Paris - Barcelona 2:2 Messi verletzt — Barca verspielt Sieg in der 94. Minute

Paris · Ein Patzer von Keeper Victor Valdes hat den FC Barcelona bei der Rückkehr von Trainer Tito Vilanova den Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris St. Germain gekostet.

CL 12/13, Viertelfinale: Paris - Barca
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In der vierten Minute der Nachspielzeit traf Blaise Matuidi zum 2:2 (0:1). Zuvor hatte Welt- und Europameister Xavi Barcelona per Foulelfmeter 2:1 in Führung gebracht, nachdem die Superstürmer Lionel Messi (38.) und Zlatan Ibrahimovic (79.) den Torreigen eröffnet hatten. Trotz des späten Ausgleichs in der turbulenten Schlussphase geht Barcelona als Favorit ins Rückspiel am 10. April.

"In der ersten Halbzeit, vor allem in den ersten zehn Minuten hatten wir einige sehr gute Chancen, dann haben sie getroffen", sagte David Beckham, der sein erstes Champions-League-Spiel seit drei Jahren bestritt - damals noch für den AC Mailand: "Es war ein harter Kampf, aber wir haben uns das Unentschieden verdient."

Vor 44.000 Zuschauern im ausverkauften Prinzenpark traf Messi für die überlegenen Gäste in der Drangphase der Gastgeber, Daniel Alves hatte das Tor mit einem herrlichen Außenrist-Schlenzer vorbereitet. Weitere zauberhafte Momente konnte der Argentinier jedoch nicht mehr beisteuern, Messi musste zur Pause wegen einer Oberschenkelverletzung in der Kabine bleiben.

Der Weltfußballer wird dem FC Barcelona wohl rund drei Wochen fehlen. Damit müssten die Katalanen auch im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain am kommenden Mittwoch auf den Argentinier verzichten. Messi werde sich am Mittwoch einer weiteren medizinischen Untersuchung unterziehen, teilte der Verein mit. Zudem muss Barcelona vorläufig auch auf Javier Mascherano verzichten. Der Defensivspezialist verletzte sich bei einem Zusammenprall mit Teamkollege Jordi Alba am rechten Knie und fällt bis zu sechs Wochen aus. Damit gerät Barca in der Defensiv allmählich in Personalnot, nachdem bereits Carles Puyol und Adriano pausieren müssen.

Paris kam indes durch Ibrahimovic zum Ausgleich. Der Schwede erzielte den Treffer allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Ex-Barca-Verteidiger Maxwell hatte zuvor per Kopf den Pfosten getroffen.

Lavezzi trifft nur den Pfosten

Ibrahimovic, der nach seiner Rot-Sperre nur durch die Gnade der Uefa-Bewährungskommission auflaufen durfte, zeigte seine Klasse bereits vor der Pause. Mit einem Freistoß scheiterte "Ibracadabra" an Keeper Victor Valdes, einen Konter schloss er ungenau ab. Zu diesem Zeitpunkt hätte Paris bereits 1:0 führen können, Ezequiel Lavezzi nutzte die Anfangs-Verwirrung der Barca-Verteidigung, traf nach fünf Minuten aber nur den Pfosten.

Überhaupt war Paris' Plan bis zu Messis Tor aufgegangen. Das Team von Trainer Carlo Ancelotti ließ Barcelona bis zum Strafraum kombinieren, um dann zu attackieren und blitzschnell umzuschalten. David Beckham, der sein erstes Champions-League-Spiel seit drei Jahren bestritt - damals noch für den AC Mailand - und Matuidi bildeten vor der Viererkette die Doppelsechs und raubten Barca die Spielfreude. Lange Zeit blieb Andres Iniestas Schlenzer in der 17. Minute die einzige Chance der Gäste.

Das Tempo der ersten Halbzeit hielt Paris allerdings nicht aufrecht, Barcelona kontrollierte die Partie nach der Pause über weite Strecken, ohne selbst mit letzter Konsequenz auf das zweite Tor zu spielen. So hatte auch der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) keine Probleme mit der Begegnung, über die es hieß, dass mehr als eine Million Menschen Tickets geordert hätten.

Ein abgefälschter Freistoß von Welt- und Europameister Xavi (74.) landete auf dem Tor, viel mehr bekamen die Zuschauer nicht zu sehen - bis zur turbulenten Schlussphase. Erst traf Ibrahimovic in doppelter Überzahl zum 1:1, Javier Mascherano und Jordi Alba, die kurz zuvor zusammengeprallt waren, lagen zu diesem Zeitpunkt verletzt an der Außenlinie. Dann zeigte Schiedsrichter Stark zu Recht auf den Punkt. Barca-Keeper Valdes sah beim späten Ausgleich schlecht aus, der Spanier war beim Schuss von Matiudi bereits in die andere Ecke unterwegs.

(sid/seeg/can/dpa)
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