Champions-League-Finale City ersehnt das Ende der milliardenschweren Mission

Istanbul · Das Champions-League-Finale elektrisiert Fußball-Fans auf der ganzen Welt. Manchester City, mit Unmengen von Geld aufgepumpt, erhofft die Erlösung. Inter Mailand will mit Herz dagegenhalten.

 Pep Guardiola hält während des Trainings von Manchester City eine Ansprache an die Mannschaft.

Pep Guardiola hält während des Trainings von Manchester City eine Ansprache an die Mannschaft.

Foto: AP/Thanassis Stavrakis

Pep Guardiola versammelte sein Starensemble im Mittelkreis des mächtigen Atatürk-Olympiastadions und nahm nach einigen heißen Worten den letzten Feinschliff für sein geplantes Meisterwerk vor. „Wir sind bereit“, sagte der Teammanager von Manchester City vor dem elektrisierenden Champions-League-Finale in Istanbul und ließ keinen Zweifel daran, was ihm der Triumph bedeuten würde: „Es ist absolut ein Traum.“

Nur noch ein Spiel, nur noch das mit Spannung erwartete Duell als klarer Favorit gegen Inter Mailand am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und Dazn) trennt die Skyblues um Kapitän Ilkay Gündogan und Tormaschine Erling Haaland vom Triple. Vom Weltruhm, den sich die City-Fans und die Besitzergruppe um Scheich Mansour seit Jahren erhoffen. Sie waren bereit, Milliarden in das Projekt zu pumpen, um endlich den Königsklassen-Pokal in den Händen zu halten. Der Moment ist jetzt.

„Es gibt nichts, was wir mehr wollen, als die Champions League zu gewinnen“, sagte Gündogan, für den die Chance im Heimatland seiner Eltern eine ganz besondere ist. „Ich habe immer davon geträumt, mal in einem Champions-League-Finale zu spielen und es wird mir eine große Ehre sein, so ein Spiel zu bestreiten“, meinte Sturmkoloss Haaland: „Aber natürlich haben wir dort auch einen Job zu erledigen.“

Sollte dies gelingen, hätte Manchester den weiteren sogenannten Scheichklubs wie Paris St. Germain (Katar) oder Newcastle United (Saudi-Arabien) etwas voraus. Der Erfolg ließe sich mit den investierten Unsummen, aber auch mit Guardiola erklären, der 2016 von Bayern München zu City wechselte und zwölf Jahre nach seinem letzten Triumph mit dem FC Barcelona in der Champions League heißer denn je auf den Pokal ist. Man müsse akzeptieren, „dass wir die Champions League gewinnen müssen, wenn wir den letzten Schritt als großer Verein machen wollen“, sagte der 52-Jährige. Titel in England reichen da nicht.

Guardiola weiß aber, was ihn und sein Team vor 72.000 Zuschauern im Stadion und Hunderten Millionen vor den TV-Geräten erwarten wird: Eine höchst widerspenstige „Inter-Famiglia“, die keinesfalls in Ehrfurcht erstarren wird. „Wir werden unser Leben auf dem Platz lassen“, sagte Nationalspieler Robin Gosens bei Dazn. Die Nerazzurri, ein Traditionsklub in chinesischer Eignerschaft, werden City durchaus mit großem Selbstvertrauen begegnen. Und mit einem Taktik-Kniff gegen Haaland.

„Wir haben ihn genau im Blick und etwas vorbereitet, um ihn ruhig zu halten“, sagte Trainer Simone Inzaghi am Freitag. Sein Team brauche frische Beine, einen wachen Verstand und viel Herz, um bestehen zu können: „Wir wissen, dass Manchester City derzeit die wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt ist. Wir werden um jeden Zentimeter auf dem Feld kämpfen.“

Und alles daran setzen, auch die eigenen Stärken auf den Rasen zu bringen. Insbesondere Weltmeister Lautaro Martinez kann der starken Defensive des englischen Meisters und FA-Cup-Siegers Probleme bereiten. „Unser großer Traum ist es, den Pokal mit nach Mailand zu bringen“, sagte der Argentinier.

Es ist angerichtet für ein spannendes Finale.

(sid/stja)
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