FC Bayern München Müller jagt die 100-Tore-Marke

München · Nach reichlich Frust in den vergangenen Wochen wollen die Meister-Bayern im Saisonfinale nicht nur Spaß haben. Dem aufmüpfigen Verfolger aus Leipzig möchten Thomas Müller & Co. zeigen, wer die Nummer 1 ist. Dazu geht es um imposante Tor-Marken.

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Foto: dpa/Alexander Hassenstein

Diese meisterliche Saison möchte sich der angehende 100-Tore-Mann Thomas Müller nicht vermiesen lassen. "Ich denke, ich hatte sehr gute Spiele dabei, es gab aber auch wie in den Vorjahren Spiele, in denen es nicht so gut gelaufen ist", erklärte der Weltmeister, der seine wechselhafte Spielzeit mit einer imposanten Treffer-Marke beenden kann. Als erst fünfter Bayern-Profi könnte er 100 Bundesligatore erzielen. Aktuell steht er bei 96 Treffen.

"Wir wollen einfach noch mal Spaß haben. Wir haben noch zwei Heimspiele, in denen wir was für unsere Fans tun wollen und ihnen eine gute Show bieten möchten", sagte Weltmeister Thomas Müller am Mittwoch in München. "Das einzige Auswärtsspiel ist dann zufällig gegen unseren Konkurrenten aus Leipzig. Dem würden wir gerne zeigen, dass wir die Nummer 1 in Deutschland sind." Dazu möchte Müller mithelfen, dass "Lewy in den letzten 3 Spielen noch Möglichkeiten bekommt, die Torjägerkanone zu holen". Robert Lewandowski (28 Tore) führt vor Pierre-Emerick Aubameyang (27).

Nur fünf Ligatore stehen in Müllers Saisonbilanz, zuletzt traf er in fünf Spielen aber viermal. Als Vorbereiter präsentierte er sich dagegen stark, stellte mit seiner elften Torvorlage seinen persönlichen Bestwert in der Bundesliga ein. "Ich versuche das eher nüchtern-analytisch zu betrachten, als emotional oder schlagzeilenorientiert", sagte der 27-Jährige. "Es lief ganz gut, bis auf die negativen Erlebnisse der letzten zwei oder drei Wochen."

Die Rolle, die Müller bei diesen Erlebnissen hatte, gefiel dem Nationalspieler natürlich nicht. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid war er kurz nach einer Fuß-Verletzung nur ein wirkungsloser Ersatz für den fehlenden Lewandowski. Im Real-Rückspiel und im Pokal-Halbfinale gegen Dortmund kam er als Joker - und stach nicht mehr. "Der Trainer hatte dann für die K.o-Spiele seine erste Elf gefunden, und der ist er treu geblieben", schilderte Müller. "Ich will da auch wieder eine größere Rolle in der Zukunft spielen, aber das hängt immer von einem selber ab."

Der vom Erfolg verwöhnte Mia-san-Mia-Liebling Müller rannte in dieser Saison lange der verkorksten Hinrunde mit nur einem Liga-Treffer hinterher. Nach 20 Toren in der Spielzeit 2015/2016 und davor dreimal je 13 Toren wird es diesmal wie zuletzt 2012 (7 Treffer) wohl wieder einstellig.

"20 Saisontore waren absoluter Rekord und überdurchschnittlich für meine vorherigen Spielzeiten. Und wenn du die Messlatte höher legst, wirst du daran gemessen", sagte Müller nach drei trainingsfreien Tagen des Bayern-Teams. Nach seiner sechsten Meisterschaft in der neunten Saison durfte auch Müller durchschnaufen: Der 27-Jährige unterstützte seine Ehefrau Lisa bei einem Reitturnier, spielte Golf mit zwei "Bayern-Legenden", wie er Hasan Salihamidzic und den scheidenden Kapitän Philipp Lahm nannte.

Lahm wird am Saisonende seine große Karriere beenden. "Als Mensch und Persönlichkeit ist natürlich niemand eins zu eins zu kopieren", sagte Müller. Der Offensivspieler, der die Bayern beim 2:2 gegen Mainz erstmals als Kapitän in einem Pflichtspiel aufs Feld führte, hegt keine besonderen Ambitionen auf dieses Amt. "Es wird keinen Kampf um irgendwelche Kapitänsbinden geben", sagte Müller. Aktuell ist Manuel Neuer Vertreter Nummer 1 und auch großer Favorit auf die Nachfolgelösung.

(dpa)
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