Borussia Mönchengladbach Xhaka und Dominguez: Müssen sie zu Olympia?

Mönchengladbach · Granit Xhaka und Alvaro Dominguez sind Borussias bisherige "Königstransfers" für die neue Saison. Neun und sieben Millionen Euro haben sie gekostet. Xhaka soll sinnstiftend im Mittelfeld tätig werden.

Álvaro Domínguez: Europa-League-Sieger, Borusse, Sportinvalide
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Das ist Alvaro Dominguez

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Foto: Dirk Päffgen

Dominguez soll die Abwehr organisieren. Sportdirektor Max Eberl hat den Schweizer und den Spanier mit Bedacht ausgesucht: Jung sind die beiden Herren, 19 und 23, aber sie haben schon internationale Erfahrung. Beide sind Nationalspieler — und genau das könnte ein Problem werden. Denn sowohl Xhaka als auch Dominguez sollen beim olympischen Fußballturnier für ihr jeweiliges Land spielen.

"Ein sensibles Thema"

"Wir werden uns natürlich bemühen, die Spieler hier zu behalten", sagt Eberl. Es gibt aber einen Entscheid des Fußball-Weltverbandes Fifa nach dem die Klubs U21-Profis abstellen müssen. Der olympische Fußball gehört offiziell zum Terminplan der Fifa. Xhaka selbst hat sich positioniert "Borussia ist mir wichtiger als Olympia", sagte er, als er vorgestellt wurde.

"Es ist ein sensibles Thema. Wir wollen mit den besten Spielern zu Olympia", weiß der frühere Bundesliga-Profi Peter Knäbel, nun Technischer Direktor des Schweizer Verbandes. Olympia-Delegationschef Jean-Claude Donzé und Borussias Trainer Lucien Favre, die sich gut kennen, haben über das Thema schon gesprochen. "Diese Gespräche verlaufen freundschaftlich. Wir wollen eine Lösung, mit der alle leben können", sagte Knäbel.

Alvaro Dominguez gehörte zu Spaniens vorläufigem EM-Aufgebot — und ist nun einer der Kandidaten für das Olympia-Team des Welt- und Europameisters. Eine Absage wäre womöglich für seine Zukunft im Nationalteam nicht förderlich, das Fernziel des Verteidigers ist natürlich die Weltmeisterschaft in zwei Jahren in Brasilien.

Noch ist offen, ob Xhaka und Dominguez tatsächlich Olympioniken werden. Gespielt wird in England vom 26. Juli bis zum 11. August, dem Finaltag. "Das ist keine glückliche Konstellation", sagt Eberl. Borussia beginnt am Montag mit der Vorbereitung, vom 20. bis 27. Juli ist das Trainingslager in Rottach-Eggern. Wie viel der Vorbereitung Xhaka und Dominguez verpassen würden, hängt davon ab, wie weit ihre Teams kommen. Die Schweiz trifft in der Vorrunde auf Mexiko, Südkorea und Gabun, Spanien bekommt es mit Japan, Honduras und Marokko zu tun. Vor allem Spanien gehört zu den Gold-Anwärtern.

Dem akribischen Lucien Favre dürfte es nicht sonderlich gefallen, wenn seine Top-Zugänge abwesend wären. Gerade zu Beginn der Vorbereitung werden wichtige physische und taktische Grundlagen erarbeitet. Im schlimmsten Fall, einem Finale Schweiz gegen Spanien, wären sie rund eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel, der Pokalpartie in Aachen, zurück. Am 21. oder 22. August ist das erste Champions-League-Play-off, am Wochenende darauf beginnt die Bundesliga. "Sie werden kein Spiel verpassen. Und sie haben genug Qualität, dass sie uns auch helfen werden, wenn sie einen Teil der Vorbereitung verpassen. Aber ich hoffe, dass sie gar nicht weg müssen", sagte Eberl. Die abschließenden Gespräche mit dem Schweizer und dem spanischen Verband stehen noch aus.

(RP/rl/seeg)
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