Spanien und Italien noch mit allen Clubs im Rennen CL: Bayer und BVB gegen Europas Fußball-Großmächte

Hamburg (rpo). Weil den beiden letzten deutschen Vertretern in der Champions League am letzten Vorrundespieltag der Sprung auf Platz eins in ihren Gruppen nicht gelungen ist, müssen sich Dortmund und Leverkusen bei der Zwischenrunden-Auslosung am Freitag auf hochkarätige Gegner aus Italien und Spanien einstellen.

Beide Länder sind jeweils noch mit allen vier Clubs im Rennen und demonstrierten eindrucksvoll ihre Vormachtstellung auf dem Kontinent.

"Spanien ist komplett. Die Zwischenrunde wird zu einem Fußball- Krieg zwischen Spanien und Italien", stellte das spanische Blatt "As" am Donnerstag fest, und "Marca" meinte: "Jetzt beginnt erst die wirkliche Champions League. Und die Spanier haben ein gewichtiges Wort mitzureden." Immerhin noch mit drei Mannschaften in der am 26./27. November beginnenden Runde vertreten ist England, womit die Bundesliga ihre Hoffnung auf eine baldige Rückeroberung des dritten Ranges in der UEFA-Fünfjahreswertung und dem damit verbundenen Recht auf einen vierten Champions-League-Teilnehmer endgültig begraben muss. Je ein Startplatz für weitere sechs lukrative Spiele bis zum 19. März 2003 geht an Russland (Lokomotive Moskau), die Niederlande (Ajax Amsterdam) und die Schweiz (FC Basel).

Barcelona ohne Verlustpunkt weiter

Dass Bayer und BVB Gegner aus Italien und Spanien erhalten, ergibt sich zwingend aus dem Reglement der Europäischen Fußball-Union (UEFA), wonach zwei Teams aus einem Land nicht in dieselbe Gruppe gelost werden können und auch jene Mannschaften, die bereits in der Vorrunde gegeneinander gespielt haben, getrennt werden. So droht Leverkusen zum Beispiel eine Gruppe mit Real Madrid, Juventus Turin und Newcastle United, Dortmund könnte es mit dem FC Barcelona, dem AC Mailand und Ajax Amsterdam zu tun bekommen. Gelost wird (Freitag 11.30 Uhr) aus vier Töpfen, wobei die Einteilung der Gruppensieger und -zweiten mit Hilfe des so genannten UEFA-Clubkoeffizienten vorgenommen wird.

Als dritter Club nach Paris St. Germain 1994 und Spartak Moskau 1995 behielt der FC Barcelona in der Vorrunde der europäischen Meisterklasse eine "weiße Weste" und sicherte sich das Weiterkommen ohne Verlustpunkt. "18 Punkte aus sechs Spielen. Das ist das Doppelte der Ausbeute von Real Madrid", rechnete die Zeitung "Sport" ihren Lesern vor. Beste Torschützen der ersten Gruppenphase waren Hernan Crespo von Inter Mailand und Filippo Inzaghi vom Lokalrivalen AC Mailand mit jeweils acht Treffern, gefolgt vom Niederländer Roy Makaay, der Deportivo La Coruna am Mittwochabend mit seinem siebten Wettbewerbs-Tor zum 2:1-Sieg bei Milan schoss.

Als letzte Mannschaft schaffte Newcastle United den Sprung in die Zwischenrunde. In einem packenden Fernduell mit Dynamo Kiew, das zu Hause Juventus Turin mit 1:2 unterlag, sicherte Craig Bellamy den Engländern mit seinem Tor in der 90. Minute zum 3:2 bei UEFA-Cup- Sieger Feyenoord Rotterdam das Weiterkommen. "Ich glaube, das ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist, also haben wir wohl ein bisschen Geschichte geschrieben", sagte Trainer Bobby Robson, dessen Mannschaft nach drei Spielen noch ohne Punktgewinn den letzten Platz der Gruppe E eingenommen hatte. Bei einer Niederläge in Rotterdam hätte Newcastle das Schicksal des FC Bayern München geteilt und wäre nicht einmal für den UEFA-Cup qualifiziert gewesen.

(RPO Archiv)
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