Champions League Was die Königsklasse diese Saison zu bieten hat

Düsseldorf · Mit dem Klassiker FC Bayern gegen den FC Barcelona beginnt die Champions League am Dienstag. Doch die Einkaufstour von Paris Saint-Germain hat die Machtverhältnisse im Wettbewerb verschoben.

2020 düpierten die Bayern den FC Barcelona beim 8:2 im Achtelfinale. Bayerns Joshua Kimmich (Mitte) war damals einer der Torschützen.

2020 düpierten die Bayern den FC Barcelona beim 8:2 im Achtelfinale. Bayerns Joshua Kimmich (Mitte) war damals einer der Torschützen.

Foto: AP/Manu Fernandez

Die Uefa wirft wieder ihre große Geldverteilungsmaschine an. Noch bevor der erste Ball in der Champions League gespielt ist, haben die Teilnehmer die Antrittsprämie von gut 15 Millionen Euro verdient. Dabei bleibt es natürlich nicht. Die meisten werden Punkte sammeln (für Unentschieden gibt es 930.000 Euro, für einen Sieg 2,8 Millionen). Wer es am Ende bis zum Finalsieg bringt, der hat die Taschen richtig voll.

Bayern Kostenpflichtiger Inhalt München beispielsweise nahm in der Saison 2019/20 als Titelträger insgesamt 135 Millionen Euro ein. Kein Wunder, dass die Augen der Teilnehmer auch diesmal in Vorfreude glänzen. München (in Barcelona) und Wolfsburg (in Lille) eröffnen die Spielzeit am Dienstag. Borussia Dortmund (bei Besiktas Istanbul) und RB Leipzig (bei Manchester City) treten am Mittwoch zu ihrem ersten Gruppenspiel an. Die wesentlichen Themen der neuen Champions-League-Saison:

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Das Topspiel Da sind sich die Experten erfreulich einig. Im Mittelpunkt des ersten Spieltags steht die Begegnung des FC Barcelona mit Bayern München. „Was gibt’s Schöneres?“, fragt der Münchner Nationalspieler Thomas Müller. Sein Team geht mit wunderbaren Erinnerungen ans vorläufig letzte Aufeinandertreffen ins Spiel. Im Viertelfinale vor zwei Jahren nahm der spätere Titelträger München den großen katalanischen Klub mit 8:2 auseinander. Von einer Wiederholung solcher Trefferquoten geht natürlich niemand aus.

Und wie gut Barcelona ist, weiß auch niemand. Schließlich ist das Undenkbare geschehen: Lionel Messi hat den Klub verlassen. Nicht nur Müller sagt: „Ich kann Barcelona überhaupt nicht einschätzen. Ohne Messi wird das eine ganz andere Mannschaft.“ Sicher ist, dass sie ihr Spiel nicht mehr auf einen Mann auslegen muss. Leichter auszurechnen ist sie dadurch nicht. Die Bayern haben sich jedenfalls beim 4:1 in Leipzig schon mal warmgeschossen.

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Die Topgruppe Leipzig muss nicht nur den Fehlstart in der Bundesliga und eine deutliche Niederlage im vermeintlichen Spitzenspiel gegen die Bayern verkraften. Die Fußball-Firma aus Sachsen tritt auch in der besten Gruppe an. RB muss sich mit Manchester City, Paris Saint-Germain und dem FC Brügge auseinandersetzen. Viel schwieriger geht’s nicht. Die Fachwelt hat den inoffiziellen Titel der „Todesgruppe“ deshalb bereitwillig vergeben. Einziger Vorteil für die Leipziger: Sie gehen bestimmt nicht als Favorit in ihre Gruppenspiele. Schon die erste Partie bei Pep Guardiolas Manchester City wird zur Standortbestimmung. Die Wörterbücher haben die Bezeichnung „dankbare Aufgabe“ für andere Spiele reserviert.

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Die Deutschen Die vier deutschen Vertreter gehen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen an den Start. Meister Bayern lebt mit dem Selbstverständnis, dass es wohl schon das Halbfinale sein sollte. In der Gruppe mit Barcelona, Benfica Lissabon und Dynamo Kiew sind die Münchner der Favorit. Borussia Dortmund, Finalist von 2013, blickt auf jeden Fall über die Gruppenspiele hinaus. Der BVB ist auch stark genug, sich gegen Besiktas, Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon durchzusetzen. Das ist auf jeden Fall ein wesentlich leichteres Los als das der Leipziger, die es ungleich schwerer haben werden, die nächste Runde zu erreichen. Wolfsburg geht als bestes Bundesligateam nach vier Siegen mit Rückenwind in die Champions League. Zu den Gegnern Lille, Salzburg und Sevilla sagt sogar Trainer Mark van Bommel: „Es gibt schwierigere Gruppen.“ Über die Auswechsel-Bestimmungen wird er sich diesmal informiert haben. Unkenntnis wurde ihm bekanntlich im DFB-Pokal zum Verhängnis, als er in Münster einen sechsten Spieler einwechselte und vor dem Sportgericht die Begegnung verlor.

Die Favoriten Diesmal geht kein Weg an Paris Saint-Germain vorbei, das sich wieder aus der unerschöpflichen Schatztruhe seiner Besitzer aus Katar bediente. Das vor allem im Angriff schillernde Ensemble mit Neymar, Messi und Kylian Mbappé ist vom Potenzial nicht zu übertreffen. Ob es dieses Potenzial auch auf den Rasen bringt, ist eine sehr spannende Frage, auf die es bereits in der Gruppe erste Antworten geben wird. Dort spielt in Manchester City ein ebenfalls aussichtsreicher Kandidat. Natürlich wird Titelverteidiger FC Chelsea ein Wort mitreden, der sein ohnehin ziemlich gutes Team mit der belgischen Wuchtbrumme Romelu Lukaku noch verstärkt hat. Das gilt auch für den deutschen Meister, der ebenfalls gezielt aufgerüstet hat. Wenn die Bayern von Ausfällen verschont bleiben und regelmäßig ihre Besten auf den Platz schicken können, werden sie lange im Wettbewerb bleiben. Alles andere verträgt sich auch nicht mit ihrem Selbstverständnis – siehe oben.

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