Derby in der Champions League Atletico will Real erneut ausschalten

Madrid · Nach der unglücklichen Final-Niederlage 2014 in der Champions League hat der spanische Fußball-Meister gegen den reichen Stadtrivalen sechsmal nicht verloren. Im Viertelfinale der Königsklasse soll diese Serie halten.

Atletico Madrid feiert den Viertelfinaleinzug
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Angstgegner Atletico Madrid will dem mächtigen Stadtrivalen mehr als nur den nächsten gewaltigen Schrecken einjagen. Im Estadio Vicente Calderon, das Real zuletzt dreimal nacheinander als Verlierer verließ, müssen sich die Gäste heute ab 20.45 Uhr auf ein ganz hartes Stück Arbeit einstellen. "Zu Hause ist ein Sieg auf jeden Fall Pflicht", erklärte Atleticos Abwehrmann Miranda.

Spaniens Meister will den reicheren Champions-League Titelverteidiger Real Madrid in der Königsklasse stürzen, es soll auch die Revanche für die unglückliche Finalniederlage des Vorjahres sein. Miranda versprach den Fans des Arbeiterclubs aus der spanischen Hauptstadt aber: "Wir werden in beiden Spielen bis zum Äußersten kämpfen und den Sieg anstreben." Außenverteidiger Jesús Gámez meinte: "Mit unserem Selbstvertrauen können wir Großes schaffen."

Mit einem Jahresetat von 120 Millionen Euro hat Atletico erheblich weniger zur Verfügung als Real (550 Millionen) pro Saison. Atletico ist sogar einer der ärmsten Klubs im Viertelfinale der Champions League. Dennoch avancierte er in den vergangenen Monaten zum Angstgegner der Königlichen. Nach der Final-Niederlage von Lissabon in der Champions League, bei der Real in der dritten Minute der Nachspielzeit das 1:1 erzielt und nach Verlängerung 4:1 gewonnen hatte, blieb man in sechs Pflichtspielen gegen den Rivalen um Superstar Cristiano Ronaldo ungeschlagen.

"Nach dem jahrelangen Fluch wissen die Real-Spieler nun, dass wir sie jederzeit schlagen können", betonte Kapitän Gabi. Bis 2013 war Atletico 14 Jahre lang sieglos geblieben. Zuletzt gab es vier Siege und zwei Remis. Man schnappte Real den spanischen Supercup weg und warf die Nachbarn auch aus dem spanischen Pokal.

Vor allem das Vicente Calderon, wo es zuletzt in der Liga eine blamable 0:4-Niederlage für Real gab, sei für den spanischen Rekordmeister zur wahren Hölle geworden, schrieb am Montag die Sportzeitung "Marca".

Seit der Finalniederlage von 2014 gibt es viele neue Profis, die das Spiel in Lissabon noch vom Sofa aus verfolgt hatten. Bei Real sind es Weltmeister Toni Kroos und der kolumbianische WM-Torschützenkönig James Rodriguez. Atletico hat in Mario Mandzukic, der vom Bundesligisten Bayern München verpflichtet wurde, und dem glänzend aufgelegten Franzosen Antoine Griezmann sowie "Rückkehrer" Fernando Torres unter anderem einen ganz neuen Sturm. Mittelfeldmotor Arda Turan hatte das Finale wegen einer Verletzung verpasst und ist ein Trumpf der Rot-Weißen.

Im Achtelfinale hatten sowohl Real als auch Atletico gegen die Bundesligisten Schalke 04 und Bayer Leverkusen größte Mühe gehabt. Für die Real-Profis war vor allem das 3:4 im Rückspiel gegen Schalke ein unüberhörbarer Warnschuss gewesen. Die Real-Fans glauben vor dem Duell gegen das kämpferische Atlético-Team die Schwachstellen ihrer Superstars zu kennen. Am Samstag nach dem 3:0 in der Meisterschaft über FC Eibar forderten sie ihre Lieblinge zu großem Einsatz auf.

(DPA)
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