Champions-League-Finale "Floh" Messi gegen Rooney die "Bulldogge"

London (RPO). Beim Champions-League-Finale zwischen dem FC Barcelona und Manchester United kommt es auch zum Duell der beiden Superstars Lionel Messi und Wayne Rooney. Im Endspiel 2009 hatte der kleine Argentinier die Nase weit vorne.

Lionel Messi – Wunderkind, Weltfußballer, Rekordjäger
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Das ist Lionel Messi

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Foto: AP/Manu Fernandez

Sie werden sich auf dem Platz wohl kaum begegnen, und doch elektrisiert ihr Duell die Massen: Vor dem Champions-League-Finale zwischen dem FC Barcelona und Manchester United am Samstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) in London steht der Zweikampf zwischen Weltfußballer Lionel Messi und dem englischen Nationalstürmer Wayne Rooney im Fokus. "La Pulga", der Floh, oder "the british bulldog", die Ein-Mann-Dampfwalze - wer gibt seiner Mannschaft den entscheidenden Impuls?

Für die englische Fußball-Legende Gary Lineker ist diese Frage längst beantwortet. "United hat nur eine Chance, wenn sich Messi beim Warmmachen verletzt", sagt er. Auch der statistische Vergleich spricht eine eindeutige Sprache zugunsten des argentinischen Nationalspielers.

52 Saisontore für Barcelona

Messis 52 Saisontoren für Barcelona stehen 15 von Rooney gegenüber. In der Königsklasse ist Messi mit elf Treffern (Rooney: drei) nur noch ein Tor von der Bestmarke der United-Legende Ruud van Nistelrooy entfernt. Alle 87 Minuten trifft er in der Champions League, Rooney braucht dort für einen Treffer fast vier Stunden.

Wie schwer der 23-Jährige zu stoppen ist, musste United vor zwei Jahren im Endspiel von Rom schmerzlich erfahren. Messi erzielte damals den 2:0-Endstand und machte Manchesters letzte Hoffnungen auf den vierten Erfolg zunichte. Und das per Kopf. Im Duell mit dem 20 Zentimeter größeren Rio Ferdinand. Uniteds Teammanager Alex Ferguson fürchtet jedoch keine Wiederholung der Geschichte. "Es gibt immer eine Lösung - für jeden guten Spieler", sagt er über Messi.

Wie die aussehen könnte, beschreibt Uniteds Flügesstürmer Ji-Sung Park. "Im Eins-gegen-Eins ist er nicht zu stoppen, wir müssen das als Team lösen", sagt er. Und dabei hat auch Rooney seine Aufgabe. Ferguson lässt ihn in der laufenden Saison meist als hängende Spitze, ja verkappte Nummer 10 spielen. Rooney zieht sich in dieser Rolle immer wieder in die eigene Hälfte zurück, verteidigt mit, erobert Bälle. Gut möglich also, dass sich die Superstars doch das ein oder andere Mal über den Weg laufen.

"Gefahr heraufbeschwören"

Messi jedenfalls freut sich auf das Duell. "Er ist ein gewaltiger Spieler, gewandt und sehr schnell", lobt er den zwei Jahre älteren Kontrahenten: "Er kann jederzeit Gefahr heraufbeschwören." In dieser Saison lief Rooney jedoch lange seiner Form hinterher, während Messi zauberte und das Duell um Spaniens Torjägerkrone gegen Cristiano Ronaldo (Real Madrid) erst auf der Zielgeraden verlor (31:40). "Die erste Saisonhälfte war für mich zum vergessen, erst seit dem Jahreswechsel habe auch ich meinen Beitrag geleistet", gibt Rooney zu.

Optisch könnten die Duellanten verschiedener kaum sein. Hier der kleine Wusler Messi, dort der bullige, fast vierschrötige Brecher Rooney. Doch in ihrer Spielanlage sind sie sich gar nicht mal so unähnlich. Beide können sie des Gegners Abwehr mit einem Haken aufreißen, wenngleich das bei Messi meist eleganter aussieht.

Beide sind außergewöhlich gute Passspieler, schnell und gewandt. Beide Stars spielen Fußball mit der Begeisterung eines Schuljungen auf dem Pausenhof. Und dass auch Rooney wie Messi technisch einiges drauf hat, bewies er im Februar mit seinem spektakulären Seitfallzieher-Tor gegen Manchester City. "Das war der schönste Treffer meiner Karriere", sagt er.

"Man darf die anderen nicht vergessen"

Messi sieht dem Aufeinandertreffen gelassen entgegen. "Ich spüre keinen zusätzlichen Druck", sagt er. Der "Zweikampf" werde ohnehin überbewertet, meint United-Kapitän Nemanja Vidic: "Messi ist großartig, ja. Aber man darf die anderen nicht vergessen, besonders Xavi und Andres Iniesta nicht." Doch nicht zuletzt wegen der Unterstützung dieser beiden Spanier geht Messi mit Vorteilen in das Duell Floh gegen Bulldogge.

(SID/sgo)
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