Traumtor in Rom Ronaldos Antwort auf alle offenen Fragen

Düsseldorf/Rom · Es ist nicht auszuschließen, dass sich Cristiano Ronaldo seinen Geniestreich schon vorher vorgenommen hat. Genauer gesagt rund einen Tag vor dem Achtelfinal-Hinspiel beim AS Rom.

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Ronaldo jubelt nach Geniestreich mit Zidane

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Es könnte exakt in dem Moment gewesen sein, als ihn ein Journalist auf der Pressekonferenz vor dem Spiel mit der Frage nach seinem "Auswärtstorfluch" aus der Fassung brachte. Schließlich hatte der 31-Jährige Superstar von Real Madrid seit Ende November nicht mehr in fremden Stadion getroffen.

Ronaldo hatte auf seine Art reagiert. Es war eine Mischung aus der ihm angeborenen, leicht zynischen Arroganz, einem kurzen Augenblick der Überraschung und einer ihm deutlich anzumerkenden Verärgerung. Es war nichts weniger als eine Majestätsbeleidigung. "Können Sie mir einen Spieler nennen, der auswärts häufiger getroffen hat als ich? Können Sie nicht? Weil es keinen gibt", sagte Ronaldo, stand auf und verließ mit beleidigter Miene den Raum.

Und diese Beleidigung ließ CR7 nicht auf sich sitzen. Im Olympiastadion tauchte er beim 2:0-Sieg beim italienischen Erstligisten die meiste Zeit unter. Doch dem dreimaligen Weltfußballer reicht auch ein Geistesblitz, ein Geniestreich, um seine eigene Antwort auf eine in seinen Augen unverschämte Frage zu geben.

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Ronaldo bekam auf der linken Seite den Ball von Marcelo und schmiss den Turbo an. Wie er sich in der 57. Minute in vollem Lauf den Ball mit der linken Hacke selbst vorlegte, um den Ball schließlich mit rechts in den Winkel zu schlenzen, war tatsächlich schlicht Weltklasse. Vor allem war es Ronaldos 89. Tor im 122. Champions-League-Spiel und das zwölfte in der laufenden Saison der "Königsklasse".

Keine Frage: Sein Auftritt auf der PK schürt die Tatsache, dass Ronaldo zu den streitbaren Hauptdarstellern auf der Fußball-Bühne gehört. Seine immer mal wieder zur Schau gestellte Arroganz und seine leicht wehleidige bis weinerliche Attitüde bringen ihm dann auch immer mal wieder berechtigterweise Hohn und Spott ein.

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Unbestritten ist jedoch seine fußballerische Klasse. Nach der Frage, warum er denn auswärts zuletzt so wenig Tore geschossen habe, einen Tag später solch ein Auswärtstor zu erzielen, ist ohne Frage beeindruckend. Es war übrigens das 44. Auswärtstor in der Königsklasse, neun mehr als jeder andere. Sein Barca-Rivale Lionel Messi folgt mit 35 Treffern.

Gleichzeitig war es womöglich auch eine Nachricht in Richtung Messi. Schließlich war er auch nach dem von Messi auf Luis Suarez aufgelegten Elfmeter wenige Tage zuvor gefragt worden. Der Elfer-Trick, der irgendwo zwischen "unglaublich", "raffiniert" und "unsportlich" gehyped wurde, ging Ronaldo offenbar auch auf die Nerven. Der 31-Jährige hatte gesagt: "Ich weiß, warum Leo das gemacht hat. Mehr sage ich nicht. Denkt, was ihr wollt." Ronaldo beantwortete die Frage auf dem Platz. Denn mit seinem Traumtor holte er sich die Schlagzeilen zurück.

(are)
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