Kommentar zum Abschneiden der deutschen Teams Positive Momentaufnahme in der Königsklasse

Düsseldorf · Drei deutsche Teams haben sich für das Achtelfinale in der Champions League qualifiziert. Was sagt das über die Qualität der Bundesliga aus? Ein Kommentar.

Die gute Nachricht vorweg: drei deutsche Mannschaften haben es ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Ein toller Erfolg. Die schlechte: maximal Borussia Dortmund ist in dieser Saison zuzutrauen, größere Heldentaten in der Königsklasse des Fußballs zu vollbringen. Und Bayern München?  Zuletzt zwar mit einem Ausrufezeichen, was allerdings auch daran lag, dass der Kontrahent erstaunlich schlicht ans Tagewerk ging. Wie robust der Kader tatsächlich ist, wird sich nun zeigen. Oder Schalke 04 – bei denen man schon arg überlegen muss, warum sie es überhaupt in diesen erlauchten Kreis geschafft haben angesichts zum Teil gruseliger Auftritte in der aktuellen Spielzeit. Immerhin: im vergangenen Jahr konnte nur der FC Bayern international überwintern. Deshalb ist diese Momentaufnahme mehr als positiv.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das aber auch an der Zeit gewesen. Seit Jahren kommt die Bundesliga nicht so recht voran. Spanien führt das Klassement der erfolgreichsten Verbände unangefochten an. Dahinter rangieren England und Italien. Deutschland hat diese beiden Nationen immerhin im Blick, erreichbar sind sie aktuell nicht. Dafür droht die Gefahr aus der Tiefe des Raums – Frankreich stürmt mit großen Schritten heran. Würde Deutschland aus den Top-4 fallen, dann wäre das vor allem wirtschaftlich ein hoher Schaden, denn nur dann gibt es, zumindest aktuell, vier Startplätze für die Champions League. Und das wiederum bedeutet garantierte Einnahmen in Millionenhöhe. Die Reichen werden so immer reicher und der Wettbewerb wird immer mehr zu einer geschlossenen Gesellschaft.

Bislang ist vor allem der FC Bayern Zugpferd der Bundesliga. Was Deutschland fehlt sind Erfolge in der Breite. Andere Nationen haben sich, mit freundlicher Unterstützung durch Millionen von Investoren, nach vorne geschoben. Damit ist nicht schon die Antwort auf die Frage gegeben, ob sich auch der deutsche Fußballmarkt komplett öffnen muss. Tatsächlich spielt die Bundesliga mit ihrem Modell sogar noch eine ausgesprochen gute Rolle. Und sie sollte weiter ihr Profil schärfen: als eine Plattform auf höchstem Niveau, die Arbeitskräften eine Bühne bietet, um sie dann gewinnbringend weiterzuverkaufen. Das gelingt bisher hervorragend. Dass man nur immer sehr attraktive und spielstarke Mannschaft aufbieten kann, zeigen die Beispiele aus Dortmund, Mönchengladbach und auch Frankfurt eindrucksvoll.

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