Bremen - Schalke 5:1 Werder schießt "Knappen" ab

Bremen (RPO). Nach dem Aus im Viertelfinale der Champions League hat Schalke 04 den nächsten Dämpfer hinnehmen müssen. Im direkten Duell um die Qualifikation für die "Königsklasse" gingen die "Knappen" 1:5 bei Werder Bremen unter.

 Bremens Diego nimmt Schalkes Jermaine Jones auf die Schultern.

Bremens Diego nimmt Schalkes Jermaine Jones auf die Schultern.

Foto: ddp, ddp

Nachdem ausgerechnet die zuletzt heftig kritisierten Stürmer Ivan Klasnic und Boubacar Sanogo Werder Bremens Torflaute gegen Schalke eindrucksvoll beendet hatten, gehörte auch die jüngste Krise der Hanseaten endgültig der Vergangenheit an.

"Wir haben in den letzten Wochen viele Chancen ausgelassen, aber diesmal waren wir vor dem Tor eiskalt. Deshalb freut mich der Sieg besonders für unsere Stürmer", lobte Nationalspieler Tim Borowski die Offensivabteilung nach dem höchsten Bremer Sieg in der Rückrunde.

Mit fünf Toren erzielte Werder fast so viele Treffer wie in den fünf vorangegangenen Heimspielen des Jahres zusammen (6). Der Lohn für das beste Spiel seit Wochen war die Rückkehr auf den zweiten Tabellenplatz der Bundesliga und die genährte Hoffnung auf einen Platz in der Champions League.

"Es geht aufwärts, auch wenn längst noch nicht alles rosarot ist", stellte Bremens Trainer Thomas Schaaf gewohnt nüchtern fest. Werders Saisonziel war damit jedoch keineswegs erreicht: "Ich freue mich natürlich über dieses Ergebnis, aber die Saison ist noch nicht zu Ende. Wir haben noch ein paar schwere Aufgaben vor uns", warnte der Coach.

Jubel über HSV-Niederlage

Dennoch hatten die Norddeutschen im Kampf um Platz zwei hinter dem designierten Meister Bayern München einen immens wichtigen Sieg errungen. Nicht nur, dass man in Schalke einen Mitbewerber hinter sich ließ, auch die 0:1-Heimpleite des Hamburger SV gegen den MSV Duisburg vernahm man in Bremen mit Genugtuung.

"Das relativiert unsere eigene Niederlage gegen Duisburg", erklärte Sportdirektor Klaus Allofs augenzwinkernd. Mehr noch freute sich der 51-Jährige allerdings über die Leistungssteigerung der eigenen Mannschaft: "Gegenüber dem Sieg vor einer Woche in Berlin war das schon ein Schritt nach vorn, aber es gibt immer noch vieles zu verbessern."

Dem völlig überraschenden 1:0 durch Kapitän Frank Baumann (19. Minute) hatte Krisen-Stürmer Sanogo sein erstes Werder-Tor seit dem 1. Dezember zum 2:0 (32.) folgen lassen. Der Anschlusstreffer durch Kevin Kuranyi (42.) blieb indes Schalkes einziges Erfolgserlebnis in einem Spiel der verpassten Chancen.

In der zweiten Halbzeit schoss sich dann auch noch ein zweiter Werder-Stürmer aus der persönlichen Talsohle. Nach dem 3:1 durch das elfte Saisontor von Markus Rosenberg (59.) machte dieser für Klasnic Platz, der promt seine Saisontreffer Nummer vier und fünf (76./89.) landete.

Schalke gefrustet

Im Gegensatz zur gelösten Stimmung bei den Bremern regierte bei Schalke indes purer Frust. "Das ist eine derbe Schlappe für uns, bei der uns Werder eine Lektion in Sachen Effektivität erteilt hat", erklärte Trainer Mirko Slomka sichtlich angeschlagen. Drei Tage nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League beim FC Barcelona war die höchste Pleite der bisherigen Ära Slomka ein herber Dämpfer bei der angestrebten Rückkehr in die europäische Königsklasse.

Statsitik

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Tore: 1:0 Baumann (19.), 2:0 Sanogo (32.), 2:1 Kuranyi (42.), 3:1 Rosenberg (59.), 4:1 Klasnic (76.), 5:1 Klasnic (89.)

Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Borowski (5/1), Rosenberg (5), Frings (4), Sanogo (2) - Streit (2)

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