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Vor Giganten-Duell Mourinho keilt gegen Chelsea

Mailand (RPO). Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Inter Mailand und dem FC Chelsea teilt Jose Mourinho, der frühere Trainer der Engländer, gegen seinen alten Klub aus. Er will mit dem italienischen Tabellenführer weiterkommen.

Die besten Sprüche des Jose Mourinho
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Foto: AFP

Heute Abend (20.45 Uhr/Live-Ticker) darf Jose Mourinho seinen Platz auf der Trainerbank von Inter Mailand einnehmen. Das ist keinesfalls selbstverständlich bei dem manchmal aufbrausenden Provokateur aus Portugal, der in der Serie A gerade für drei Spiele gesperrt wurde. Und so geht der Blick im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen dem italienischen Meister und dem FC Chelsea vor allem Richtung Spielfeldrand.

Mourinhos erfolgreiche drei Jahre als Chef der Londoner sind unvergessen. Im Vorfeld flogen bereits die verbalen Giftpfeile zwischen San Siro und der Stamford Bridge. Die Spannungen werden noch dadurch verschärft, dass seit dieser Spielzeit Carlo Ancelotti als Trainer für Michael Ballack und Kollegen verantwortlich ist, der acht Jahre lang Inters verhassten Lokalkontrahenten AC Mailand trainierte. "Mourinho ist nicht mein Freund, mit ihm war ich nie essen oder habe ein Glas Wein getrunken", sagte Ancelotti.

Er ist darüber sauer, dass sich Mourinho immer noch in Chelseas Belange einmischt. "Das Team verliert zu viele Spiele", meinte der Portugiese, der Chelsea in seinen drei Jahren zu zwei Meisterschaften geführt hat, aber nie das Halbfinale der Champions League überstand. Dabei führen die West-Londoner die Tabelle mit vier Zählern Vorsprung vor Manchester United an. Und überhaupt, meint Mourinho, sei die Mannschaft noch von ihm zusammengestellt und sei schlechter geworden, seit er den Verein verließ.

Das brachte Ancelotti nur zusätzlich auf die Palme: "Ich glaube, auch seine Nachfolger haben einen fantastischen Job gemacht", meinte der Italiener und streute zusätzlich Salz in Mourinhos sportliche Wunde: "Avram Grant hat das Team 2008 schließlich ins Finale der Champions League geführt."

"Wie ein offenes Buch"

Seit seiner Demission in Folge eines Zwists mit Klubeigner Roman Abramowitsch hatte Mourinho einen großen Bogen um Chelsea gemacht. Im Vorfeld des Duells mit den "Blues" aber hat er sich persönlich auf den Weg in die britische Hauptstadt begeben, um die Mannschaft zu beobachten. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen. "Chelsea ist wie ein offenes Buch für mich, ich weiß wie sie spielen und wie sie denken", meinte Mourinho nach seinen Studien, "sie wärmen sich sogar noch genauso auf wie früher."

Michael Ballack freut sich auf das Treffen mit seinem ehemaligen Coach. "Das ist ein absolutes Spitzenspiel", meinte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, "Jose Mourinho kennt uns noch genau." Und man wird sehen, was der Trainer aufführt, sollte es nicht so laufen, wie er sich das vorstellt. In Italien wurde er gerade für drei Spiele auf die Tribüne verbannt, weil er einen Schiedsrichter mit einer Art Handschellen-Geste provoziert haben soll.

Auch in der Champions League war er schon mal gesperrt, nachdem er 2005 Bestechungsvorwürfe gegen Schiedsrichter Anders Frisk erhoben hatte. In den Partien gegen Bayern München behalf er sich dann illegal mit Zetteln und dem Handy.

"Ich will immer gewinnen", erklärt der ehrgeizige Coach des italienischen Tabellenführers. Nichts wäre eine größere Genugtuung für Mourinho, wenn er nach dem Rückspiel am 16. März triumphierend hoch in die Loge zu Roman Abramowitsch schauen könnte.

Angebot aus England

Einen Tag vor dem Giganten-Duell zog Mourinho einmal mehr die Aufmerksamkeit der Journalisten auf sich. Der Portugiese erklärte, dass er einst ein Angebot hatte, Teammanager der englischen Nationalmannschaft zu werden.

"Ich habe darüber lange nachgedacht. Einerseits wollte ich es machen, andererseits wusste ich, dass es nicht der Job für mich ist, weil ich jeden Tag auf dem Trainingsplatz stehen will", sagte Mourinho: "Also habe ich es gelassen und England hat sich einen Coach mit großer Erfahrung geholt, dem ich das Beste wünsche."

Der Italiener Fabio Capello hat Im Dezember 2007 die Nachfolge von Steve McClaren angetreten und den Weltmeister von 1966 souverän zur WM-Endrunde in Südafrika geführt.

(sid/seeg)
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