Übersicht Die Ausraster des Jürgen Klopp

Der Wutausbruch gegen den SSC Neapel am 18. September 2013 war nicht der erste Ausraster von Jürgen Klopp, aber einer der spektakulärsten. Allein von den Geldstrafen, die der Trainer in seiner Karriere zahlen musste, hätte er sich ein Luxusauto kaufen können.

5. Dezember 2004: Während der Begegegnung des FSV Mainz 05 beim 1. FC Kaiserslautern (0:2) äußert sich Klopp unsportlich gegenüber dem Schiedsrichter-Gespann. Dafür muss er 2500 Euro zahlen.

18. März 2007: Als Trainer des FSV Mainz 05 ruft Klopp im Spiel bei Werder Bremen (0:2) "Du Idiot" in Richtung des Schiedsrichters Thorsten Kinhöfer. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verurteilt Klopp wegen unsportlichen Verhaltens zu 12.500 Euro Geldstrafe.

8. November 2008: Nach einer 1:2-Niederlage beim Hamburger SV läuft der BVB-Trainer wütend aufs Spielfeld zu Schiedsrichter Jochen Drees und dessen Assistenten. Er geht die Unparteiischen auch noch in der Schiedsrichter-Kabine verbal an. Die Folge: 12.000 Euro Strafe.

17. Januar 2010: Beim Spiel der Dortmunder beim 1. FC Köln (3:2) verlässt Klopp mehrfmals die Coachingzone und wird auf die Tribüne verbannt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verhängt 5000 Euro Strafe für Klopp.

12. November 2010: Nach einem Foul von Ze Roberto an Mario Götze im Spiel gegen den Hamburger SV (2:0) rennt Klopp auf den vierten Offiziellen Stefan Trautmann zu und drückt ihm seine Mütze ins Gesicht. 10.000 Euro muss der BVB-Trainer zahlen. "Das war nicht in Ordnung", gibt Klopp zu und entschuldigt sich bei Trautmann.

25. September 2012: Im Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt (3:3) stürmt Klopp in der Nachspielzeit zum vierten Offiziellen Guido Kleve und schreit diesen an. Daraufhin wird er aus dem Innenraum verwiesen. "Das Gesicht sah nicht gut aus", sagte Klopp im Anschluss. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)
verurteilt ihn zu 6000 Euro Geldstrafe.

4. Mai 2013: Im Heimspiel von Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München gerät Klopp mit Sammer aneinander. Beide stehen sich nach einem Streit über eine Schiedsrichter-Entscheidung Kopf-an-Kopf an der Außenlinie gegenüber.

18. September 2013: Im Champions-League-Spiel beim SSC Neapel (1:2) wird Klopp von Schiedsrichter Pedro Proenca nach 30 Minuten auf die Tribüne geschickt. Zuvor hatte der Dortmunder Trainer dem vierten Offiziellen aus nächster Nähe ins Gesicht geschrien. Hinterher gibt sich Klopp mal wieder reumütig: "Ich mach da draußen 'nen Affen, das geht nicht. Ich bin über das Ziel hinausgeschossen, das war völlig doof."

15. März 2014: Im Bundesliga-Heimspiel des BVB gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) wird Klopp in der Nachspielzeit auf die Tribüne geschickt. Der BVB-Coach habe sich "mehrfach unflätigen verhalten", schreibt Referee Deniz Aytekin in den Spielbericht. Klopp wehrt sich vehement. Er sei schon mehrfach zu Recht bestraft worden, "aber diesmal war nichts". Der Kontroll-Ausschuss des DFB verhängt wegen unsportlichen Verhaltens eine Geldstrafe von 10.000 Euro. Klopp akzeptiert.

19. März 2014: Nur wenige Tage nach seinem Aussetzer gegen Mönchengladbach legt sich Klopp nach dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Zenit St. Petersburg im ZDF-Studio mit Oliver Kahn an. Auslöser waren Aussagen Klopps zu Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer. Sammer hatte ein kritisches Interview gegeben, in dem er indirekt der Bundesliga-Konkurrenz unterstellt hatte, nicht hart genug zu arbeiten. Klopp hatte dem auf einer Pressekonferenz vehement widersprochen. Kahn wiederum hatte dies als "respektlos und unverschämt" bezeichnet. Im ZDF-Studio wurde diese verbale Auseinandersetzung erneut thematisiert, die Stimmung zwischen Klopp und Kahn war angespannt.

Mittwoch, 2. April 2014: Erneut war das ZDF Tatort für einen weiteren Aufreger um Klopp. Nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Real Madrid analysierte Klopp mit Moderator Jochen Breyer und Kahn das Spiel. Alles war gut, bis Breyer die letzte Frage stellte. "Das Ding ist durch, oder?", wollte Breyer von Klopp im Hinblick auf das Rückspiel wissen. Klopp ließ den Moderator auflaufen. "Ich möchte hier nicht im ZDF-Studio schon wieder mit irgend jemandem aneinandergeraten. Aber auf ’ne doofe Frage kann man auch doof antworten", sagte er und knallte das Mikrofon auf den Tisch. Entnervt verließ Klopp das Studio.

Sonntag, 2. Dezember 2018: Auch in der Premier Leauge als Trainer des FC Liverpool wird Klopp seinem Ruf als emotionaler Trainer gerecht. Gegen den Stadtrivalen FC Everton schoss Divock Origi die Liverpooler in der Nachspielzeit zum Sieg. Im Glücksrausch stürmte Trainer Jürgen Klopp wie von Sinnen auf das Feld und bejubelte den Derbysieg. „Ich wollte niemanden beleidigen, aber ich konnte mich nicht bremsen“, sagte Klopp zu seinem Jubellauf. Am Mittelkreis feierte mit seinen Spielern den Sieg.

Samstag, 28. November 2020: Trotz der eroberten Tabellenführung war Liverpools Teammanager mächtig angefressen. Das späte Gegentor zum 1:1 bei Brighton & Hove Albion und der Verdacht auf eine Oberschenkelverletzung bei einem seiner Spieler hatten ihm die Laune verdorben. Einen Schuldigen hatte der 53-Jährige auch ausgemacht: die TV-Sender und Sheffield-Coach Chris Wilder, der aus der Ferne scharf angegangen wurde.

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