2:0-Sieg bei AEK Athen FC Bayern müht sich zum Pflichtsieg in der Königsklasse

Athen · Der FC Bayern ist gegen AEK Athen die dominante Mannschaft, macht aber zu wenig daraus. Nach der Pause schlägt der Rekordmeister zweimal eiskalt zu. Doch der Erfolg kann nicht über die lange fehlende Durchschlagskraft der Münchner hinwegtäuschen.

FC Bayern München gewinnt mit 2:0 bei AEK Athen
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Bayern München gewinnt im Schongang in Athen

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Foto: dpa/Angelos Tzortzinis

Mit zufriedener Miene eilte Niko Kovac gleich nach dem Schlusspfiff zu seiner Mannschaft. Durch das 2:0 (0:0) bei AEK Athen am Dienstagabend ist der FC Bayern München nach turbulenten Tagen auch in der Champions League wieder in Schwung gekommen. Mit dem Sieg beim punktlosen Gruppenschlusslicht dank der Tore von Javi Martínez (61. Minute) und Robert Lewandowski (63.) setzten die Münchner ihren Aufwärtstrend fort. Nach zuvor vier sieglosen Spielen am Stück bejubelte das Star-Ensemble von Kovac nun den zweiten Erfolg binnen vier Tagen. „Ich finde, wir haben heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Kovac. „Der Sieg ist voll und ganz verdient.“

Vor 56 865 Zuschauern im Olympiastadion bestimmten die Bayern schon vor der Pause das Geschehen, die Überlegenheit blieb aber ohne Ertrag. Der Doppelschlag in der zweiten Halbzeit bringt die Münchner dem Achtelfinale einen Schritt näher. In zwei Wochen soll zu Hause gegen den griechischen Meister der dritte Sieg im vierten Spiel her. „In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Chancen genutzt, dann gewinnst du hier 2:0. Das ist sehr wichtig“, sagte Arjen Robben.

In der Liga hatten die Münchner schon am Wochenende über das 3:1 beim VfL Wolfsburg gejubelt, ein weiterer Sieg in der Königsklasse sollte nach der viel diskutierten Pressekonferenz der Club-Bosse für mehr Ruhe sorgen. „Wenn du verlierst, ist die Kunst, ruhig zu bleiben“, sagte Robben. „Wir wollen eine Serie starten und bis zur Winterpause alle Spiele gewinnen, dann schaut die Welt wieder anders aus.“

Kovac verzichtete auf Rotation und vertraute bis auf den leicht angeschlagenen David Alaba der siegreichen Elf. Thomas Müller und Jerome Boateng saßen erneut nur auf der Bank. Die Münchner hatten von Beginn an viel Ballbesitz und waren die überlegene Mannschaft, in der Offensive fehlte aber zunächst die letzte Präzision. Eine scharfe Hereingabe von Serge Gnabry fand keinen Abnehmer (10.). Eine Minute später rauschte ein Distanzschuss des Flügelspielers, der über die linke Seite immer wieder für Gefahr sorgte, knapp am Tor vorbei.

Der limitierte griechische Meister bot im Olympiastadion eine harmlose Vorstellung. AEK stellte sich den Münchnern aber mit viel Leidenschaft entgegen und wäre nach knapp 20 Minuten fast in Führung gegangen. Ezequiel Ponce brachte seinen Schuss nicht auf das Tor.

Die bis dahin beste Gelegenheit vergaben dann aber die Münchner: Der sehr agile Thiago eroberte nach einem Fehlpass den Ball, sein Zuspiel für Robert Lewandowski geriet aber zu ungenau. Insgesamt machte der Rekordmeister zu wenig aus seiner Überlegenheit gegen den Letzten der Gruppe E, offensiv fehlten die letzte Präzision und Entschlossenheit. Nach einem guten Angriff traf Gnabry nur das Außennetz (39.).

In der zweiten Halbzeit konnten die Münchner zunächst nicht an ihre starke Phase vor der Pause anknüpfen. Beim Bundesliga-Vierten lief offensiv nur noch wenig zusammen, die Gastgeber dagegen witterten ihre Chance gegen den großen Favoriten und trauten sich mehr zu.

Doch ein Doppelschlag innerhalb von nur zwei Minuten erlöste die Bayern und entschied die Partie. Einen Schuss von Robben konnte die AEK-Abwehr noch abfangen, den Abpraller verwertete Martínez zu seinem ersten Königsklassen-Tor seit Oktober 2017. Die Erleichterung der Bayern war deutlich sichtbar - erst recht, nachdem der völlig frei stehende Lewandowski nach einer schönen Kombination über Gnabry und Rafinha ins leere Tor zum 2:0 einschieben konnte. Das dritte Tor der Gäste verhinderte Athens Keeper Vasilios Barkas in höchster Not. Ihre Führung brachten die Bayern dann souverän über die Zeit.

(dpa/ako)
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