United empfängt Real Ronaldo rechnet mit Beifall in Manchester

Manchester · Beim Champions-League-Duell zwischen Manchester United und Real Madrid kehrt Cristiano Ronaldo erstmals ins Old Trafford zurück. Um ihn zu bremsen, hält United eine ganz besondere Taktik bereit.

CL 12/13: Ronaldo macht auf "Air Jordan"
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Superstar Cristiano Ronaldo träumt vom Siegtor in seinem alten Wohnzimmer, doch Wayne Rooney ist bereit für eine "Schlacht" — und Alex Ferguson hat sogar schon die Waffen dafür bereitgelegt. "Ich habe einen Plan", sagt der Teammanager von Manchester United vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) gegen Real Madrid über den Portugiesen: "Und der heißt: eine Machete. Plan B ist das Maschinengewehr."

"Wunderbare Zeit" bei United

Ronaldo begegnete den nicht ganz ernst gemeinten Worten seines früheren Mentors bei der Ankunft in Manchester am Sonntagabend mit einem Lächeln. Immer wieder grinste er in die Kameras, hob für die Fotografen den Daumen. Im grünen Pullover und mit schwarzer, kurzer Fußball-Hose sah er aus, als könnte er sofort loslegen.

Sogar weiße Stutzen hatte er an — hochgezogen bis zu den Knien, was die Daily Mail veranlasste, sich über die "Mode-Ikone" lustig zu machen. "Was hat er nur mit seinen Socken gemacht?", fragte das Blatt.

Die 150 Fans am Manchester International Airport störte es wenig, sie verlangten kreischend nach Autogrammen. Der Empfang im Stadion Old Trafford dürfte ähnlich liebevoll ausfallen. "Ich erwarte viel Applaus. Ich habe dort noch so viele Freunde, es war eine wunderbare Zeit", sagt Ronaldo über die sechs Jahre bis 2009, in denen er in 292 Spielen 118 Tore erzielte.

Gejubelt wird spontan

Erledigen will er United dennoch. "Wenn ich treffe, wäre das spektakulär", sagt er vor seinem ersten Auftritt als Gästespieler im Theater der Träume seit dem Abschied. Er habe sich noch keinen besonderen Jubel ausgedacht, "das kommt spontan. Aber ich würde es lieben, in diese Lage zu geraten".

Im Hinspiel, beim 1:1, hatte Ronaldo mit einem wuchtigen Kopfball den Ausgleich besorgt. In den sieben Champions-League-Spielen dieser Saison traf er siebenmal, bei seinen vergangenen 14 Auftritten in der Königsklasse hat er 16 Tore erzielt. 31 Torschüsse, 15 Versuche - kein Spieler in Europas prestigeträchtigstem Wettbewerb hat mehr Zug zum Tor. Kein Wunder, dass Ferguson die Machete wetzt.

Doch nicht nur Ronaldo macht Madrid Mut. Die Generalprobe gelang beim 2:1-Sieg gegen den FC Barcelona mit Bravour — obwohl Coach Jose Mourinho zahlreiche Stammkräfte wie Ronaldo, Sami Khedira (beide nur eingewechselt) oder Mesut Özil schonte. "Wer in Barcelona gewinnt, kann auch in Manchester gewinnen", sagt Özil: "Wir haben bereits im Hinspiel gezeigt, wozu wir fähig sind und können jeden schlagen."

Die Statistik spricht jedoch gegen Real, das bei acht Versuchen nur ein einziges Mal nach einem Heim-Remis im Hinspiel noch in die nächste Runde kam — gegen United vor 13 Jahren. Spielte Madrid im Bernabeu zunächst 1:1 (viermal), schied es im Rückspiel immer aus.

Rooney "bereit für die Schlacht"

Dabei, dass es so kommt, will Rooney mithelfen. "Ich bin in einem Alter, in dem die meisten Spieler ihren Zenit erreichen", sagt der 27-Jährige. Nach einigen Verletzungen in den vergangenen Monaten fühle er sich jetzt "frisch und bereit für die Schlacht".

Diese soll das 1000. Pflichtspiel für United-Evergreen Ryan Giggs werden. "Das sind die Spiele, die du vermisst, wenn du aufgehört hast", sagt er. Das Ende — es soll laut Ferguson, Rooney und Giggs aber nur für ihren alten Freund Ronaldo kommen.

(sid/seeg)
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