Bayern - Barca ab 20.45 Uhr live Im Sturm hat Heynckes die Wahl

München · Mario Gomez und Claudio Pizarro empfehlen sich als Mandzukic-Ersatz.

Mario Gomez: Ehemaliger Nationalstürmer und Angreifer des VfB Stuttgart
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Das ist Mario Gomez

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Foto: afp

Die Daten sprechen für ihn. Im Schnitt läuft Mario Gomez in einem Spiel einen halben Kilometer mehr als Mario Mandzukic — auf 10 700 Meter bringt es der deutsche Nationalstürmer. Und für seine Tore benötigt er auch weniger Zeit als der Konkurrent. Alle 69 Minuten, das haben die allgegenwärtigen Statistiker des Spitzenfußballs zusammengerechnet, trifft Gomez ins Netz — Mandzukic braucht dagegen stattliche 116 Minuten. Trotzdem ist er bei Bayern München gesetzt. Nur heute Abend (20.45 Uhr) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League nicht. Ausgerechnet gegen den großen FC Barcelona ist die Nummer eins im Angriff des bereits feststehenden deutschen Meisters gesperrt. Die Chance für seinen Mitbewerber, sich mal wieder auf der besonders hell ausgeleuchteten Bühne zu bewähren? Vielleicht.

Denn da gibt es noch Stürmer Nummer drei, Claudio Pizarro. Der hat zuletzt beim 6:1 in Hannover gezeigt, dass er ebenso kühl seine Tore erzielen kann wie Gomez. Und er bringt dazu eine gewisse spielerische Leichtigkeit auf den Platz, die Gomez abgeht.

Auch deshalb ist der deutsche Nationalstürmer nicht unbedingt die Lieblingsbesetzung bei seinem Trainer Jupp Heynckes. Gomez wird zwar immer gefährlicher, je näher das Tor oder der Strafraum rückt. Im Zusammenspiel mit den Kollegen ist er allerdings ebenso selten zu sehen wie beim energischen Verteidigen als erste Defensivkraft im vielzitierten kompakten Fußballsystem der Neuzeit, das inzwischen auch die Bayern pflegen. Mandzukic war beim Heimsieg gegen Juventus der erste Gegenspieler von Turins Spielmacher Andrea Pirlo. Der Italiener hatte kaum eine Gelegenheit, sein Spiel aufzuziehen.

Gomez ist bei so einer Arbeit selten beobachtet worden. Es war schon vielsagend, wie Heynckes beispielsweise die drei Treffer kommentierte, die Gomez im DFB-Pokalhalbfinale gegen den VfL Wolfsburg nach seiner späten Einwechslung innerhalb einer Viertelstunde gelangen. "Er ist auch sehr gut angespielt worden", sagte der Trainer. Mandzukic holt sich ebenso wie Pizarro das Spiel schon mal heran, er tritt bereits vor dem finalen Pass in Erscheinung. Und der Peruaner ist nicht so sehr wie Gomez der Typ, den die Engländer den Spieler in der Box, den Strafraumspieler nennen.

Das mindert seine Chancen auf einen Einsatz gegen Barcelona nicht. Dennoch gehen die meisten Beobachter davon aus, dass Heynckes zunächst Gomez aufs Feld schickt, auch wenn er gestern feststellte: "Es ist wunderbar, dass ich zwei solche Topstürmer zur Auswahl habe. Ich muss mit beiden erst noch mal reden." Vielleicht entschließt er sich dann, Gomez eine öffentliche Bewerbung zu gönnen. Schließlich hat dessen Berater unlängst erklärt, dass die "Situation so für Mario nicht befriedigend ist". Da hilft auch ein stolzes Gehalt nicht wesentlich weiter. Und die Tatsache, dass die Bayern über 30 Millionen Euro für Gomez bezahlt haben, wird die Ablöseforderungen ebenfalls in angemessene Höhen schrauben. Mögliche Interessenten werden daher sehr genau hinschauen — wenn er denn spielt.

(pet)
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