Stuttgart in der Champions League gegen Barca "Die Chancen stehen 10:90"

Stuttgart (RPO). Der VfB Stuttgart steht vor dem Spiel des Jahres. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League empfangen die Schwaben Titelverteidiger FC Barcelona. Eine schier unlösbare Aufgabe gegen die Mannschaft um Superstar Lionel Messi.

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Foto: AP/Manu Fernandez

"Wir sind krasser Außenseiter", betonte Manager Horst Heldt vor dem Hinspiel am Dienstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) in Stuttgart. "Es ist der einzige Gegner, den ich mir nicht gewünscht habe, weil er einfach zu stark ist. Das wir ganz, ganz schwer. Natürlich ist das toll gegen Barca zu spielen, aber die Chancen stehen 10 zu 90 Prozent", sagte Alexander Hleb.

Hleb muss es wissen. Der Weißrusse ist bis zum Saisonende an den VfB ausgeliehen, hat in Barcelona noch bis 2012 einen Vertrag. Deshalb ist es nicht nur für ihn ein ganz besonderes Spiel. "Das ist ein absolutes Highlight. Dafür spiele ich ja. Das sind Spiele, die einen als Fußballer weiterbringen", verdeutlichte auch VfB-Torwart Jens Lehmann.

Dabei hat der inzwischen 40-Jährige keine guten Erinnerungen an die Katalanen. Im Finale der Königsklasse 2006 gegen Barca sah Lehmann damals noch in Diensten des FC Arsenal schon nach 18 Minuten die Rote Karte, die "Gunners" verloren 1:2. "Das werde ich mit ins Grab nehmen", sagte er damals. Knapp vier Jahre später hat er die Chance, sich zu rehabiltieren - genauso wie Gross, der 2008 mit dem FC Basel zu Hause von Barcelona mit 0:5 demontiert wurde.

"Das ist eine Riesenherausforderung. Wir müssen eine Leistung zeigen wie noch nie. Wir brauchen eine fehlerfreie Partie", forderte der Schweizer. Lehmann appellierte an die "deutschen Tugenden", um den Traumsturm des 19-maligen spanischen Meisters zu stoppen: Neben dem Argentinier Messi kann Erfolgscoach Pep Guardiola mit Zlatan Ibrahimovic und Thierry Henry zwei weitere Stars aufbieten. "Bei Barca kann jeder Spieler ein Spiel entscheiden", meinte Hleb zum topbesetzten Kader von Barca.

Gleichzeitig forderte er aber seine Kollegen auf, "dass wir keine Angst haben dürfen, in Ballbesitz zu kommen." Das 5:1 am Samstag in Köln mit vier Treffern von Cacau soll dabei helfen. "Das war gut fürs Selbstvertrauen", sagte Gross.

Auch wenn Heldt nicht glaubt, "dass sie jetzt Angst vor uns haben", wurde der jüngste Aufwärtstrend der Stuttgarter in Barcelona durchaus registriert - etwa bei Kapitän Carles Puyol: "Wenn wir nicht aufpassen, erleben wir ein böses Erwachen. Das ist eine andere Mannschaft als noch vor ein paar Wochen." Auch Rafael Marquez stellte artig fest, "dass der VfB momentan seine Sache sehr gut macht. Aber natürlich sind wir Favorit."

Alves und Xavi fallen aus

Mit Dani Alves und insbesondere Mittelfeldstratege Xavi fallen bei Barca aber wohl zwei ganz wichtige Spieler aus. Dafür steht Ibrahimovic, der von Guardiola wegen einer Knöchelblessur am Samstag beim 4:0 gegen Santander geschont wurde, zur Verfügung.

Beim VfB kehrt Sami Khedira nach einer Entzündung im Oberschenkel wieder ins Team zurück. Laut Gross ist der Nationalspieler "zu 100 Prozent fit". Offen ist noch, wer neben Pawel Pogrebnjak stürmt: Ciprian Marica, der in Köln wegen einer Gelbsperre passen musste, oder Vierfach-Torschütze Cacau? Letzterer hat schon signalisiert, dass er nicht sauer wäre, wenn er auf die Bank müsste: "Die Mannschaft steht im Vordergrund."

Für den VfB ist es nicht das erste Aufeinandertreffen mit Barcelona: 2007/2008 hatten die Schwaben in der Gruppenphase beim 0: 2 und 1:3 das Nachsehen. Barca hat zuletzt am 25. September 2001 gegen ein deutsches Team verloren: damals 1:2 in der Vorrunde bei Bayer Leverkusen.

Seitdem gab es in 13 Spielen in der Königsklasse gegen Teams aus der Bundesliga keine Niederlage mehr, bei nur zwei Remis. Zuletzt schaltete Barca in der vergangenen Saison im Viertelfinale Bayern München souverän aus (4:0/1:1). Zuvor waren Leverkusen, Werder Bremen, Stuttgart und Schalke die "Opfer" der Katalanen gewesen.

(SID/seeg)
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