Nach Angriff auf die Ukraine Uefa entzieht St. Petersburg das Champions-League-Finale

Frankfurt · Das Champions-League-Finale 2022 wird nicht wie geplant in St. Petersburg stattfinden. Die Uefa wird Russland das wichtige Endspiel entziehen. Grund ist der russische Angriff auf die Ukraine.

 Blick in die Gazprom-Arena.

Blick in die Gazprom-Arena.

Foto: dpa/Jan Woitas

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird dem russischen St. Petersburg am Freitag das Champions-League-Finale entziehen. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine soll diese Entscheidung nach SID-Informationen bei einer Sondersitzung des Exekutivkomitees getroffen werden. Das Endspiel der Königsklasse ist derzeit am 28. Mai in St. Petersburg vorgesehen.

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"Wir behandeln diese Situation mit äußerster Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit", teilte die UEFA in einem Statement am Donnerstag mit. Darin verurteilte der Verband "die anhaltende russische Militärinvasion in der Ukraine scharf". Man bleibe "entschlossen in unserer Solidarität mit der Fußballgemeinschaft in der Ukraine" und sei "bereit, dem ukrainischen Volk unsere Hand zu reichen", hieß es.

Am Freitag (10.00 Uhr) trifft sich das Exekutivkomitee, "um die Situation zu bewerten und alle notwendigen Entscheidungen zu treffen", teilte der Kontinentalverband mit. Ob am Freitag bereits ein neuer Finalort bekannt gegeben wird, ist allerdings offen. Als Favorit ist das Wembley-Stadion in London trotz einer möglichen Terminkollision mit dem Play-off-Finale der zweiten englischen Liga im Gespräch.

Eine Verlegung des Endspiels, wie in den beiden vergangenen Jahren aufgrund der Corona-Pandemie, hatte die UEFA am Dienstag nach der Zuspitzung in der Ukraine zunächst offen gelassen. Der russische Staatskonzern Gazprom gehört zu den größten Sponsoren der UEFA.

Weitere Informationen zum Vorgehen "werden nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees bekannt gegeben", hieß es am Donnerstag. In DFB-Interimspräsident Rainer Koch und Karl-Heinz Rummenigge, dem früheren Vorstandschef von Bayern München, sitzen auch zwei deutsche Vertreter im Exekutivkomitee.

Bei den Partien in der Europa League mit Beteiligung russischer Mannschaften waren zunächst keine Änderungen vorgesehen. Die UEFA stehe "in engem Kontakt mit den betroffenen Nationalverbänden und Vereinen", hieß es: "Gegenwärtig werden alle Spiele wie geplant stattfinden." In Zenit St. Petersburg und Spartak Moskau sind zwei russische Teams weiterhin im Wettbewerb vertreten.

(kron/sid/old)
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