Einer für den FC Bayern? Thomas Lemar — analoger Durchstarter

Düsseldorf · Der AS Monaco begeistert mit seiner jungen wilden Mannschaft ganz Europa. Auch Thomas Lemar ist plötzlich in aller Munde – und begehrt. Ist Lemar auch einer für den FC Bayern München?

 Thomas Lemar bejubelt seinen Treffer

Thomas Lemar bejubelt seinen Treffer

Foto: afp, VH

Der AS Monaco begeistert mit seiner jungen wilden Mannschaft ganz Europa. Auch Thomas Lemar ist plötzlich in aller Munde — und begehrt. Ist Lemar auch einer für den FC Bayern München?

Wer nach Aktivitäten von Thomas Lemar in den gängigen sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram stöbert, wird enttäuscht — schlicht, weil Lemar in keiner dieser Portale über ein Profil verfügt.

Eine bemerkenswerte Seltenheit im heutigen Fußball, besonders, wenn der Spieler mit seinen Leistungen häufig selbst Gesprächsthema in diesen Netzwerken ist. Was das über einen 21-Jährigen aussagt, ist schwer zu beurteilen: Lebt er zurückgezogen oder hält er es einfach nicht für notwendig? Es ist nicht überliefert. Vielleicht zieht er aber auch einfach eine Profilierung über seine fußballerischen Fähigkeiten vor.

Diese besitzt er zweifellos. Auch auf ihn kommt es im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Juventus Turin an, wenn der AS Monaco das 0:2 aus dem Hinspiel noch in einen Finaleinzug umbiegen möchte.

Für vier Millionen Euro von Monaco verpflichtet

Bei den Monegassen ist er auf dem linken Flügel mittlerweile festen Bestandteil der fulminanten Offensive, die mit 98 Toren in 35 Ligaspielen nach dem FC Barcelona (108) die zweitbeste in Europa stellt. Neun Tore und sieben Vorlagen gehen dabei auf sein Konto.

"Er weiß, was er will. Und er macht alles dafür, dass es auch klappt", stellte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps heraus, als er Lemar im November 2016 auch erstmals für die Équipe Tricolore nominierte und zu seinem Debüt gegen die Elfenbeinküste verhalf.

Eine Entwicklung, die sich selbst Lemar nicht unbedingt so ausgemalt haben dürfte. Als er vor zwei Jahren den Schritt nach Monaco wagte, galt er zwar als anerkanntes Talent, Stammspieler war er jedoch nicht bei seinem damaligen Verein SM Caen. Die Ablöse betrug vier Millionen Euro — große Spieler kosten auch mit 19 Jahren ein Vielfaches.

Bayerns Flügelbesetzung am Zenit

Für Monaco allerdings ein guter Deal. Angeblich soll er inzwischen nicht unter 40 Millionen Euro zu haben sein. Und für einen Spieler seiner Klasse gibt es in Europa einen großen Markt. Gerüchte gibt es viele, konkreter überliefert ist dagegen das Interesse von Bayern München.

Im Winter 2015/16 soll sich der deutsche Rekordmeister nach einem Bericht der französischen Sportzeitung "L'Equipe" schon einmal bei den Monegassen nach Lemar erkundigt haben. Ins Beuteschema würde er passen: schnell, dribbelstark, gute Schusstechnik und hohe Zuspielqualitäten im letzten Drittel. Als seine größe Qualität bezeichnete er einst, "andere in Szene zu setzen".

Die aktuelle Bestbesetzung auf den Flügeln in München mit Arjen Robben und Franck Ribéry hat ihren Zenit erreicht — oder schon überschritten. Es braucht kurzfristig Alternativen und langfristig Nachfolger. Lemar hat das Potenzial für beides. Gut möglich, dass sich die Verantwortlichen an der Säbener Straße noch einmal in Monaco melden.

(dbr)
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