Das DFL-Zeugnis Zufriedenheit über Schiedsrichter-Leistungen

Mainz (RPO). An der Körpersprache, an der Kommunikation und an ein paar weiteren Kleinigkeiten soll noch gefeilt werden - doch den deutschen Schiedsrichtern wurde ein insgesamt zufriedenstellendes Zeugnis für die erste Saisonhälfte ausgestellt.

Bundesliga 10/11: die Schiedsrichter-Rangliste
23 Bilder

Bundesliga 10/11: die Schiedsrichter-Rangliste

23 Bilder

Die deutschen Fußball-Schiedsrichter haben ein insgesamt positives Halbjahres-Zeugnis bekommen. Dennoch wurden auf der Schiedsrichter-Tagung am Wochenende in Mainz verbesserungswürdige Aspekte in der Arbeit der Profiliga-Referees aufgezeigt. "Wir sind insgesamt zufrieden mit den Leistungen der Hinrunde. Aber es gibt noch einige Stellen, an denen wir na chbessern müssen", sagte Hellmut Krug, der bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) für das Schiedsrichterwesen zuständig ist.

Um Abhilfe zu schaffen, wurden bei der Tagung drei zentrale Punkte behandelt: Die Zusammenarbeit des Schiedsrichterteams in punkto Headset. Dieses sei noch nicht so ausgereift genutzt worden, wie man sich das wünsche. Die Körpersprache solle zukünftig keine "aggressive Gestiken" bei Entscheidungen beinhalten. Und regeltechnische Feinheiten sollen in Angriff genommen werden, so zum Beispiel die Bewertung bei Zweikämpfen mit dem Torhüter im Fünf-Meter-Raum.

"Regeln nicht zu eng auslegen"

In der Hinrunde hatte Fifa-Schiedsricher Wolfgang Stark beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim (1:1) einen Elfmeter wiederholen lassen, weil ein Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen war. Herbert Fandel, Leiter der DFB-Schiedsrichter-Kommission, warnte davor, die Regeln zu eng auszulegen: "90 Prozent der Einwürfe entsprechen auch nicht annähernd den Regelentsprechungen. Nur wenn Spieler deutlich zu früh in den Strafraum reinlaufen, soll der Elfmeter wiederholt werden", sagte Fandel.

Der Konzertpianist aus Kyllburg bezog zudem Stellung zu FIFA-Referee Wolfgang Stark, der in einer Umfrage als schlechtester Schiedsrichter der Hinrunde bewertet wurde. "Er gehörte zu den Besten der WM. Seine Einladung zum Spiel Frankreich-Brasilien zeigt, dass er hochangesehen ist. Aber nichtsdestotrotz muss er sich mit solchen Dingen beschäftigen, die zu weiteren Verbesserungen führen können. Davor darf Stark nicht Halt machen", sagte Fandel.

Stark übt Selbstkritik

Stark gab sich selbstkritisch. "In drei Spielen haben drei Einzelentscheidungen auch den Spielverlauf beeinflusst. Das ist natürlich ärgerlich. Ich weiß genau, woran das gelegen hat. Die Fehler gilt es abzustellen. Ich gehe gestärkt in die Rückrunde", meinte der Ergoldinger, der sich Gedanken über das negative Urteil der Spieler gemacht hat. Stark: "Es kommt vielleicht der Eindruck rüber, dass ich von der Körpersprache und vom Gesichtsausdruck zu streng bin." Er werde in Zukunft das "ein oder andere Lächeln" zeigen, "damit die Spieler nicht mehr so denken."

(SID/chk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort