Champions und Europa League So viel Bundesliga steckte in den europäischen Finals

Düsseldorf · Neun Spieler mit Bundesliga-Vergangenheit standen in den beiden europäischen Endspielen auf dem Rasen. Damit hat die Bundesliga sozusagen eine eigene Mannschaft auf den Platz geschickt.

 Der ehemalige Wolfsburger Divock Origi jubelt nach seinem Treffer im Finale der Champions League.

Der ehemalige Wolfsburger Divock Origi jubelt nach seinem Treffer im Finale der Champions League.

Foto: AP/Bernat Armangue

Was sagt es über die Fußball-Bundesliga aus, wenn es zwar keine deutsche Mannschaft in ein europäisches Endspiel schafft, aber ein Dutzend Spieler mit Deutschland-Erfahrung in den Finals auf dem Platz steht? Vermutlich ist es Kompliment und Warnung zugleich. Zum einen gehören in der Bundesliga ausgebildete Spieler zu den Top-Performern in Europa, zum anderen aber darf man attestieren, dass viele Talente die Bundesliga verlassen. Ausbildungsliga heißt das Stichwort, das deutsche Funktionäre so ungern hören.

Fakt ist: Neun Spieler mit Bundesliga-Vergangenheit haben in den beiden europäischen Endspielen, dem Champions-League-Finale zwischen FC Liverpool und Tottenham Hotspur und dem Europa-League-Finale zwischen dem FC Chelsea und dem FC Arsenal, mitgespielt. Weitere Spieler mit Bundesliga-Vergangenheit standen im Kader der teilnehmenden Klubs. Und dann wäre da noch Liverpools Darling Jürgen Klopp, der den „Reds“ nach 13 Jahren wieder einen Titel gebracht hat, auf der Trainerbank.

Diese Bundesligaspieler waren in den Endspielen dabei:

Joel Matip

Stand im Finale der Champions League 90 Minuten auf dem Feld und machte wie schon im Halbfinale einen starken Job. Laut der Zeitung „Telegraph“ soll er für seine guten Leistungen einen neuen Vertrag bei den „Reds“ erhalten. Matip wurde beim FC Schalke 04 ausgebildet und lief für die Knappen auch in der Bundesliga auf.

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Foto: AP/Barrington Coombs

Roberto Firmino

Der Brasilianer, der im Finale nicht richtig in Schwung kam, wechselte 2015 für 41 Millionen Euro aus Hoffenheim (49 Tore, 36 Vorlagen) nach Liverpool.

Divock Origi

Der Mann, der mit seinem Tor die Entscheidung im Finale der Champions League herbeiführte und auch schon im Halbfinale doppelt getroffen hatte, hat eine Vergangenheit als Leihspieler beim VfL Wolfsburg (36 Spiele, sieben Tore)

Weitere ehemalige Bundesliga-Spieler im Kader des FC Liverpool, die im Finale aber nicht zum Einsatz kamen: Naby Keita (nicht im Kader, RB Leipzig) und Xherdan Shaqiri (Bayern München).

Heung-min Son

Auch auf Seiten der Tottenham Hotspur gibt es einen Spieler mit Bundesliga-Erfahrung: Der Südkoreaner Heung-min Son spielte für den Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen.

Sead Kolasinac

Der bosnische Außenverteidiger ist ein Schalke-Eigengewächs, spielte in der Jugend aber auch in Stuttgart und Hoffenheim. Ging 2017 ablösefrei zum FC Arsenal.

Granit Xhaka

Bei Borussia Mönchengladbach war Granit Xhaka der Aggressive Leader. Den Job machte er so gut, dass er 2017 für stolze 45 Millionen Euro zum FC Arsenal ging. 140 Mal spielte er für Borussia - und inzwischen schon 134 Mal für Arsenal.

Mesut Özil

Was durfte sich Mesut Özil nach seinem Auftritt im Europa-League-Finale alles anhören. Er sei ein hoffnungsloser Fall, ohne Siegeswillen, einer, der in großen Spielen noch nie Leistung gebracht habe. Mesut Özil, der in der Bundesliga für Schalke 04 und Werder Bremen spielte, ist der Buh-Mann bei den Gunners.

Sokratis

198 Spiele machte der Grieche für Borussia Dortmund, 61 für Werder Bremen. Mehr Bundesliga geht fast nicht.

Pierre-Emerick Aubameyang

Er spielte 90 Minuten im Europa-League-Finale gegen den FC Chelsea, ein Tor gelang dem Gabuner dabei aber nicht. Satte 63,75 Millionen Euro ließen sich die Londoner 2018 die Dienste des damaligen Dortmunder Torjägers kosten.

Weitere Spieler mit Bundesliga-Vergangenheit im Trikot des FC Arsenal, die aber nicht zum Einsatz kamen: Shkodran Mustafi (Hamburger SV, Jugend) und Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen), nicht im Kader stand Henrikh Mkhitarian (Borussia Dortmund).

Andreas Christensen

In der laufenden Spielzeit war der Verteidiger, der zwei Jahre an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen war, bei seinem Stammverein FC Chelsea teilweise weit weg von der Startelf. Im Europa-League-Finale durfte er aber 90 Minuten ran, auch weil der ehemalige Bundesliga-Spieler Antonio Rüdiger verletzt fehlte.

Weitere Chelsea-Spieler, die schon in der Bundesliga aktiv waren: Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart), Michy Batshuayi (Borussia Dortmund, Leihe). Beide standen nicht im Finalkader.

(RP)
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