3:0 gegen Kopenhagen Borussia Dortmund startet mit Sieg in die Champions League

Dortmund · Borussia Dortmund hat die Pflichtaufgabe gegen den FC Kopenhagen souverän gelöst. Den 3:0 (2:0)-Auftaktsieg in der Champions League verfolgte auch Sebastien Haller auf der Tribüne.

Dortmunds Marco Reus (l) jubelt über seinen Treffer zum 1:0 neben Anthony Modeste.

Dortmunds Marco Reus (l) jubelt über seinen Treffer zum 1:0 neben Anthony Modeste.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Sebastien Haller warf einen freudigen Blick auf seine vor der Südtribüne tanzenden Mitspieler, der erste Stadionbesuch des krebskranken Topstürmers hatte sich gelohnt. Vizemeister Borussia Dortmund ist beim 3:0 (2:0) gegen den dänischen Meister FC Kopenhagen spielfreudig und souverän in die Champions League gestartet - da hatte nicht nur Haller in abendlicher Sommerhitze seine Freude.

„Wir haben wenig zugelassen. Es wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen, aber ich will nicht zu kritisch sein. So ein Sieg zum Anfang tut gut“, sagte Marco Reus bei Prime Video. Der 1:0-Experte erzielte am Dienstag gegen den wahrscheinlich schwächsten Gruppengegner mal wieder das erste Tor (35.). Raphael Guerreiro (42.) legte nach einer Traumkombination mit Gio Reyna vor 70.700 Zuschauerinnen und Zuschauern nach. Jude Bellingham (83.) setzte den Schlusspunkt.

Es war die zwingend notwendige Basis für die schwierigen Duelle mit Manchester City und dem FC Sevilla. „Das gibt Energie für die nächsten Wochen“, sagte BVB-Berater Matthias Sammer. Zwei weitere Verletzungen im ohnehin schon arg ausgedünnten Kader allerdings trübten das positive Bild vor intensiven Wochen.

Torwart Gregor Kobel fiel kurzfristig wegen eines Muskelfaserrisses aus, er wird einige Spiele verpassen. Somit kam Alexander Meyer, zuvor Jahn Regensburg, zu einem letztlich guten BVB-Debüt. Thorgan Hazard musste außerdem nach 20 Minuten mit Oberschenkelschmerzen raus, von Beginn an spielte Niklas Süle stark für Mats Hummels.

Die 90-minütige spielerische Überlegenheit beobachtete auch ein ganz besonderer Gast: Haller saß mit Sonnenbrille und BVB-Schal um den Hals in schwarzem Hemd auf der VIP-Tribüne. Es war sein erster Besuch seit der erschütternden Hodenkrebs-Diagnose. „Erster Spieltag in der Champions League, erster Tag im Stadion für mich“, sagte er in einer Twitter-Botschaft.

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Foto: dpa/Christof Stache

Vor der ersehnten Champions-League-Premiere der „Gelben Wand“ mit 25.000 Stehplätzen auf der Südtribüne gab es Stunk - allerdings auf der Nordseite. Aus dem Gästesektor flogen weit vor dem Anpfiff Pyro-Fackeln und Leuchtraketen, eine hätte am Mittelkreis beinahe BVB-Profis bei der Platzbegehung getroffen.

Im Kopenhagener Strafraum „brannte“ es erstmals nach zehn Minuten, und es hätte schon das 1:0 sein müssen. Anthony Modeste, mit 34 ältester Champions-League-Debütant der Vereinsgeschichte, traf den Ball jedoch freistehend aus zehn Metern Torentfernung nicht richtig.

Danach organisierte sich der von zahlreichen Fans des Hamburger SV unterstützte dänische Meister zunächst besser, erst Salih Özcans Fernschuss brachte wieder Gefahr (28.). Noch fehlten die Durchsteckpässe in die vorderste Angriffslinie, bis vor dem 1:0 Julian Brandt wunderbar Reus in Szene setzte: Der schlug einen Haken und traf. Auf der anderen Seite hatte Zecas Distanzschuss in der ersten Minute sogar den Pfosten des Dortmunder Tores touchiert.

Meyer parierte nach der Pause hervorragend gegen Lukas Lerager (47.), dadurch blieb es ein ruhiger Abend - Bellingham machte alles klar.

Weitere Gegner des BVB sind das wohl übermächtige ManCity mit dem früheren Dortmunder Topstar Erling Haaland und Sevilla, das auf Augenhöhe mit der Borussia einzuschätzen ist. „Da müssen wir uns steigern“, sagte Reus.

(sid/stja)
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