Paris öffnet Tor zum Halbfinale der Champions League Ibrahimovic verletzt, Mourinho sauer auf Chelsea-Profis

Paris · Durch das Tor zum 3:1 in der Nachspielzeit hat Paris St. Germain das Tor zum Halbfinale der Champions League weit aufgestoßen – trotz der Verletzung von Zlatan Ibrahimovic.

CL 13/14, Viertelfinale: Ibrahimovic und Ronaldo müssen verletzt vom Feld
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Durch das Tor zum 3:1 in der Nachspielzeit hat Paris St. Germain das Tor zum Halbfinale der Champions League weit aufgestoßen — trotz der Verletzung von Zlatan Ibrahimovic.

Für Jose Mourinho hörte der Spaß spätestens in der dritten Minute der Nachspielzeit auf. "Das dritte Gegentor war kein Tor, es war ein Witz", sagte der angefressene Star-Trainer des FC Chelsea, der nach dem 1:3 (1:1) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris St. Germain sauer auf seine Profis war: "Ein 1:2 wäre schon ein schlechtes Ergebnis gewesen, aber so wird es ganz schwer."

Hinten nicht ganz dicht, vorne ohne Zug zum Tor - der dritte Königsklassen-Triumph mit dem dritten Klub ist für Mourinho in weite Ferne gerückt. "Aus den Halbchancen, die wir hatten, haben wir nichts gemacht", analysierte der exzentrische Portugiese: "Und als ob das nicht reichen würde, haben wir uns auch noch individuelle Fehler in der Defensive erlaubt. Dafür haben wir den Preis gezahlt."

Muskelverletzung bei Ibrahimovic

Mut macht den Engländern eigentlich nur die Verletzung des gegnerischen Superstars. Zlatan Ibrahimovic musste in 68. Minute mit einem Muskelfaserriss oder sogar einem Muskelriss im Oberschenkel vom Platz. Der Einsatz des Torjägers, der nach seinen bisher erzielten 40 Toren in allen Wettbewerben ausnahmsweise keinen Treffer erzielte, im Rückspiel am Dienstag an der Stamford Bridge ist ausgeschlossen.

Doch während bei dem Franzosen auch andere treffen, ist der Sturm der Londoner derzeit nur ein laues Lüftchen. Obwohl Samuel Eto'o verletzt war, musste Nationalspieler Andre Schürrle in ungewohnter Position ganz vorne ran, weil Mourinho derzeit nicht viel von seinem spanischen Torjäger Fernando Torres hält.

"Ich bin nicht zufrieden mit meinen Stürmern, also musste ich etwas ausprobieren. Und mit Andre habe ich immerhin einen Spieler, der gut mit den anderen zusammenspielt", erklärte der "The Special One", der nach einer Stunde dann aber doch Torres für Schürrle brachte - ohne Erfolg.

Nun hat der Geheimfavorit aus Paris, der im Achtelfinale Bayer Leverkusen souverän ausgeschaltet hatte und seit 29 Europapokal-Heimspielen ungeschlagen ist, alle Trümpfe in der Hand. Dafür sorgten Ezequiel Lavezzi (4.), ein Eigentor von Chelseas David Luiz (61.) und der eingewechselte Javier Pastore (90.+3) vor 45.517 Zuschauern im ausverkauften Prinzenpark-Stadion.

Ob das Auswärtstor von Eden Hazard in der 27. Minute per Foulelfmeter noch etwas für den Tabellenzweiten der Premier League wert ist, wird sich am Dienstag zeigen. In Frankreich glaubt kaum noch jemand daran.

"Das war ein exzellenter Abend"

"Das war ein exzellenter Abend", sagte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi, der den Klub mit einem Etat in Höhe von sagenhaften 488 Millionen Euro ausgestattet hat: "Ich bin stolz auf die Mannschaft und vor allem auf die Qualität des Spiels, das sie gezeigt hat."

Auch die Presse war voll des Lobes über den Hauptstadt-Klub, der zum ersten Mal seit 1995 wieder das Halbfinale erreichen kann. "Paris steht mit einem Bein im Reich der Riesen", schrieb die "L'Equipe. Und Le Parisien titelte: "Paris kann an seinen Traum glauben."

Das sieht der Klub ähnlich. Der postete auf Facebook bereits einen hämischen Touristen-Hinweis für die Londoner Anhänger: "Liebe Chelsea-Fans. Wenn Ihr schöne Souvenirs mitnehmen wollt, probiert es besser am Montmartre."

(sid)
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