Schalke, Dortmund und Leverkusen in der Champions League Drei deutsche Endspiele im Dezember

Düsseldorf · Der FC Bayern München ist wie in der Bundesliga auch in der Champions League eine Klasse für sich. Spannend wird es dagegen zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase für Leverkusen, Dortmund und Schalke. Drei Endspiele entscheiden über das Weiterkommen.

Die Ausgangsposition der Bundesligisten
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Rekordjäger FC Bayern München ist in Europa das Maß aller Dinge, Bayer Leverkusen dagegen mal wieder die Lachnummer. Vor dem Abschluss der Gruppenphase in der Champions League sind die Verhältnisse für die deutschen Klubs klar. Im Schatten der schier übermächtigen Bayern, die mit dem 3:1 bei ZSKA Moskau den zehnten Königsklassen-Sieg in Serie feierten, warten auf Leverkusen, Borussia Dortmund und Schalke 04 heiße Endspiele um den Einzug ins Achtelfinale.

Leverkusen braucht Schützenhilfe

Dabei hat sich Leverkusen mit dem peinlichen 0:5 gegen Manchester United selbst in eine missliche Lage gebracht. Als Tabellendritter hat die Werkself das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand — ganz zu schweigen vom großen Imageverlust. "Das war eine Blamage, eine bittere Nacht", sagte ein entsetzter Sportchef Rudi Völler nach der höchsten Heimpleite seiner Mannschaft im Europapokal und fürchtet: "Jetzt gibt es Gegenwind." In Sarkasmus flüchtete sich Kapitän Simon Rolfes nach der Demütigung: "0:5 geht nicht. Aber besser einmal 0:5 als fünfmal 0:1."

Vertan hat die Werkself nicht nur die Chance, vorzeitig ins Achtelfinale der Königsklasse einzuziehen, sondern das im Free-TV gezeigte "Topspiel der Woche" zum Aufpeppen des blassen Images zu nutzen. Immerhin sahen 5,59 Millionen Zuschauer am Fernseher zu. "Ich hätte im Nachhinein lieber ein anderes Live-Spiel gehabt", sagte Mittelfeldspieler Stefan Reinartz. Sein kolossaler Patzer leitete das 0:1 durch Antonio Valencia (22.) ein. Dem folgte ein Eigentor von Verteidiger Emir Spahic (30.) sowie die Treffer von Jonny Evans (65.), Chris Smalling (77.) und Nani (88.). "Wir haben das vermasselt, 0:5 sieht schlimm aus", ärgerte sich Reinartz.

Die englische Tageszeitung "The Telegraph" bescheinigte Leverkusen eine "schäbige Leistung". Besonders peinlich war die Klatsche Bayer-Cheftrainer Sami Hyypiä, der sein Team in der Bundesliga zum Bayern-Jäger Nummer eins trimmte. "Es ist nicht so angenehm, hier zu sitzen und das zu erklären", meinte er bei der Pressekonferenz verlegen. "Fünf Tore zu bekommen, ist eine große Nummer. Das war eine Lehrstunde im Fußball." Bayer ist erst die sechste deutsche Mannschaft in den letzten 53 Europacup-Jahren, die ein Heimspiel mit fünf Toren Unterschied verloren hat.

Für "Bayer 0:5" war es nach dem 2:4 in Manchester und dem 1:7-Alptraum im März 2012 beim FC Barcelona eine weitere bittere Lektion in der Champions League. Nun müssen die Rheinländer nicht nur bei Real Sociedad San Sebastian bestehen, sondern auch auf Schützenhilfe von Manchester im Spiel gegen Schachtjor Donezk hoffen.

Dortmund und Schalke müssen "nur" gewinnen

Da haben es die beiden Revier-Khttp://www.rp-online.de/sport/fussball/bayer-04/manchester-united-zeigt-bayer-04-leverkusen-grenzen-auf-aid-1.3847504lubs Dortmund und Schalke besser. Dortmund ist mit einem Sieg bei Olympique Marseille sicher im Achtelfinale, unter Umständen könnte auch ein Unentschieden oder gar eine Niederlage reichen. Rechnen muss Schalke indes nicht mehr. Ein Sieg gegen den FC Basel befördert die Königsblauen in die K.o.-Runde, alles andere spielt dem Schweizer Meister in die Karten.

Ein wenig sportlichen Wert besitzt auch noch das abschließende Gruppenspiel der Bayern gegen Manchester City, schließlich könnte bei einer Niederlage mit drei Toren Unterschied noch der Gruppensieg an die Engländer gehen. Doch daran glaubt angesichts der Münchner Dominanz niemand.

"Das war in diesem ereignisreichen Jahr wieder mal ein Rekord: Zehnmal hintereinander gewonnen — herzlichen Glückwunsch dazu", verkündete der Vorstandschef am Donnerstag (Ortszeit) im Ballsaal des Teamhotels unweit des Roten Platzes. Und Rummenigge hob im Angesicht von Trainer Pep Guardiola mit besonderem Stolz hervor, wem der Titelverteidiger die Bestmarke der meisten Champions-League-Siege in Serie entreißen konnte: "Wir haben immerhin Barcelona überholt."

Der FC Barcelona, das ist gerade im ersten Jahr unter dem katalanischen Starcoach Guardiola nach wie vor die international bedeutendste Bezugsgröße des FC Bayern. Dabei ist Deutschlands Vorzeigeklub längst das Maß der Dinge in Europa. Fünf Spiele, fünf Siege, 15:2 Tore - so exzellent steht einen Spieltag vor Abschluss der Gruppenphase keiner der übrigen 31 Vereine in der Königsklasse da. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft", sagte Guardiola. Worte, die von Völler nicht zu hören waren.

(dpa)
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