Erster Punkt in der Champions League seit 13 Jahren Zagreb-Spieler feiern wie "Schneekönige"

Zagreb · Das 1:1 im letzten Gruppenspiel der Champions League bedeutete für den kroatischen Meister Dinamo Zagreb den ersten Punktgewinn in der laufenden Saison in der Königsklasse. Nach dem späten Ausgleich feierten die Spieler das Unentschieden im Schnee zu Zagreb ausgelassen.

CL 12/13: Zagreb jubelt über ersten Punkt
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CL 12/13: Zagreb jubelt über ersten Punkt

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Dinamo Zagreb ist mit einem Punkt und nur einem geschossenen Tor sang- und klanglos aus der Champions League ausgeschieden. Grund zum Feiern hatte der nationale Titelträger aus Kroatien am Dienstagabend aber dennoch: Durch das Remis gegen Dynamo Kiew verhinderte Zagreb einen Negativ-Rekord und feierte den ersten Punktgewinn nach 13 Jahren in der "Königsklasse".

Historische Pleite abgewendet

Elf Spiele in Serie hatte Zagreb in der Champions League verloren, und gegen Kiew stand Dinamo vor der historischen zwölften Pleite. So viele Spiele in Folge hatte noch nie eine Mannschaft in der "Königsklasse" verloren. Lediglich der belgische Spitzenklub RSC Anderlecht kassierte ebenfalls mal elf Pleiten in Serie.

Dass Zagreb den Negativ-Rekord noch abwenden konnte, hatte es Ivan Krstanovic zu verdanken. In der fünften Minute der Nachspielzeit wurde er im Sechzehner gefoult, der Schiedsrichrer entschied auf Elfmeter. Krstanovic trat selbst an und verwandelte sicher. Bei seinem Jubel vergaß der Torschütze die Außentemperatur, die bei Werten um den Gefrierpunkt lag, zog sein Trikot aus und jubelte, als habe Zagreb gerade die Champions League gewonnen oder zumindest das Achtelfinale erreicht.

Der Schiedsrichter pfiff die Partie nach dem Anstoß sofort ab, und die Spieler der Gastgeber verfielen allesamt in einen Freudentaumel. Einige tanzten den derzeit so hippen Gangnam-Style, andere liefen über das gesamte Spielfeld und fielen sich in die Arme. Dabei hat Zagreb eigentlich nur einen Punkt geholt und ein Tor geschossen — für die Beteiligten war das aber etwas Großes.

Katastrophale Bedingungen

"Wir alle wollten unbedingt dieses Tor und den Punkt und wir wurden am Ende belohnt. Die Spieler haben alles gegeben", lobte Zagrebs Trainer Krunoslav Jurcic seine Spieler nach der Partie, die für beide Mannschaften zu einer echten Prüfung wurde.

Kurz vor dem Anpfiff setzte nämlich heftiger Schneefall in Zagreb ein, und der Schiedsrichter unterbracht die Partie nach rund zehn gespielten Minuten. Nach 16 weiteren Minuten wurde das Spiel fortgesetzt — allerdings waren die Bedingungen katastrophal. Die Spieler rutschten über den Rasen, ein vernünftiges Passspiel war nicht möglich.

Nur gut, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr ging. Kiew stand bereits als Tabellendritter fest, Zagreb war schon ausgeschieden — und fand am Ende doch noch einen Grund zum Jubeln.

(seeg)
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