U21-Kapitän bei englischen Klubs auf dem Zettel Holtby bei Schalke gesetzt - und begehrt

Gelsenkirchen · Nach dem Abschied von Weltstar Raul ist Lewis Holtby bei Schalke in die Spielmacherrolle geschlüpft. Trotz einiger Leistungsschwankungen ist der deutsche U21-Kapitän aus dem Team kaum wegzudenken. Längst steht der Halb-Engländer auf der Wunschliste britischer Vereine.

Das ist Lewis Holtby
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Foto: dpa, dan hak

Aus seinem Faible für den englischen Fußball macht Holtby kein Hehl. "Es ist ja bekannt, dass ich für die Premier League schwärme und es mein Traum ist, dort einmal zu spielen", gibt der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler freimütig zu. Da sein Vater - Falkland-Veteran Chris - Engländer ist, nimmt ihm solche Aussagen auch niemand beim FC Schalke 04 übel. Rund um die Champions-League-Spiele gegen den FC Arsenal sind die Gerüchte über das Interesse britischer Topklubs am Kapitän der deutschen U 21-Nationalelf nochmals hochgekocht.

"Ich bin ein Blau-Weißer"

Doch Holtby beantwortete auch bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die Elf von Arsene Wenger alle Fragen nach seinen Zukunftsplänen gewohnt cool. "Das Thema ist zu krass in den Medien", meinte er. "Ich bin ein Blau-Weißer und konzentriere mich im Moment nur auf Schalke und unsere Spiele", stellte er klar. Nur weil Arsenal als Gegner in der Königsklasse einer der mutmaßlichen Interessenten sei, würde dies nun besonders in den Fokus gerückt, glaubt er.

Es bleibt dabei: "Ich bin Spieler von Schalke, nicht von Arsenal, Liverpool oder Manchester. Dafür gibt es Berater", betonte Holtby in fließendem Englisch. Neulich erklärte er britischen Medien aber: "Everton ist immer dicht an meinem Herzen und ich habe Arsenal immer geliebt wegen ihres Stils." Wenger mochte vor der Partie auf Schalke gar nicht über das große Talent sprechen: "Ich rede nicht individuell über Holtby. Wir sind nicht auf dem Transfermarkt."

Als torgefährlicher Kreativspieler in der Zentrale blühte Holtby erst nach dem Abschied von Superstar Raul auf Schalke so richtig auf. Die "10" trägt er nicht nur auf dem Rücken, sie zeigt auch seine Lieblingsposition an. Durch seine Leistungen im Verein und die besonders in der U21-Auswahl von Rainer Adrion gezeigten Führungsqualitäten zog Holtby auch die Aufmerksamkeit von Joachim Löw auf sich. Der Bundestrainer berief ihn mehrfach in den A-Kader, bisher blieb es aber bei zwei Länderspiel-Einsätzen.

Vertrag läuft 2013 aus

Seine ersten Schritte im Profifußball machte der in Erkelenz geborene Kicker bei Alemannia Aachen. Im Sommer 2009 wechselte Holtby vom damaligen Zweitligisten ins Revier. Da er zunächst nur sporadisch zum Einsatz kam, ging er auf Leihbasis erst nach Bochum, dann nach Mainz - und kehrte als gereifter Bundesligaprofi 2011 zurück nach Gelsenkirchen. Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Auch ein Grund, warum derzeit heftig über Holtbys Zukunft spekuliert wird.

In der laufenden Spielzeit gehörte der Blondschopf trotz der Zusatzbelastungen in der U 21 in allen zehn Bundesliga-Partien sowie in der Königsklasse zur Startelf von Huub Stevens. Nur beim 3:0-Pokalsieg gegen Sandhausen vor einer Woche gönnte ihm der Coach eine Pause. Am Montag sagte Stevens, dass einigen Spielern beim 2:3 in Hoffenheim die Frische fehlte. Holtby fühlte sich freilich nicht angesprochen. "Ich bin 22 Jahre jung", meinte er empört, "und körperlich topfit."

Ob Holtby auch im nächsten Jahr seinen Dienst auf Schalke verrichtet, ist offen. Eigentlich ist er auserkoren, mit den anderen jungen Wilden wie Kyriakos Papadopoulos (20), Joel Matip (21), Julian Draxler (19) oder Sead Kolasinac (19), Max Meyer (17) und Rene Klingenburg (18) für eine rosige Zukunft in Königsblau zu sorgen.

(lnw)
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