6:0-Sieg in Warschau BVB startet mit furioser Gala in die Champions League

Warschau · Angeführt von Mario Götze hat sich Borussia Dortmund mit dem höchsten Champions-League-Sieg seiner Geschichte eindrucksvoll auf der großen Europacup-Bühne zurückgemeldet.

Borussia Dortmund: Mario Götze trifft erstmals nach seiner Rückkehr
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Götze trifft erstmals nach seiner Rückkehr

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Foto: dpa, bt fdt

546 Tage nach dem bislang letzten Auftritt in der Königsklasse setzte sich der klar überlegene deutsche Vizemeister im ersten Gruppenspiel beim polnischen Doublegewinner Legia Warschau völlig problemlos mit 6:0 (3:0) durch und bescherte Trainer Thomas Tuchel eine glänzende Champions-League-Premiere.

Den Torreigen eröffnete der spielfreudige Nationalspieler Götze mit einem Kopfballtreffer (7.), es war das erste Pflichtspieltor des Rückkehrers im BVB-Trikot seit 1250 Tagen. Die Abwehrspieler Sokratis (15.) und Marc Bartra (17.) sorgten mit ihren Treffern früh für klare Verhältnisse. Der portugiesische Europameister Raphael Guerreiro (51.), Gonzaliero Castro (76.) und Pierre-Emerick Aubameyang (87.) legten in der zweiten Halbzeit nach.

Höher hat Dortmund noch kein Auswärtsspiel in der Champions League gewonnen. Legia, das erstmals seit 21 Jahren wieder im größten europäischen Fußball-Wettbewerb vertreten ist, machte es den Borussen mit einer desolaten Abwehrleistung aber auch leicht.

Dortmund tankte nach dem bitteren 0:1 in der Bundesliga am vergangenen Samstag gegen RB Leipzig neues Selbstvertrauen und steht am zweiten Champions-League-Spieltag in zwei Wochen zu Hause gegen Titelverteidiger Real Madrid mit Superstar Cristiano Ronaldo nicht unter Zugzwang.

"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und in der zweiten Hälfte effektiv zu Ende gespielt", sagte Tuchel nach dem Spiel: "Was uns heute ausgezeichnet hat war eine Gier, die wir in den letzten beiden Bundesliga-Spielen nicht hatten."

Getrübt wurde die Freude über den Auswärtssieg durch Ausschreitungen im Stadion Wojska Polskiego. Einige Legia-Hooligans hatten versucht, den BVB-Fanblock zu stürmen. Daraufhin war es zu Panik unter den rund 1800 Dortmunder Anhängern gekommen. Nach einigen Minuten hatten die Einsatzkräfte die Situation aber unter Kontrolle. Der BVB hatte im Vorfeld eine Reisewarnung ausgegeben, weil die Legia-Fanszene "für ein höheres Gewaltpotenzial bekannt" sei.

Warschau völlig überfordert

Sportlich hatte Dortmund von Beginn an alles unter Kontrolle. Götze und Co. durften sich gegen den überforderten Tabellenzwölften der polnischen Liga größtenteils ungestört bis zum Tor durchkombinieren. Bei einer besseren Chancenauswertung hätte Dortmund zur Pause noch höher führen können, vor allem Stürmer Aubameyang vergab zunächst beste Möglichkeiten.

Dortmund musste kurzfristig auf Weltmeister André Schürrle verzichten, der sich im Spiel gegen Leipzig eine leichte Innenbanddehnung zugezogen hatte und nicht rechtzeitig fit wurde. Christian Pulisic rückte für Schürrle in die Startelf und sorgte für einen Rekord: Der Offensivspieler, der am Sonntag 18 Jahre alt wird, ist der jüngste Champions-League-Spieler in der Klubgeschichte des BVB. Guerreiro feierte zudem ein sehr auffälliges Startelf-Debüt für den BVB.

Nach dem Seitenwechsel ließ es das Tuchel-Team etwas ruhiger angehen. Mit der beruhigenden Führung im Rücken ließen die Dortmunder Ball und Gegner laufen. Spätestens nach Guerreiros Treffer zum 4:0 war der letzte Wille der Warschauer gebrochen. Legia beschränkte sich fortan nur noch darauf, ein noch größeres Debakel zu verhindern.

Als beste Spieler zeichneten sich bei Borussia neben Götze auch Guerreiro und Julian Weigl im zentralen Mittelfeld aus. Bei den schwachen Gastgebern überzeugte lediglich Guilherme mit Abstrichen.

(sid)
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