Viertelfinale der Champions League Klopp: "Es gibt keine Garantien"

Dortmund · Borussia Dortmund hofft auf ein Fußball-Fest. Mit einem Sieg über den FC Malaga will der entthronte Meister erstmals seit 15 Jahren ins Halbfinale der Champions League einziehen. Doch das 0:0 im Hinspiel birgt auch große Gefahren.

CL 12/13: Dortmund-Gegner Malaga im Porträt
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Das Spiel des Jahres wird zum Spiel mit dem Feuer — bei Borussia Dortmund schwankt die Stimmung zwischen Vorfreude und Nervenflattern. Denn die Westfalen benötigen zumindest ein Tor — und möglichst keinen Gegentreffer —, um zum insgesamt dritten Mal und erstmals seit 15 Jahren in den erlauchten Kreis der Halbfinalisten der Königsklasse einzuziehen. "Wenn ich mir vorstelle, was das für ein Halbfinale wäre mit dem FC Barcelona, mit Real Madrid und Bayern München — dann könnte man mit Fug und Recht sagen: Wir zählen zur Creme des europäischen Fußballs", schwärmte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke.

Die Meisterschaft war gestern, der Fokus der entthronten Borussen liegt klar auf der Champions League. Und hier benötigt der BVB nach dem 0:0 in Andalusien im Viertelfinal-Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) gegen den FC Malaga einen Sieg, "denn die Reise soll weitergehen" (Trainer Jürgen Klopp). Der BVB-Coach warnt aber davor, den Gegner zu unterschätzen: "Wir haben alle Möglichkeiten, doch es gibt keine Garantien."

Die Bühne der seit Wochen mit 65.829 Zuschauern ausverkauften Arena ist für das große Fußball-Fest bereitet. "Wir müssen alles machen wie im Hinspiel", ergänzte Geschäftsführer Watzke im kicker, "nur sollten wir ab und zu mal den Ball reinschießen." Und bemühte sogleich die Historie: "Wir haben eine sehr gute Chance, das Halbfinale zu erreichen. Denn 1998 haben wir im Viertelfinal-Hinspiel auch 0:0 gespielt — und haben die Bayern dann mit 1:0 in der Verlängerung bezwungen." Anschließend war jedoch gegen Real Madrid Endstation (0:2 und 0:0).

Kehl warnt vor "gefährlicher" Situation

Die Ausgangsposition gegen Malaga sei vielversprechend, "aber auch gefährlich", warnte Kapitän Sebastian Kehl. Coach Klopp lässt keine Gelegenheit aus, um vor dem Gegner zu warnen, wenngleich die Spanier am vergangenen Mittwoch mit dem Remis gut bedient waren, weil Mario Götze und auch Robert Lewandowski selbst beste Chancen ausließen und eine Vorentscheidung verpassten.

Nationalspieler Sven Bender fordert taktische Disziplin und kühlen Kopf, "wir müssen die Balance zwischen Offensive und Absicherung finden". Sicherlich wird der Champions-League-Debütant aus Malaga, der neben Juventus Turin bisher die wenigsten Gegentore (jeweils sechs) kassierte, versuchen, mit Kontern für die faustdicke Überraschung zu sorgen.

Auch durch die Statistik, in der für die Boquerones die wenigsten Torschüsse und die höchste Fehlpassquote aller Viertelfinalisten zu Buche steht, lassen sich die Borussen nicht blenden. "Niemand glaubt, dass das ein Selbstläufer wird", äußerte Watzke, wenngleich die Generalprobe für die Spanier mit einer 2:4-Niederlage am Samstag bei Real Sociedad San Sebastian in die Hose ging. Allerdings schickte Trainer Manuel Pellegrini wie auch Klopp gegen Augsburg seine B-Elf aufs Feld.

Weil sein Vater gestorben war, flog Pellegrini zur Beerdigung nach Chile und fehlte somit bei der Vorbereitung auf Dortmund. Aber zuvor schickte er eine Kampfansage an den BVB. Seine Mannschaft habe schon viele Auswärtstore geschossen und sei deshalb nicht chancenlos. Allerdings haben andererseits die Borussen sämtliche Heimspiele des Wettbewerbs gewonnen und sind nach den bisherigen neun Spielen als einziges Team noch immer ungeschlagen.

Es scheint unwahrscheinlich, dass Nationalspieler Mats Hummels (Teilanriss des Außenbandes im Sprunggelenk) und Jakub Blaszczykowski nach dessen Adduktoren-Problemen wegen mangelnder Spielpraxis von Beginn an auflaufen werden. Sie werden aber wohl im Kader stehen. "Momentan sieht das alles sehr positiv aus", sagte Klopp. Hummels hofft aber schon einmal auf die "Hammerspiele" im Halbfinale. "Das ist das Größte, was einem Fußballer passieren kann", sagte der Innenverteidiger. Watzke ist zumindest fest davon überzeugt, dass zumindest Götze am Dienstag wieder treffen wird.

(sid/seeg)
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