Keine Sanktionen Super-League-Klubs haben vor Gericht Erfolg – und kritisieren Uefa

Madrid · „Wir freuen uns, dass wir nicht länger den Drohungen der Uefa ausgesetzt sein werden“, schrieben die Klubs FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin in einer gemeinsamen Mitteilung. Und kündigen an, das Projekt Super League weiter zu verfolgen.

 Florentino Pérez, Präsident des Real Madrid (Archiv).

Florentino Pérez, Präsident des Real Madrid (Archiv).

Foto: dpa/Manu Fernandez

Nach einem Erfolg vor Gericht haben die Spitzenklubs FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin die Europäische Fußball-Union (Uefa) scharf kritisiert und ihre gemeinsamen Pläne einer Super League unterstrichen. "Wir freuen uns, dass wir nicht länger den Drohungen der Uefa ausgesetzt sein werden", schrieben die Klubs in einer gemeinsamen Erklärung als Reaktion auf die Entscheidung eines Gerichts von Freitag, nach dem die Uefa die Gründervereine der Super League nicht sanktionieren darf. Um welches Gericht es sich handelte, wurde nicht mitgeteilt.

"Unser Ziel ist es, das Projekt Super League konstruktiv und kooperativ weiterzuentwickeln", führten die Klubs aus: "Wir haben die Pflicht, die sehr ernsten Probleme des Fußballs anzugehen: Die Uefa hat sich als alleinige Regulierungsbehörde, exklusiver Betreiber und alleiniger Inhaber der Rechte an europäischen Fußballwettbewerben etabliert. Diese Monopolstellung im Interessenkonflikt schadet dem Fußball und seinem Wettbewerbsgleichgewicht."

Im April waren zwölf Spitzenvereine aus England (FC Arsenal, FC Chelsea, FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Tottenham Hotspur), Italien (AC Mailand, Inter Mailand, Juventus Turin) und Spanien (Atletico Madrid, FC Barcelona, Real Madrid) mit der Idee einer Super League an die Öffentlichkeit getreten. Die Uefa kritisierte die "Abtrünnigen" scharf und drohte mit umfassenden Sanktionen, unter anderem mit dem Ausschluss aus der Champions League oder Sperren für einzelne Spieler für die EM im Sommer. Unter dem großen Druck rückten die Klubs von ihrer Super League ab.

"Unser Ziel ist es, das Projekt Super League konstruktiv und kooperativ weiterzuentwickeln und dabei stets auf alle Akteure des Fußballs zu zählen: Fans, Spieler, Trainer, Vereine, Ligen sowie nationale und internationale Verbände", schrieben Real und Co. nun in ihrem Statement: "Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass ein Projekt erfolgreich sein wird, das immer den Gesetzen der Europäischen Union entspricht."

Das Vorgehen der Uefa gegen das uneinsichtige Trio stockt dagegen. Ende Mai hatte der Verband ein Disziplinarverfahren eröffnet und mit empfindlichen Sanktionen gedroht, Anfang Juni wurde es ohne Angabe von Gründen ausgesetzt.

(kron/SID)
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