„Das Spiel hat für sich gesprochen“ Kovac soll auch in Bremen auf der Bayern-Bank sitzen

München · Der FC Bayern München hat in der Champions League souverän gewonnen. Arjen Robben stütze nach dem Spiel mit vielen warmen Worten seinen angezählten Trainer Niko Kovac. Auch die sportliche Leitung war zufrieden.

War das der Wendepunkt für Niko Kovac und den FC Bayern? Diese Frage stellt sich nach dem klaren 5:1 (3:0), mit dem der deutsche Fußball-Rekordmeister gegen Benfica Lissabon ins Achtelfinale der Champions League stürmte. „Ich hoffe, dass das ein Befreiungsschlag ist“, sagte der Bayern-Coach, der in der Nacht zum Mittwoch mit der Gewissheit die Allianz Arena verließ, seinen Job zunächst einmal gesichert zu haben. „Selbstverständlich“ werde Kovac auch am Samstag im Bundesligaspiel beim SV Werder Bremen auf der Bank sitzen, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic: „Das Spiel hat für sich gesprochen.“

In der Tat. „Heute hat alles bei uns gepasst“, resümierte Kovac zufrieden. Fünf Tore durch Arjen Robben (2), Robert Lewandowski (2) und Franck Ribéry geschossen und nur eines durch Gedson Fernandes kassiert - das war mal wieder Bayern-like. „Das war ein Sieg für die Mannschaft, für den Trainer, für den ganzen Verein, für alle Fans“, kommentierte Robben. Der Routinier ebnete mit den ersten beiden Toren den Weg in die K.o.-Phase der Königsklasse. „Ich habe mich insbesondere gefreut für unseren Trainer als Mensch. Das hat er sich richtig verdient. Ich hoffe, dass wir so weitermachen können.“

Kovac wertete den Auftritt als Votum für sich, auch wenn er zugab, dass er und sein Trainerteam nicht alle Spieler hinter sich haben. „Man sprach von Vieren, die gegen uns seien, aber man sprach nicht von denen, die auf unserer Seite sind“, bemerkte der Kroate. Als sichtbares Zeichen des Rückhalts bewertete er die Umarmung von Ribéry bei dessen Auswechslung - ein öffentliches Zeichen des Franzosen. „Das war eindeutig genug“, sagte Kovac und ergänzte: „Davon gibt es viele in der Mannschaft.“

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Foto: dpa/Christof Stache

Kovac lieferte mit seinem Team drei Tage nach der Generalkritik des Präsidenten Uli Hoeneß im Anschluss an das 3:3 gegen Düsseldorf eine starke Reaktion. „Fußball ist leider ein Sport, wo man nur Schwarz und Weiß hat, Gewinnen und Verlieren“, bemerkte der Coach. Hoeneß sagte am Dienstagabend nur einen Satz: „Ich bin sehr zufrieden.“

Kovac beförderte den Stimmungsumschwung aktiv mit taktischen und personellen Maßnahmen. Er veränderte das System, setzte auf zwei Sechser (Kimmich, Goretzka) und bot Thomas Müller im Zentrum der offensiven Mittelfeldreihe hinter Torjäger Lewandowski auf. Die Maßnahmen nannte er einen „guten Zug“ und „eine Idee mit Zukunft“.

Nach vorne ging auch sein Blick. „Wir sind mehr als im Soll in der Champions League. Die Bundesliga ist der springende Punkt“, sagte Kovac. In der Meisterschaft liegen die Bayern als Tabellenfünfter schon neun Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund zurück. Am kommenden Samstag geht's nach Bremen, mit einem klaren Ziel. „Wir müssen und möchten nachlegen. Ich hoffe, dass wir das Spiel so angehen, wie wir das heute gemacht haben“, äußerte Kovac.

(dpa/sef)
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