Fragwürdige Aktion nach BVB-Niederlage in Manchester Linienrichter holt sich Autogramm von Haaland

Manchester · Kuriose Szene nach dem Viertelfinal-Hinspiel zwischen Manchester City und Borussia Dortmund. BVB-Angreifer Erling Haaland wurde beim Gang in die Kabine von einem der Linienrichter um ein Autogramm gebeten. Es war nicht die einzige unglückliche Szene des Schiedsrichter-Gespanns.

 Erling Haaland.

Erling Haaland.

Foto: AP/Dave Thompson

Erling Haaland hat auch unter den Unparteiischen Fans. Der Stürmer des Bundesligisten Borussia Dortmund wurde am Dienstagabend nach der 1:2 (0:1)-Niederlage bei Manchester City beim Gang in die Kabine von einem der Linienrichter um ein Autogramm gebeten, wie beim englischen TV-Anbieter BT Sport zu sehen war. Der norwegische Angreifer des BVB unterschrieb auf einer Gelben Karte.

Bei den englischen Experten, zu denen an diesem Abend auch der ehemalige Bayern-Profi Owen Hargreaves gehörte, kam die Aktion nicht besonders gut an. Sie waren sich einig, dass das Verhalten für einen Schiedsrichter in einem Champions-League-Viertelfinale reichlich unprofessionell war. „Ich weiß, dass er ein Fußball-Superstar ist über den jeder redet, aber du bist ein Unparteiischer in einem Champions-League-Spiel, der sich ein Autogramm von einem Spieler holt?“, sagte einer der Experten etwas irritiert. Auch Hargreaves äußerte sein Unverständnis: „Sie (Die Schiedsrichter) hatten einen Job zu verrichten. Und sie hatten eine wirklich schwierige erste Hälfte, in der eine Menge falsch gelaufen ist. Natürlich kannst du auch Fan sein, aber sowas darfst du nicht vor den anderen Spielern machen. Das sieht einfach nicht richtig aus.“

Mit seiner Kritik dürfte Hargreaves vor allem auf die Szene mit Dortmunds Jude Bellingham angespielt haben. In der ersten Halbzeit hatte Schiedsrichter Ovidiu Hategan bei einem Zweikampf zwischen Bellingham und City-Torhüter Ederson auf Foul des Dortmunders entschieden. Zu unrecht, wie die TV-Bilder zeigten. Der 17-Jährige war vor Ederson am Ball und hätte die Kugel anschließend nur noch ins leer Tor schießen müssen. Doch weil Hategan die Szene bereits abgepfiffen hatte, bevor Bellingham den Ball ins Tor schieben konnte, durfte der VAR nicht mehr einschreiten. Bitter für den BVB. Auch Dortmuns Jadon Sancho, der in Manchester aufgrund einer Verletzung fehlte, hatte nicht wirklich Verständnis für die Entscheidung des Unparteiischen. Auf Twitter schrieb er, dass der Schiedsrichter überprüft werden müsste.

Wenige Minuten zuvor hatte der Videoassistent den Schiedsrichter bereits vor einer Fehlentscheidung bewahrt: In der 32. Minute hatte Hategan zunächst auf Elfmeter für Manchester entschieden, nachdem City-Verteidiger Rodrigo im Duell mit Emre Can zu Boden gegangen war. Nach dem Pfiff schaltete sich jedoch der Video-Assistent ein, Hategan schaute sich die Szene noch einmal an und nahm den Elfmeter zurück. Denn auf den Bildern war klar zu erkennen, dass Can den Spanier nicht mit dem Fuß am Kopf getroffen hatte. Die Gelbe Karte gegen Can nahm Hategan allerdings nicht zurück, da der Dortmunder die Verwarnung nicht wegen seines vermeintlichen Fouls, sondern wegen seiner folgenden Meckerei gesehen hatte. Und die bleibt laut des „Kicker“ auch dann unsportlich und damit strafwürdig, wenn die eigentliche Entscheidung revidiert wurde.

Trotz eines couragierten Auftritts musste sich der BVB am Ende knapp geschlagen geben. „Wenn wir mit dem 1:1 nach Hause gehen, sind wir zufrieden“, sagte Abwehrchef Mats Hummels im Streamingdienst „Dazn“. „So ist mit dem späten 2:1 für City das Gefühl nicht gut, obwohl wir sehr viel richtig gemacht haben heute.“ Im leeren Stadion der „Citzens“ trafen der ehemalige Wolfsburger Kevin De Bruyne (19. Minute) und Phil Foden in der 90. Minute zum hart erkämpften Sieg der Gastgeber. BVB-Kapitän Marco Reus (84.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

(old)
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