Sami Khedira im Interview "Ich kann alle beruhigen: Für die WM wird es reichen"

Lissabon · Sami Khedira ist wieder da. Aus Sicht von Bundestrainer Joachim Löw ist das die wichtigste Erkenntnis des Triumphes von Real Madrid im Endspiel der Champions League. Der Nationalspieler gab anschließend Auskunft über seine Gefühlslage.

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Das ist Sami Khedira

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Foto: dpa, gh

Sami Khedira, Sie haben eine Stunde beim Finale gegen Atlético spielen können. Bei der Feier nach dem Champions-League-Sieg mit Real Madrid wirkten Sie aber fast unbeteiligt. Ist Ihnen da noch einmal Ihre lange Leidenszeit nach dem Kreuzbandriss im vergangenen Herbst durch den Kopf gegangen?

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Sami Khedira Auf jeden Fall. Ich glaube, es war nicht selbstverständlich, dass ich auf dem Platz stehen durfte. Deswegen musste ich das erst einmal verarbeiten. Aber innen drin ist eine riesengroße Freude. Wir waren schon tot, Sergio Ramos hat uns (mit seinem Tor zum 1:1, d.Red.) wieder einmal gerettet.

Lag Ihre gedämpfte Freude auch am Tor zum 0:1, das Sie mitverschuldet haben?

Khedira Das war ein 50:50-Ball. Es schreit einer Torwart, ich schaue zurück, Iker kommt raus, deswegen war ich eigentlich relativ sicher, dass Iker rangeht. Aber er blieb auf halbem Weg stehen. Es ging alles relativ schnell, das war ein unglückliches Tor.

Sie haben den Henkelpott dann erst sehr spät und als letzter Spieler aus der Startelf zu fassen gekriegt. Wie hat er sich denn angefühlt?

khedira Nicht ganz so schwer, aber das ist die größte Trophäe im Klubfußball, ein unglaubliches Gefühl. Das erfüllt einen mit Stolz.

Am Montag geht es für Sie schon weiter im WM-Trainingslager der Nationalmannschaft. Gibt dieser Titel Ihnen da noch einmal einen Schub?

Khedira Jetzt haben wir erstmal Zeit zum Feiern, ab Montag, Dienstag beginnt dann die neue Arbeit. Aber ich glaube, wir haben immer das Problem, dass wir immer auf neue Ziele schauen. Man sollte mal den Moment genießen und dann neu angreifen.

Wie fit fühlen Sie sich denn mit Blick auf diese neuen Ziele bei der WM?

Khedira Ich glaube, wenn ich nicht bereit gewesen wäre, dann hätte ich ganz bestimmt nicht von Beginn an gespielt. Das ist ein großes Zeichen des Vertrauens vom Trainer gewesen, dass ich das auch ohne Spielrhythmus durfte. Spielpraxis ist das Einzige, was jetzt noch fehlt. Aber vor der WM haben wir noch zwei, drei Spiele und ich glaube, die werden mir auch reichen. Ich kann alle beruhigen.

AUFGEZEICHNET VON MARCO MADER (SID) IN DER MIXED ZONE IN LISSABON /SAMI KHEDIRA KOMMT HEUTE INS TRAININGSLAGER DER NATIONALMANNSCHAFT NACH SÜDTIROL

(RP)
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