Leipzig - St. Petersburg 2:1 Nagelsmann jubelt wie Ronaldo – Leipzig auf Achtelfinalkurs

Leipzig · RB Leipzig nimmt in der Champions League nach einem Zaubertor Kurs aufs Achtelfinale. Die Sachsen besiegten Zenit St. Petersburg zu Hause verdient mit 2:1 (0:1) und liegen nach drei Spielen mit sechs Punkten wieder im Soll.

Champions League 19/20: RB Leipzig - Zenit St. Petersburg, Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Jan Woitas

Julian Nagelsmann jubelte in Cristiano-Ronaldo-Pose und schrie, dass die Adern an seinem Hals hervortraten. Ein wunderbares Tor von Marcel Sabitzer hatte RB Leipzig einen enorm wichtigen Sieg gegen Zenit St. Petersburg beschert - und Nagelsmann kam seinem Ziel, die Sachsen in ihr erstes Champions-League-Achtelfinale zu führen, einen riesigen Schritt näher.

"Ich jubele immer viel, ich habe mich einfach so sehr gefreut", sagte der Trainer. Er hatte mit Vergnügen gesehen, wie seine Mannschaft den russischen Meister zu Hause verdient mit 2:1 (0:1) bezwang. RB liegt mit nun sechs Punkten an der Spitze der Gruppe G. Nach dem 2:1 von Benfica Lissabon gegen Olympique Lyon hat Leipzig zwei Zähler Vorsprung auf Zenit und Lyon.

Konrad Laimer (49.) und Sabitzer (59.) mit einem traumhaften Rechtsschuss drehten die Partie, Jaroslaw Rakizki (25.) hatte St. Petersburg in Führung gebracht. Für RB endete damit eine lästige Serie von vier Pflichtspielen ohne Sieg.

"Das Ding war richtig geil. Das versuche ich immer mal wieder im Training. Davon träumst du, dass der im Spiel so reingeht", sagte Sabitzer, einer der beiden österreichischen Torschützen. Nagelsmann nannte den Volltreffer "das Tor des Monats, mindestens".

Vor 41.058 Zuschauern zeigte sich Leipzig von Beginn an sehr engagiert, hatte mehr als 60 Prozent Ballbesitz und setzte mit Laimers Lattenschuss aus 20 Metern ein erstes Ausrufezeichen. RB überbrückte meist schnell das Mittelfeld, doch gegen die kompakte Zenit-Abwehr fehlte vor dem gegnerischen Strafraum oft die zündende Idee. Sabitzers erster Distanzschuss (14.) flog übers Tor.

Die Gäste vermieden ein kompliziertes Aufbauspiel und setzten auf lange Bälle. Damit brachten sie die Leipziger aber immer wieder in Verlegenheit. Nach einer Flanke von der linken Seite scheiterte Sebastian Driussi mit einem Volleyschuss (11.). Mitte der ersten Halbzeit nahm Rakizki genauer Maß und drosch den Ball nach einem Abpraller aus 25 Metern ins Netz. Kampl hatte viel zu halbherzig verteidigt.

Leipzig antwortete mit wütenden Angriffen, einen Kopfball von Nationalspieler Lukas Klostermann konnte Zenit-Keeper Michail Kerschakow gerade noch parieren. In der Folge zeigten Nagelsmanns Schützlinge allerdings auch wieder die Fehler der letzten Wochen: ungenaue Pässe und mangelnde Cleverness im Abschluss. Nationalspieler Timo Werner verzog kurz vor der Pause aus wenigen Metern übers Tor (40.).

Zur zweiten Halbzeit blieb Werner draußen, dafür kam Matheus Cunha ins Team. Der Brasilianer scheiterte nach eleganter Ballannahme mit einem Fallrückzieher knapp. Kurz darauf war Laimer zur Stelle, als er aus von der rechten Seite ins lange Eck einschoss.

Leipzig erhöhte den Druck und wurde nochmals dafür belohnt. Nach einer Flanke von der linken Seite zirkelte Sabitzer den Ball aus halbrechter Position genau in den Winkel. Kerschakow blieb nur der staunende Blick.

Doch St. Petersberg hatte sich noch nicht geschlagen gegeben. Der Tabellenführer der russischen Liga setzte immer wieder gefährliche Konter. In der 68. Minute kam der eingewechselte Yordan Osorio am Fünfmeterraum frei an den Ball, schloss aber zum Glück für die Hausherren zu hastig ab.

Statistik

Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Upamecano, Orban, Klostermann - Laimer (86. Demme), Kampl - Sabitzer, Forsberg - Lookman (69. Poulsen), Timo Werner (46. Cunha). - Trainer: Nagelsmann

St. Petersburg: Kerschakow - Karawajew, Ivanovic, Rakizki, Santos - Barrios, Osdojew - Schatow (65. Osorio), Driussi (82. Mak) - Dsjuba, Azmoun (75. Kuzjajew). - Trainer: Semak

Schiedsrichter: Ali Palabiyik (Türkei)

Tore: 0:1 Rakizki (25.), 1:1 Laimer (49.), 2:1 Sabitzer (59.)

Zuschauer: 41.058 (ausverkauft)

Beste Spieler: Laimer, Upamecano - Rakizki, Kerschakow

Gelbe Karte: - Barrios

(ako/sid)
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