Dynamo Kiew - Bayer Leverkusen 4:2 (1:0) Leverkusen setzt Niederlagen-Serie fort

Kiew (rpo). Nach dem Gala-Auftritt gegen Real Madrid geht bei Bayer Leverkusen nichts mehr zusammen. Beim ukrainischen Meister Dynamo Kiew wurde die Augenthaler-Truppe auch in der Champions League von der Realität eingeholt und mit 2:4 nach Hause geschickt.

Der eingewechselte Ukrainer Andrej Woronin (59.) und Kapitän Jens Nowotny (68.) auf Vorarbeit von Woronin erzielten die Bayer-Tore zum zwischenzeitlichen 2:1 vor 80.000 Zuschauern im Olympia-Stadion. Dann verspielten die Gäste aber ihre gute Ausgangsposition durch eine leichtfertige Spielweise und Undiszipliniertheiten.

Der Ex-Kölner Woron flog in der 83. Minute per Gelb-Roter Karte vom Platz, nachdem er gemeckert hatte. Der 30-jährige Nowotny feierte nach fast sechswöchiger Verletzungspause trotz der Niederlage ein gelungenes Comeback. Für Dynamo trafen der Brasilianer Diogo Rincon (30./69.) und der ebenfalls eingewechselte Rumäne Florin Cernat (74./90.+2).

Aufwärtstrend bei Leverkusen erkennbar

Bayer spielte zwar wesentlich engagierter als zuletzt beim 0:3 in Stuttgart, konnte aber nicht an die Glanzvorstellung gegen Madrid anknüpfen. Eine gute Chance der Werks-Elf besaß der Brasilianer Robson Ponte (35.), der aus 25 Metern nur die Latte des Dynamo-Tores traf. Aber auch Kiew verzeichnete drei Aluminiumtreffer.

Im Gegensatz zum Stuttgart-Spiel operierte Bayer mit einer Viererabwehrkette, in die Nowotny zurückgekehrt war. Allerdings konnte auch der Nationalspieler nicht verhindern, dass die technisch starken Gastgeber nach verhaltenem Beginn nach einer guten Viertelstunde das Spiel bestimmten. Der brasilianische Weltmeister Roque Junior fehlte in Kiew wegen einer Adduktorenverletzung.

Einen starken Eindruck hinterließen bei Dynamo vor allem die Brasilianer Rincon und Kleber sowie der Lette Maris Verpakovskis, der schon bei der Euro in Portugal die deutsche Mannschaft vor einige Probleme gestellt hatte. Kiew hatte in seiner Anfangsformation in Torhüter Alexander Schowkowskij nur einen Ukrainer aufgeboten. Dafür spielten drei Brasilianer, zwei Kroaten, ein Nigerianer, ein Lette, ein Marokkaner, ein Serbe und ein Rumäne. Für Bayer wurde es immer dann gefährlich, wenn die Hausherren das Tempo erhöhten und fast überfallartig zum Angriff ansetzten.

Freier vor dem 0:1 getunnelt

So fiel auch das 1:0. Im Strafraum tunnelte der überragende Diogo Rincon Freier, versetzte auch Carsten Ramelow und ließ Leverkusens Torwart Jörg Butt mit seinem Schuss, der vom Innenpfosten über die Linie prallte, keine Chance.

Das erste Champions-League-Spiel beim AS Rom hatte der elfmalige ukrainische Champion mit 3:0 am "grünen Tisch" für sich entschieden, nachdem der schwedische Schiedsrichter Anders Frisk von einem Wurfgeschoss am Kopf getroffen wurde und die Begegnung zur Halbzeit abgebrochen werden musste.

In der zweiten Halbzeit verspielte Bayer mit großen Unkonzentriertheiten die gute Ausgangsposition. Ansonsten hätten die Rheinländer durchaus einen Zähler mitnehmen können. Die Angriffsbemühungen in der Schlussphase brachten keinen Erfolg mehr. Stattdessen erhöhte Kiew mit einem Konter auf 4:2. Die stärksten Kräfte bei Kiew waren Rincon und Cernat. Bei Leverkusen gefielen Woronin, dessen Platzverweis die Leistung allerdings trübte, und Ponte.

STIMME ZUM SPIEL:

Trainer Klaus Augenthaler (Bayer Leverkusen): "Wir hatten Kiew am Boden und haben sie dann selbst wieder stark gemacht. Vor dem 2:2 musste Juan den Ball einfach wegköpfen. Da müssen wir einfach cleverer sein. Juan wollte seinen Fehler dann anschließend wieder wettmachen, bekommt aber vorne den Freistoß nicht und fehlt uns dann hinten. So haben wir das 2:3 gekriegt."

STATISTIK ZUM SPIEL:

Kiew: Schowkowskij - Ghioane (57. Husjew), Sablic, Gavrancic, El-Kaddouri - Leko (71. Cernat), Rodolfo, Jussuf, Rincon - Kleber, Verpakovskis (60. Schatskich)

Leverkusen: Butt - Schneider, Nowotny, Juan, Placente (79. Babic) - Freier (77. Jones), Ramelow, Ponte, Krzynowek - Berbatow, Franca (54. Woronin)

Schiedsrichter: Kim Milton Nielsen (Dänemark)

Tore: 1:0 Rincon (30.), 1:1 Woronin (59.), 1:2 Nowotny (68.), 2:2 Rincon (69.), 3:2 Cernat (74.), 4:2 Cernat (90.+2)

Zuschauer: 80.000

Beste Spieler: Rincon, Verpakovskis - Woronin, Ponte

Gelb-Rote Karte: Woronin wegen unsportlichen Verhaltens (83.)

Gelbe Karten: Verpakovskis - Ponte, Placente

(sid)
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