Champions-League-Auslosung Königsklassen-Kracher für Bundesliga-Clubs

Monaco · Die deutschen Teilnehmer haben in der Champions League spannende und teils hochkarätige Aufgaben zugelost bekommen. Dortmund und Leverkusen müssen besonders starke Gruppen bewältigen.

Champions League 2019/20: Die deutschen Gegner in der Gruppenphase
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Das sind die deutschen Gegner in der Gruppenphase

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Foto: AP/Daniel Cole

Hans-Joachim Watzke lachte im prachtvollen Grimaldi Forum von Monaco laut auf. Der Klub-Chef von Borussia Dortmund fühlte sich bei der Champions-League-Auslosung im Fürstentum an der Cote d'Azur sofort an das große deutsche Fußballjahr 2013 erinnert. "Da haben wir es aus einer solchen Hammergruppe heraus bis ins Finale geschafft", sagte Watzke am Donnerstagabend, und er bog im Sky-Interview eine bemitleidenswerte Büroklammer hin und her.

Der BVB in einer Gruppe mit dem FC Barcelona und Inter Mailand, Bayern München gegen Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur, Bayer Leverkusen in Duellen mit Juventus Turin und Atletico Madrid - und RB Leipzig auf Tour durch ganz Europa: Auf die deutschen Topklubs warten in der Königsklasse Treffen mit den ganz Großen.

Dennoch ist die Vorgabe klar: Nach dem Waterloo der Vorsaison will die Bundesliga international an bessere Zeiten anknüpfen - doch das wird nicht unbedingt ein Selbstläufer. "Wir wollen mehr erreichen als im letzten Jahr", sagte Trainer Niko Kovac, der 2018/19 mit den Bayern in der Runde der letzten 16 am späteren Champion FC Liverpool gescheitert war. Sein Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge warnt: "Das wird nicht einfacher, weil der Wettbewerb immer härter wird, aber es ist noch immer möglich."

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Die Top-Torjäger der Königsklasse

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Dabei schwang die Erinnerung an die aus deutscher Sicht schwarze Vorsaison mit. Damals war für alle vier Starter der Bundesliga spätestens nach dem Achtelfinale Schluss. Das soll keinesfalls wieder passieren.

Neben den Spurs, die zuletzt in der Saison 1983/84 auf die Bayern trafen und im Achtelfinale des Europapokals der Pokalsieger die Oberhand behielten, bekommt es der fünfmalige Gewinner der wichtigsten Klub-Trophäe mit Griechenlands Rekordmeister Olympiakos Piräus und den Serben von Roter Stern Belgrad zu tun.

Dortmund geht seinen Ex-Trainern Jürgen Klopp (Liverpool) und Thomas Tuchel (Paris St. Germain) aus dem Weg, dafür kommt es zum Wiedersehen mit Ousmane Dembele, der 2017 für 105 Millionen Euro plus Boni zu Barca gewechselt war. Neben Inter, im Sommer auf großer Einkaufstour, wartet zudem als Außenseiter Slavia Prag. "Wir denken positiv", betonte BVB-Trainer Lucien Favre: "Aber wir werden unser Bestes geben müssen."

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So feiern Liverpool und Klopp den Titel

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Foto: AFP/OZAN KOSE

Den FC Liverpool tippt Watzke als erneuten Champion, er merkte jedoch auch an, wie eng das Titelrennen ist. "Da kannst du auch gleich Lotto spielen", sagte er. Bayern und Dortmund waren die beiden letzten deutschen Klubs, die das Finale erreichten - wenn am 30. Mai 2020 im Istanbuler Atatürk-Olympiastadion das Endspiel angepfiffen wird, liegt der 2:1-Sieg der Bayern von Wembley bereits sieben Jahre zurück.

So weit denkt BVB-Sportdirektor Michael Zorc ohnehin noch nicht. "Wichtig ist es, die Gruppenphase zu überstehen", betonte er, "danach brauchst du auch das richtige Los." Los geht es mit den Gruppenspielen am 17./18. September, der letzte Spieltag findet am 10./11. Dezember statt - danach wird es erst richtig ernst.

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Foto: AP/Martin Meissner

Ob das auch für Leipzig, das gegen Zenit St. Petersburg, Benfica Lissabon und Olympique Lyon antreten muss, und Leverkusen, dessen dritter Gegner Lokomotive Moskau heißt, gilt?

Beide backen kleinere Brötchen, sie beschäftigen sich mit Etappenzielen und wollen erst mal die Gruppenphase überstehen. "Sich nur zu qualifizieren, das war mit Hoffenheim schön", sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann dem SID: "Aber es wäre auch schön, wenn da mal ein paar Siege dazukommen."

(sid/dpa/cbo)
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