Halbfinale der Champions League Die "alte Dame" ist zu cool für Monacos Jungstars

Düsseldorf · Erfahrung schlägt Jugend. Das Duell im Halbfinale der Champions League zwischen dem AS Monaco und Juventus Turin war auch eines der Generationen. Die "Granden" von Turin zeigten dabei den Jungstars aus Monaco die Grenzen auf.

 Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini feiern den Sieg.

Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini feiern den Sieg.

Foto: dpa, CP AC hjb

Rechenspiele dieser Art waren im Vorfeld beliebt: Hätte Monacos Kylian Mbappé gegen Gianluigi Buffon getroffen, wäre es mit 7611 Tagen der größte Altersunterschied zwischen einem Torschützen und einem Torhüter in der K.o.-Phase der Champions-League-Geschichte gewesen.

Auf dem Weg ins Halbfinale hatten die jungen Wilden aus Monaco mit torreichen wie mitreißenden Auftritten Manchester City sowie Borussia Dortmund aus dem Weg geräumt und den internationalen Fußball verzückt. Im Mittelpunkt dabei eben jener Mbappé, Kategorie "Wunderstürmer", der mit seinen 18 Jahren angeblich bereits 100 Millionen Euro Wert sein soll, und weitere hochveranlagte wie Tiemoué Bakayoko, Thomas Lemar, Benjamin Mendy oder Bernardo Silva - allesamt Jahrgang 1993 oder jünger.

Sieben Juve-Akteure älter als 30 Jahre

Mehr Kontrast zu Juventus Turin geht nicht. Die "alte Dame" kam mit sieben Akteuren über 30 Jahre in der Startelf daher - sah am Ende aber alles andere als alt aus. In den 90 Minuten des Hinspiels zeigte das Team von Trainer Massimiliano Allegri mit einer disziplinierten und cleveren taktischen Leistung den Emporkömmlingen aus Monaco die Grenzen auf.

Abgebrüht in der Defensive, abgeklärt in der Offensive befinden sich die Italiener durch den 2:0-Auswärtserfolg mit einem Bein im Endspiel von Cardiff - beide Treffer gingen auf das Konto von Gonzalo Higuaín, mit seinen 29 Jahren noch einer der Jüngeren im Team der "vecchia signora". Die italienische "Tuttosport" adelte ihn, indem sie ihm eine "fürstliche Meisterleistung" bescheinigte, die französische "L'Equipe" sprach dagegen von einer Lektion für Monaco.

Diese Elf gewann (noch) nie die Champions League
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"Monaco wird nach Turin kommen und nichts zu verlieren haben"

"Uns hat heute ein bisschen die Erfahrung gefehlt, vor allem aber waren wir vor dem Tor nicht effizient genug", lautete entsprechend auch das Fazit von Mbappé. Der junge Franzose hatte im ersten Durchgang noch die beiden besten Möglichkeiten, scheiterte aber jeweils an Schlussmann Buffon, seines Zeichens 39 Jahre alt. Ansonsten ließ die Abwehr um Giorgio Chiellini, Andrea Barzagli und Leonardo Bonucci wenig zu - ebenfalls allesamt 30 Jahre oder älter.

"Unsere Arbeit ist noch nicht vollendet. Monaco wird nach Turin kommen und nichts zu verlieren haben", wollte sich Allegri noch nicht zu sicher fühlen, aber besonders die funktionierende Defensive seiner Mannschaft sollte ihm innerlich mehr Zuversicht geben. In der K.o.-Phase ist Juventus noch gänzlich ohne Gegentreffer und kassierte auch im ganzen Wettbewerb erst zwei Gegentore. Außerdem kam der italienische Rekordmeister im Europapokal in allen 37 Fällen weiter, wenn das Hinspiel gewonnen wurde. Werte, die die "alte Dame" beruhigen sollte.

(dbr)
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