Benefiz-Kick Nowitzki geht bei Tor-Spektakel gegen Mick Schumacher leer aus

Leverkusen · Mitorganisator Dirk Nowitzki hatte beim Benefiz-Kick „Champions for Charity“ wenig zu Lachen - wie alle Kollegen aber eine Menge Spaß. Das Spiel in Leverkusen gewann das Team von Formel-2-Pilot Mick Schumacher.

Champions for Charity 2019: Dirk Nowitzki gegen Mick Schumacher - die Bilder des Spiels
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Team Nowitzki gegen Team Schumacher: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Sein erster Ballkontakt war ein Fehlpass und die ersten beiden Schüsse auf sein Tor zappelten im Netz. Die Zuschauer in Leverkusen störte das jedoch nicht. Sie beklatschten und feierten „ihren“ Dirk Nowitzki. Der war am Sonntag gemeinsam mit Mick Schumacher Organisator des Benefiz-Fußballspiel „Champions for Charity“ – und die größte Attraktion auf und abseits des Rasens.

Dabei begann der 2,13-Meter-Mann zunächst auf ungewohnter Position. Da sich der ehemalige Fußball-Nationalkeeper Jens Lehmann verspätete, schlüpfte Nowitzki kurzerhand ins giftgrüne Torwarttrikot. Wirklich auszeichnen konnte er sich dort zwar nicht, doch Leistungen und das Ergebnis (7:5 für Team Schumacher) waren an diesem launigen Sonntag in der BayArena ohnehin nicht entscheidend. Im Vordergrund standen der Spaß und der gute Zweck.

Viele aktive und vor allem ehemalige Profis aus verschiedenen Sportarten waren der Einladung von Nowitzki und Schumacher gefolgt, um bei der dritten Auflage des Benefiz-Kicks zu Ehren von Michael Schumacher gegen den Ball zu treten. Auf Seiten der Fußballer liefen unter anderem Bayers Sportdirektor Simon Rolfes und die Leverkusener Vereinslegenden Ulf Kirsten und Stefan Kießling auf. Moritz Fürste (Hockey), Stefan Kretzschmar (Handball), Leon Draisatil (Eishockey), Fabian Hambüchen (Turnen) und viele weitere Sportler sowie einige Künstler und Para-Athleten komplettierten die Teams.

Wenn Nowitzki ruft, dann lässt sich die Sport-Prominenz eben nicht lange bitten. Rund zwei Jahrzehnte prägte er die deutsche Sportöffentlichkeit aus den USA heraus. Als er 2011 mit seinen Dallas Mavericks die Meisterschaft gewann, fieberten nicht nur alle Basketballbegeisterten mit dem Würzburger. Spätestens seit dem Titelgewinn wird er mit Deutschlands größten Sportlern in einem Atemzug genannt. Die emotionalen Bilder seines letzten Karrierespiels im April gingen um die Welt.

Seit seinem letzten Wurf, seinem letzten Korb und letzten Auftritt im Profisport hat der 41-Jährige das Leben genossen, war mit seiner Frau Jessica und den drei gemeinsamen Kindern auf Reisen. Doch Nowitzki weiß um seine Ausnahmestellung, seine Popularität. Er will sie nutzen, um Menschen zu helfen. Das hat er früh in seiner Karriere entschieden. Seit Jahren sieht man ihm deshalb im Sommer auf Baseball-, Fußball- und Tennisplätzen - stets für die gute Sache. An Veranstaltungen in Anzügen habe er einfach keinen Spaß, begründet Nowitzki seinen Ansatz. „Wir wollen es aktiv machen“, sagt er. Durch Benefiz-Fußballspiele lernte Nowitzki bereits vor vielen Jahren Michael Schumacher kennen - und so auch Mick Schumacher.

Der 20-jährige Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters startet seit dieser Saison für das italienische Prema-Team in der Formel 2. Anfang des Jahres wurde er in die Nachwuchsakademie von Ferrari aufgenommen und fährt am Wochenende für eine Aktion auf dem Hockenheimring den Wagen seines Vaters. Für Ferrari durfte er bereits in Bahrain testen. Dass er das Zeug dazu hat, in die zweifelsfrei riesigen Fußstapfen seines Vaters zu treten, hat er durch den Gewinn der Formel-3-Europameisterschaft 2018 bewiesen. Der junge Schumacher ist sich aber zugleich bewusst, dass er weiter hart an sich arbeiten muss, um sich seinen Traum von der Formel 1 zu erfüllen.

„Es ist noch kein Star vom Himmel gefallen“, sagt der in der Schweiz geborene Rennfahrer. Auf einem „guten Weg“ wähnt er sich indes schon. „Ich fühle mich immer sicherer in der Umgebung und es macht mir extrem viel Spaß. Hoffentlich wird es bald so sein, dass ich in die Formel 1 aufsteigen kann.“ Wann das der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. „Man braucht auch das Glück auf seiner Seite“, betont Schumacher. Zunächst müsse in einem Cockpit auch ein Platz frei werden. „Deswegen muss man abwarten, Leistung bringen und Daumen drücken.“

Ob und wann Schumacher an die Erfolge seines Vaters anknöpfen kann, werden die kommenden Jahre zeigen. Den Ehrgeiz dazu, bringt er jedenfalls mit. Und das karitative Engagement abseits der Rennstrecken dieser Welt ebenfalls. „Es geht darum, die Arbeit meines Vaters fortzusetzen“, sagt er mit Blick auf die „Keep Fighting Foundation“, die wie der Dirk-Nowitzki-Stiftung die Erlöse des Spiels in Leverkusen zugutekommen. Die dritte Auflage des Benefiz-Fußballspiels spielte einen Gesamterlös in Höhe von 100.000 Euro ein.

Statistik:

Tore Team Nowitzki: Ulf Kirsten (14.), Pietro Lombardi (19.), Stefan Kretzschmar (22.), Fabian Hambüchen (68.), Stefan Kießling (78.).

Tore Team Schumacher: Moritz Fürste (2.), Mick Schumacher (5.), Torben Hoffmann (16., 44., 90.), C-Bas (68.), Tim Mohr (76.).

Bes. Vorkommnisse: Dirk Nowitzki verschießt Foulelfmeter (62.).

Zuschauer: 11.028

(sb)
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