unterbrochene Spielzeit 2019/20 soll dort ebenfalls ab September fortsetzt werden. Dies hatte das Gremium am Mittwochabend bei einer Sitzung einstimmig beschlossen. Voraussetzung ist, dass staatliche Vorgaben den geplanten Neustart erlauben. Die Saison ist aktuell bis zum 31. August ausgesetzt. Der BFV hatte sich zuvor in einer Umfrage unter Bayerns Amateurvereinen Unterstützung für seinen Vorschlag geholt. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit hatten die Vereine dem Plan zugestimmt.

„Wir wollen keine Geisterspiele, wir wollen keine juristischen Streitigkeiten, wir wollen den fairen Wettbewerb und Entscheidungen auf dem Platz – nicht am grünen Tisch! Da aktuell aber niemand mit Gewissheit sagen kann, ob tatsächlich ab dem 1. September 2020 wieder gespielt werden kann, brauchen wir eine Lösung mit größtmöglicher Flexibilität“, erklärte Verbandschef Rainer Koch am Donnerstag. „Für den BFV gibt es genau aus diesem Grund auch keine Alternative zum Vorschlag, die aktuelle Saison in jedem Fall zu Ende zu spielen, sobald das wieder möglich ist.“

Der BFV-Vorstand setzt insgesamt fünf sogenannte „Lösungs-Arbeitsgruppen“ (LAG) ein, die sich um die Themenfelder Vereinswechsel, Spielbetrieb Erwachsene, Spielbetrieb Juniorinnen und Junioren, Meldungen und Fristen sowie Einbettung in Regularien kümmern.

„Wir haben immer klar betont, dass auch unser Weg Probleme mit sich bringen wird, die uns vor eine große Herausforderung stellen. Das wissen wir und so handeln wir jetzt. Es gibt viele Fragen zu klären“, sagte Geschäftsführer Jürgen Igelspacher.

(dpa/old)
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