Champions League Tottenham will nur das Schlimmste verhindern

London/Berlin (RPO). Real Madrid steht bereits mit mehr als einem Bein im Halbfinale der Champions League. Viertelfinal-Gegner Tottenham Hotspur scheint vor dem Rückspiel selbst nicht mehr an das Wunder von der White Hart Lane zu glauben.

CL 10/11: Real Madrid - Tottenham
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Bei seiner Rückkehr auf die Insel machte sich Jose Mourinho Freunde. "Wenn es einer Mannschaft gelingt, einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen, dann einem englischen Team", sagte der Star-Trainer von Real Madrid vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) bei Tottenham Hotspur und schwärmte über die Stimmung in englischen Stadien. Eine höfliche Geste des ehemaligen Chelsea-Teammanagers nach dem 4:0-Hinspieltriumph, mehr aber wohl nicht. Zumal Tottenham mehr damit beschäftigt zu sein scheint, die Königlichen zu hofieren als sie vom Thron zu stoßen.

"Wir sind noch nicht ausgeschieden. Nichts ist unmöglich. Wir werden alles geben", sagte Spurs-Teammanager Harry Redknapp, um im gleichen Atemzug das Starensemble des Gegners über den Klee zu loben: "Real kann dich abschießen, wenn du nicht aufpasst. Sie haben viele gefährliche und fantastische Spieler. Allein Cristiano Ronaldo kann sich den Ball schnappen, 75 Meter laufen und du denkst: Oh, mein Gott!"

Der Fußball-Gott müsste schon höchstpersönlich im Stadion sitzen, wenn dem englischen Tabellenfünften das "Wunder von der White Hart Lane" gelingen soll. Noch nie in der Geschichte des Europapokals hat eine Mannschaft einen Vier-Tore-Rückstand ohne mindestens ein geschossenes Auswärtstor noch umbiegen können.

Liverpool als Vorbild

Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es für die Spurs: Ihr letztes Auswärtsspiel auf der Insel im März 2009 verloren die Madrilenen beim FC Liverpool mit 0:4. Dieses Ergebnis würde zumindest die Verlängerung bedeuten, doch dass Reals Torfabrik (bereits 23 Champions-League-Treffer in dieser Saison) um Cristiano Ronaldo und Nationalspieler Mesut Özil ausgerechnet in London ihre Produktion einstellt, ist unwahrscheinlich.

Allerdings könne die relative Unerfahrenheit seines Teams in der Königsklasse ein Stolperstein sein, meinte Mourinho: "Natürlich ist jeder Spieler unserer Mannschaft außergewöhnlich gut, aber einige haben noch nie in einem Viertelfinale gespielt." Der spanische Rekordmeister steht erstmals seit 2004 wieder in einem Viertelfinale. Neben Özil dürfte auch der Ex-Stuttgarter Sami Khedira wieder in der Anfangsformation der Madrilenen stehen.

Wesentlich erfolgreicher war in dieser Zeit Mourinho. Der 48-Jährige kann der erste Trainer werden, der die Champions League mit drei verschiedenen Vereinen gewinnt. "Bis zum Ende meiner Karriere werde ich immer wieder versuchen, den Titel zu gewinnen, ohne es aber zu einem Zwang werden zu lassen", sagte Mourinho, der bereits mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) den wichtigsten Klubwettbewerb Europas gewonnen hatte.

(SID/chk)
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